• 26. Juli 2025 · 19:09 Uhr

Nach Hülkenberg-Kollision mit Stroll: Sauber verwarnt

Ärgerliche Aktion für Nico Hülkenberg: Ein Zwischenfall mit Lance Stroll zerstörte seinen Frontflügel, noch bevor er richtig losfahren konnte

(Motorsport-Total.com) - Den ersten Zwischenfall gab es für Nico Hülkenberg gleich zu Beginn des Qualifyings in Spa: Noch bevor der Deutsche überhaupt in die Fastlane der Boxengasse einbiegen konnte, hatte er schon einen beschädigten Frontflügel. Der wurde ihm von Aston Martins Lance Stroll kaputtgefahren, der sich die Vorfahrt gegen den Sauber mit Gewalt erstritt und über den Flügel fuhr.

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Nico Hülkenberg musste sich wieder einmal Gabriel Bortoleto geschlagen geben Zoom Download

"Keine Ahnung, warum Lance da nicht wollte", wundert sich Hülkenberg im ORF über die Aktion des Kanadiers und wähnt sich im Recht. "Grundsätzlich ist es so: Wenn das Vorderrad die weiße Linie überquert, also zwischen der Fastlane und der Working-Lane, dann sollte der nächste Fahrer einen reinlassen", sagt er.

"Und ich glaube, mein Reifen war dort, also bin ich davon ausgegangen, dass er mich reinlässt - hat er aber nicht", so der Sauber-Pilot, der die Aktion als "seltsam und natürlich unnötig" bezeichnet und hofft, dass Sauber den Frontflügel retten kann.

Anders sieht es Stroll, der seinerseits glaubt, dass er im Recht ist: "Ich habe einfach mein Ding in der Warteschlange gemacht, und er hat versucht, sich da reinzudrücken", beschreibt er.

Reinlassen wollte er Hülkenberg aber nicht: "Musste ich ja auch nicht", beteuert er. "Ich meine, ich habe mich angestellt."

Diese Meinung wird auch Hülkenberg mitgeteilt, der daraufhin sagt: "Okay, dann schauen wir mal. Ich denke, wir gehen zu den Kommissaren und schauen, was sie sagen."

So urteilen die Kommissare

Die Regeln sind diesbezüglich eindeutig: Vorrang haben Fahrer in der Fastlane. Aber: Wenn ein Fahrer, der aus der Garage kommt, mit einem Rad über die weiße Linie ist, die den inneren Bereich von der Fastlane trennt, dann muss ihm Vorrang gewährt werden.

Das Urteil der Kommissare: Lance Stroll ist im Recht. Denn: "In diesem Fall hat kein Reifen von Auto 27 vor Beginn der Sitzung die oben genannte Bedingung erfüllt", heißt es von ihnen. Hülkenberg war nicht mit vollem Umfang des Rades über der Linie. Daher hatte Stroll Vorrang.

"Auto 27 hätte sich also nur dann einreihen dürfen, wenn eine geeignete Lücke vorhanden gewesen wäre - was in diesem Fall nicht zutraf", so das Urteil. Hülkenberg selbst erhielt dafür aber keine Strafe, weil er "jederzeit den Anweisungen seines Teams" gefolgt sei. Für Sauber gab es hingegen eine Verwarnung.

Übrigens: Eine weitere Strafe für die Kollision an sich gab es aber nicht, da sich beide Fahrer gleichzeitig auf Anweisung ihrer Teams bewegt hätten und unabsichtlich kollidiert seien. "Wir kommen zu dem Schluss, dass kein Fahrer allein oder überwiegend die Schuld trägt. Daher wird in Bezug auf die Verursachung der Kollision keine weitere Maßnahme ergriffen", so die Kommissare.

Für Hülkenberg ist die Situation am Ende der Boxengasse immer schwierig. Denn weil sich die Fahrer bei jedem Qualifying am Ende der Boxengasse aufreihen, muss er sich im Grunde fast immer reindrängen. "Das ist einfach so", nimmt er es pragmatisch und kennt die Situation noch aus dem vergangenen Jahr bei Haas, die auch immer am Ende der Boxengasse waren.

Stroll Letzter, Hülkenberg 14.

Am Ende hatte die Szene aber sportlich keine weiteren Auswirkungen. Für Stroll war das Qualifying nach Q1 auch beendet, Nico Hülkenberg schaffte es in Q2, blieb dort aber als 14. hängen und wurde somit erneut von Teamkollege Gabriel Bortoleto geschlagen - zum siebten Mal in den vergangenen neun Qualifying-Sessions.

"In diesem Fall sah es so aus, als wäre ich auf der Geraden einfach ein bisschen - eine Sekunde, anderthalb - zu weit vom Auto vor mir weg gewesen und habe einfach Zeit auf den Geraden verloren", versucht sich der Sauber-Pilot in einer Erklärung. "Das ist natürlich frustrierend. Nicht ideal, aber so ist es eben."

Zumindest habe er ein "deutlich besseres Gefühl" als am Freitag und im Sprint gehabt, wo für ihn kaum etwas zusammenlief. "Ich denke, wir haben einige gute Verbesserungen gemacht, einen besseren Rhythmus gefunden und ich hatte mehr Vertrauen."

Nächste Sauber-Sensation im Regen?

Womöglich hing das auch mit den Set-up-Änderungen zusammen, die aufgrund des drohenden Regens in Richtung mehr Downforce gehen. "Mehr Abtrieb ist bei nassen Bedingungen natürlich vorteilhaft", weiß er.

"Ich denke, wir haben einen Schritt in diese Richtung gemacht - mit Blick auf die Wettervorhersage. Aber wahrscheinlich haben das auch alle anderen gemacht."


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Sollte es im Rennen regnen, dann dürfte Sauber auf ein ähnliches Rennen wie in Silverstone hoffen, das mit dem sensationellen ersten Podestplatz für den Deutschen endete. Er sagt: "Man muss es jedes Mal wieder neu richtig machen. Nur weil man es da geschafft hat, heißt das nicht, dass es hier auch klappt."

Vor allem in Spa sei es sehr schwierig. "Es ist eine so lange Runde, und die Bedingungen können sich stark unterscheiden - von einem Streckenabschnitt zum nächsten. "Es wird auf jeden Fall eine Herausforderung für alle."

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