Alexander Albon: Williams hat die Kühlungsprobleme nicht gelöst
Williams-Fahrer Alexander Albon beklagt, dass er beim Formel-1-Rennwochenende in Belgien nicht mit voller Leistung fahren kann
(Motorsport-Total.com) - Die Kühlung "ist weiterhin ein Thema" bei Formel-1-Team Williams, nachdem in den vergangenen Grands Prix immer wieder technische Probleme aufgetreten waren. Alexander Albon sagte vor dem Belgien-Grand-Prix 2025 in Spa-Francorchamps (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!): "Wir haben zwar vorläufige Maßnahmen getroffen, aber es sind eben nur Notlösungen - und die kosten uns Leistung."

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Alexander Albon auf Abwegen im Williams FW47 in Spa-Francorchamps 2025 Zoom Download
Hinzu kam für Albon am Freitag in Belgien ein weiterer Nackenschlag: Der Mercedes-Antrieb im Heck seines Williams FW47 verhielt sich laut Fahrerangaben fehlerhaft.
"Wir hatten schon im Freien Training ein Problem", erklärte Albon. "Wir dachten, wir hätten es für das Sprint-Qualifying behoben, aber das ist uns nicht gelungen."
Das Problem sind nicht die Geraden
So verliere er auf den Geraden "richtig viel Zeit", weil sein Auto durch das "grundlegende Problem" eingebremst werde, sagte Albon weiter.
Doch die Datenanalyse von GP Tempo widerspricht: Auf der langen Kemmel-Geraden hält Albon beim Topspeed gut mit dem McLaren von WM-Spitzenreiter Oscar Piastri mit und verliert bis zur Les-Combes-Schikane nur rund drei Zehntelsekunden. Erst danach vergrößert sich der Rückstand: Nach der Schikane sind es sechs Zehntel, zwei Kurven später schon 1,2 Sekunden. Im Ziel: 2,7.
Wie das zu Albons Zustandsbeschreibung passt? Er wolle der Sache erst noch "auf den Grund gehen", sagte Albon. "Ich bin mir auch nicht sicher, wie viel wir hier überhaupt über das neue Paket lernen können." Denn in Spa wird nach dem Sprintformat gefahren, außerdem herrscht wechselhaftes Wetter. "Hoffentlich verstehen wir das Update in Ungarn dann etwas besser."
Sainz fühlt sich noch nicht heimisch im Williams
Auch Albons Williams-Teamkollege Carlos Sainz spricht deshalb von einem "Lernprozess" mit dem veränderten Fahrzeug. "Außerdem ist es mein erstes Mal mit einem Williams in Spa. Das fühlt sich schon anders an als ein Ferrari. Ich muss meinen Fahrstil und alles noch etwas anpassen", meinte Sainz.
Doch über allem steht, dass Williams aktuell nicht konkurrenzfähig ist. Sainz etwa sagte: "Wir machen uns das Leben derzeit immer noch etwas schwer."
Wann Williams falsch abgebogen ist
Aber was hat das britische Traditionsteam so aus der Spur geworfen? Waren es die Flexi-Regeln, die rund um den Spanien-Grand-Prix verschärft wurden?
Albon nannte andere Faktoren: "Ich persönlich würde sagen, es liegt eher an den Upgrades unserer Rivalen. Das Flexi-Wing-Thema hat bei uns ehrlich gesagt nicht viel verändert. Gleichzeitig haben bei uns diese Überhitzungsprobleme angefangen. Das war anfangs vereinzelt, aber irgendwann wurde es ein durchgängiges Problem in der Saisonmitte."
"Zu der Zeit kam dann das große Update von Sauber. Haas hat ebenfalls einige Upgrades gebracht. Racing Bulls und Aston Martin ebenfalls. Wir gehören zu den Letzten, die jetzt aufrüsten."
"Kleine Punkte" sind noch immer drin
Dabei hat Williams das aktuelle Update sogar noch beschleunigt: "Wir liegen damit zwei Rennen vor dem ursprünglichen Zeitplan", sagte Albon.
Doch bis Williams das Update umsetzen kann und die Technik im Griff hat, müssen Albon und Sainz vermutlich kleinere Brötchen backen. Es gehe um "kleine Punkte", sagte Sainz. "Vielleicht kämpfen wir nicht mehr um P4 oder P5 wie [in der Frühphase des Jahres], aber Top 10 oder Top 8 sind immer noch drin - und die helfen uns in der Meisterschaft."
Noch hat Williams in der Konstrukteurswertung einen ordentlichen Vorsprung auf seinen direkten Verfolger Sauber. Allerdings: Sauber hat 35 seiner derzeit 41 Punkte an den zurückliegenden vier Rennwochenenden erzielt, als Williams insgesamt nur fünf Punkte geholt hat. Der Trend spricht somit gegen Williams - und für Sauber.