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Christian Horner: Tsunoda geht's ein bisschen wie früher Eddie Irvine
Christian Horner zieht bei Yuki Tsunoda einen Vergleich zu Ferrari früher - Japaner wird in Silverstone von der elektrischen Leistung ausgebremst
(Motorsport-Total.com) - Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht - davon kann Yuki Tsunoda in Silverstone ein Liedchen singen. Der Japaner ist weiterhin auf der Suche nach einem guten Ergebnis und kam im Qualifying in Großbritannien zumindest in Q2. Dort blieb er als Zwölfter allerdings hängen, weil im entscheidenden Moment die Leistung ausblieb.
"Die Runde war sehr sauber. Aber ich habe Leistung verloren, um ehrlich zu sein", hadert der Red-Bull-Pilot. "Vom Start der Runde bis zur letzten Kurve hatte ich nicht die Power, die ich normalerweise bekomme. Ich habe in Kurve 3 eine Zehntel verloren, und dann war es eine saubere Runde bis zur Zielgeraden."
"Ein paar Beschleunigungs-Boosts haben in der letzten Runde einfach nicht funktioniert. Abgesehen davon war die Runde ziemlich gut - und bei der Enge des Feldes wäre ich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Q3 gekommen. Es ist echt nervig", sagt Tsunoda.
Teamchef Christian Horner spricht bei F1 TV allerdings nur davon, dass dem Japaner "am Ende der Runde der E-Boost, also die elektrische Leistung, ausgegangen" sei, was eher danach klingt, als hätte er die Power schlicht zu früh verbraucht.
Tsunoda lobt Fortschritte
Welche Version stimmt, ist von außen nur schwer zu beurteilen, doch Horner sagt, dass ihn das eine Zehntelsekunde gekostet habe. "Und bei diesem engen Feld war das wahrscheinlich der Unterschied zwischen Q3 und nicht Q3", sagt er.
Aber: Tsunoda fehlte mit 0,115 Sekunden etwas mehr als diese eine Zehntel auf dem Einzug in den letzten Abschnitt.
Trotzdem ist der Japaner mit den Fortschritten, die er in Silverstone gemacht hat, recht zufrieden: "Ich glaube, das war das sauberste Rennwochenende bisher. Ich habe Vertrauen aufgebaut, alles hat gut gepasst. Das Auto hat sich im Qualifying richtig gut angefühlt", lobt er.
"Aber jedes Mal passiert etwas im letzten Push. Gut, es war nicht der letzte Push, aber diesmal war's der entscheidende. Wenn es drauf ankommt, ist es besonders ärgerlich", so der Red-Bull-Pilot. "Aber wie gesagt - ohne das Problem wäre ich sicher in Q3 gekommen."
Horner: Tsunoda geht's wie Irvine
Auch Teamchef Horner lobt, dass Tsunoda in Silverstone bislang "ziemlich ordentlich" gefahren sei. "Wir probieren bei ihm einen ganz anderen Ansatz, um ihn besser zu unterstützen - mit vielleicht einem etwas anderen Set-up als das von Max", so der Brite, der sich in der Situation an einen anderen Formel-1-Fahrer erinnert fühlt.
"Ich habe gerade mit Eddie Irvine gesprochen, und es erinnerte sehr an das, was er in den 90ern mit Michael Schumacher bei Ferrari erlebt hat", so Horner. "Solche außergewöhnlichen Fahrer können ein Auto fahren, das extrem auf eine superstarke Vorderachse ausgelegt ist - und es gibt nur sehr wenige, die das beherrschen."
"Deshalb versuchen wir bei Yuki, einen anderen Weg zu gehen, um die Dinge für ihn ein bisschen zu beruhigen."
Tsunoda: Wenigstens nicht P18
Das reichte am Samstag immerhin aus, um nicht erneut in Q1 zu scheitern. "Also zumindest starte ich nicht von P18 - das ist näher an den großen Punkten, das hilft schon mal", nickt Tsunoda.
"Ich freue mich auf das Rennen. Es ist schon eine Weile her, dass ich Punkte geholt habe, um ehrlich zu sein. Ich kann mich kaum noch erinnern, wann das zuletzt war. Ich muss Punkte holen und das Team glücklich machen."
Tsunodas letzte Punkte kamen übrigens in Imola - na ja, zumindest ein einzelner war es damals.