Im Silverstone-Training vor McLaren: Lewis Hamilton fährt Bestzeit!
Vorjahressieger Lewis Hamilton war die große Überraschung im ersten Training zum Grand Prix von Großbritannien 2025 - Arvid Lindblad absolviert Red-Bull-Debüt
(Motorsport-Total.com) - Vor einem Jahr hat Lewis Hamilton in Silverstone den 104. von bisher 105 Grand-Prix-Siegen in seiner Karriere gefeiert. 2025 wartet er immer noch auf sein erstes Podium seit dem Wechsel zu Ferrari. Es ist die längste Durststrecke seiner ganzen Formel-1-Karriere - aber zumindest das Freie Training zum britischen Grand Prix hat für den Lokalmatador und Silverstone-Rekordsieger gut begonnen.
Hamilton stellte in der ersten Stunde des Wochenendes eine Bestzeit von 1:26.892 Minuten auf und verwies die beiden favorisierten McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri (McLaren mit neuem Unterboden) um 0,023 beziehungsweise 0,150 Sekunden auf die Plätze 2 und 3. Vierter wurde, mit 0,203 Sekunden Rückstand, Hamiltons Teamkollege Charles Leclerc.
Bärenstark präsentierten sich, wie zuletzt vor einer Woche in Österreich, die beiden Racing Bulls, die Sechster (Isack Hadjar) beziehungsweise Achter wurden (Liam Lawson). Damit blieben beide vor Max Verstappen (10./+0,540). Der viermalige Weltmeister klagte über Probleme mit der Batterie und über Untersteuern, trotz Unterboden-Update: "Das Auto lenkt nicht ein."
"Mit der Performance kommen wir nicht in Podiumsnähe", befürchtet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit Sky. Verstappen habe "Untersteuern, Übersteuern und das variierend von Kurve zu Kurve" gehabt. "Wir haben da ja einen Wurm drinnen. Irgendwo stimmt irgendwas nicht."
Am Boxenfunk war auch zu hören, dass Esteban Ocon (Haas) ein Problem mit seinem Bremspedal hatte. Dieses sei in der letzten Kurve "cracked", gab er seiner Renningenieurin Laura Müller durch. Ratlos funkte Ocon: "Ich weiß nicht warum." Allerdings fuhr er danach wieder auf die Strecke, sodass es sich um keinen dramatischen Defekt gehandelt haben kann. Ocon wurde letztendlich 15.
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Wo war eigentlich Yuki Tsunoda?
Red Bull nutzte das Heimspiel in Silverstone, um einen der vorgeschriebenen Rookie-Tests zu absolvieren. Daher musste Yuki Tsunoda im ersten Freien Training zuschauen, und an seiner Stelle saß Arvid Lindblad im zweiten RB21. Der konnte sich gleich zu Beginn davon überzeugen, dass der Red Bull ein schwierig zu bändigendes Auto ist: "Ziemlich viel stehendes Rad bei niedriger Geschwindigkeit", funkte er.
Lindblad ist Engländer mit einem schwedischen Vater und einer indischen Mutter und 17 Jahre jung. 2024 war er Gesamtdritter in der Formel 3, derzeit ist er Gesamtsechster in der Formel 2. Er gilt als der Red-Bull-Junior mit den größten Chancen, in absehbarer Zukunft einen Stammplatz in der Formel 1 zu bekommen.
Lindblad schaffte im Training mehr als 20 Runden, gab recht detailliertes Feedback am Boxenfunk und bestellte sogar Änderungen der Frontflügel-Einstellungen, und belegte letztendlich den 14. Platz. Der Abstand auf Verstappen betrug eine halbe Sekunde. "Er hat einen sehr guten Job gemacht, hat klare Aussagen getätigt und war von den Zeiten, vor allem im Longrun, ganz gut dabei", lobt Helmut Marko. Und das, anders als Verstappen, noch mit dem alten Unterboden, "weil wir einfach von der zeitlichen Situation her nicht in der Lage waren, für beide Autos das Gleiche zu machen".
Der zweite Freitagsfahrer war Paul Aron (17./+1,250), eigentlich Alpine-Junior, für den Rookie-Test in Silverstone aber an Sauber ausgeliehen. Der 21-jährige Este, 2024 hinter Gabriel Bortoleto (20./+1,505) und Isack Hadjar Gesamtdritter in der Formel 2, übernahm im ersten Freien Training das Auto von Nico Hülkenberg.
Wo kann man den Grand Prix in Silverstone live sehen?
Ganz klar: Am spannendsten ist die Formel 1 immer noch live. Aber seit Ende 2020 gibt es in Deutschland kein Free-TV-Angebot mehr, das alle Qualifyings und Rennen live zeigt. Als Versuch eines Ersatzangebots gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Kanal kostenlos abonnieren!) seither täglich Livestreams - immer von Donnerstag bis Sonntag, jeweils am Abend, mit einer Zusammenfassung und Analyse der Ereignisse an der Rennstrecke.
Am Freitagabend steht dabei, live ab 22 Uhr, die Auswertung der Longrun-Daten der Freien Trainings im Vordergrund. Kevin Hermann taucht mit den Tools des deutschen Technologieunternehmens PACETEQ tief in die Rennsimulationen ein und schlüsselt diese verständlich auf, während Christian Nimmervoll erzählt, was am Freitag in Silverstone sonst so los war, und Stefan Ehlen einen Überblick über die neuesten Technik-Updates liefert. (Kanalmitglieder können am Livestream auch interaktiv teilnehmen und im Livechat Fragen stellen. Jetzt Kanalmitglied werden!)
Silverstone gehört übrigens nicht zu den sieben Grands Prix, die von RTL im Free-TV gezeigt werden. Stattdessen zeigt der Pay-TV-Anbieter Sky das komplette Rennwochenende exklusiv. Sowohl das Qualifying am Samstag als auch das Rennen am Sonntag beginnen um 16 Uhr deutscher Zeit. Sky steigt am Samstag um 15:30 Uhr und am Sonntag um 14:30 Uhr in die Vorberichterstattung ein.
In Österreich zeigt diesmal ServusTV den Grand Prix von Großbritannien live. Und in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Silverstone!)