• 03. Juli 2025 · 13:57 Uhr

Wheatley über Sauber-Punkte: "Fühle mich wie ein stolzer Papa"

Wie der neue Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley die Punktefahrt des Schweizer Rennstalls in Spielberg bewertet und wie viel Anteil er selbst daran hat

(Motorsport-Total.com) - Ob es ihn überrascht habe, dass Sauber beim Österreich-Grand-Prix 2025 erstmals seit fast zwei Jahren mit beiden Autos gepunktet hat, wird der neue Teamchef Jonathan Wheatley gefragt. Er antwortet: "Ich weiß nicht, ob 'überrascht' das richtige Wort ist. Ich war einfach zufrieden, dass wir es umgesetzt haben."

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Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley in der Formel-1-Boxengasse 2025 Zoom Download

So wie schon in den vergangenen Rennen: Seit Barcelona hat Sauber drei Mal in Folge Top-10-Ergebnisse erzielt. Rückblickend lässt sich also ein Aufwärtstrend erkennen beim Formel-1-Team aus der Schweiz.

Deshalb kamen die Plätze acht und neun durch Gabriel Bortoleto und Nico Hülkenberg für Teamchef Wheatley nicht aus heiterem Himmel, "so wie sich die Entwicklung des Autos gestaltet hat und die Performance, die wir ans Auto gebracht haben, und das Vertrauen, das die Fahrer ins Auto hatten", erklärt er.

Spielberg aus der Sicht des Sauber-Teamchefs

In Spielberg habe aus seiner Sicht alles zusammengepasst. Wheatley spricht von einer "wirklich herausragenden Teamleistung auf allen Ebenen. Deshalb fühle ich mich im Moment ein bisschen wie ein stolzer Vater."

Das klingt, als würde Wheatley die jüngsten Ergebnisse auch sich selbst zuschreiben. Doch an dieser Stelle will er nicht missverstanden werden: "Es war hier schon eine Entwicklung im Gange, bevor ich gekommen bin."

"Ich denke, ich kann sagen, ich hatte hier einen positiven Einfluss - was die Einstellung angeht, die Denkweise, wie wir Rennen fahren. Die Tatsache, dass man Spaß an den Boxenstopps haben kann und das richtige Umfeld schafft, damit die Leute aufblühen können."

"Ich habe ja immer gesagt, dass die Boxenstopp-Performance ein Ausdruck des Teamgeists ist. Wenn das Team motiviert ist, hochmotiviert, dann liefert es auch. Und in Österreich hat man gesehen, wo das Team steht und wie es um den Teamgeist bestellt ist."

Wheatley: Ich mache das alles nicht allein!

Außerdem werde unterschätzt, wie viel Mattia Binotto als technischer Gesamtverantwortlicher für das Projekt leiste, sagt Wheatley. "Man kann sich gar nicht vorstellen, welchen Einfluss er aus dem Hintergrund hat." Er selbst habe einen "kleinen Teil" zum großen Ganzen beigetragen, "aber das Team war schon auf einem guten Weg".

"Ich bin eben eher zurückhaltend im Umgang mit den Medien, ich möchte ich selbst und ehrlich sein", meint Wheatley weiter. "Ich denke, dass allein meine Entscheidung, hierherzukommen, schon etwas gebracht hat, bevor ich überhaupt da war. Vielleicht denken die Leute dann: 'Okay, hier kommt etwas in Bewegung, hier kommen Leute dazu.'"

Wie Wheatley die Boxencrew angesport hat

Er habe aber auch konkrete Maßnahmen eingeleitet, erklärt Wheatley - natürlich bei seinem Steckenpferd, den Formel-1-Boxenstopps, die er schon bei Red Bull perfektioniert hatte.

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Gabriel Bortoleto beim Boxenstopp mit der Sauber-Crew Zoom Download

"Ja, da gab es ein paar Gespräche mit der Boxencrew. Ich habe den Leuten in die Augen geschaut, darüber gesprochen, was wir vielleicht tun sollten. Manchmal sah es so aus, als würden wir es ein bisschen zu sehr erzwingen."

"Die Boxenstopps in Spielberg aber waren Weltklasse. Vier absolut perfekt getroffene Stopps. Ich hatte keinen Moment Herzklopfen dabei. Es fühlte sich einfach wie eine absolute Weltklasse-Performance an."

Es ist also eine neue Lockerheit eingekehrt bei Sauber, nachdem "unglaublich viel verändert" worden sei. "Wir wollten neue Wege ausprobieren, wie man während des Rennens kommuniziert, wie man über Strategie spricht, wie man ein breiteres Publikum dabei einbezieht - und das auf die richtige Art und Weise. Und im Moment gedeihen wir einfach. Wir genießen das Umfeld. Und da kommt noch mehr", sagt Wheatley.

Bremst das neue Reglement den Aufschwung?

Fast klingt es so, als hadere er mit dem Beginn der neuen Formel-1-Ära ab 2026, wenn ganz andere Vorzeichen gelten als in der laufenden Saison. Wheatley bestätigt diesen Eindruck: "Es nervt mich ein bisschen, dass die technischen Regeln am Jahresende auslaufen, weil wir gerade anfangen, richtig Spaß zu haben. Wir haben einfach gerade eine tolle Zeit, einen tollen Lauf."


Höhepunkte von Sauber in 600 Formel-1-Rennen

Denn mit den jüngsten Punkteergebnissen kam neues Selbstvertrauen ins Team. "Das sieht man den Leuten auch an", sagt Wheatley. "Sie halten sich ein bisschen aufrechter, man schaut sich in die Augen. Und wenn man so ein positives Umfeld schafft, wenn diese Energie im Team da ist, dann kann man überperformen. Und genau das werden wir auch tun müssen."

Audi-Projekt verläuft positiv

Aus Sauber wird bekanntlich zur Saison 2026 das Audi-Werksteam, und mit der Umbenennung einher gehen steigende Ansprüche: Audi tritt nicht in der Formel 1 an, um auf den hinteren Punktepositionen ins Ziel zu fahren, sondern will mittelfristig siegen und Weltmeister werden.

Dieser Übergang verlaufe bisher zufriedenstellend, sagt Wheatley und versichert: "Wir sind im Plan." Die Arbeiten am Chassis kämen gut voran und er könne "nur Positives" über die bisherigen Vorarbeiten sagen.

Was das "Heimrennen" für Wheatley bedeutet

Doch bis 2026 ist es noch lange hin. Wheatley und Sauber sind in Gedanken schon in Silverstone, wo am Wochenende das nächste Formel-1-Rennen ausgetragen wird. Und die Vorfreude ist groß beim Sauber-Teamchef, nicht nur aus sportlichen Gründen.

"Ich freue mich darauf, nach Hause zu fahren. Ich war wirklich seit März nicht mehr aus irgendeinem sinnvollen Grund zu Hause. Also ist das eine Gelegenheit, mal nach dem Haus zu sehen, sicherzustellen, dass die Kinder es nicht abgefackelt oder in einen Nachtclub verwandelt haben. Ein paar Glühbirnen wechseln. All die Sachen, die jeder machen muss", sagt Wheatley und lacht.

Und ganz nebenbei fährt die Formel 1 auf einer seiner erklärten "Lieblingsstrecken", dem Silverstone Circuit. "Dort habe ich meine Kindheit verbracht", meint Wheatley. Jetzt kehrt er erstmals als Sauber-Teamchef dorthin zurück.

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