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Teamchef reist vorzeitig ab: Ferrari in Spielberg ohne Vasseur
Warum Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur den Österreich-Grand-Prix 2025 in Spielberg verpasst und wer ihn vor Ort vertreten wird
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Team Ferrari muss am Renntag beim Grand Prix von Österreich 2025 (das Rennen hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!) auf seinen Teamchef Frederic Vasseur verzichten. Der Franzose ist laut Angaben des Teams bereits abgereist.

© circuitpics.de
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur mit einem Handy am Ohr im Formel-1-Fahrerlager 2025 Zoom Download
Ferrari erklärt die Abwesenheit seines Teamchefs Vasseur mit "persönlichen Gründen". Vasseur habe deshalb vorzeitig die Heimreise antreten müssen. Weitere Angaben macht das italienische Formel-1-Traditionsteam an dieser Stelle nicht.
Was Ferrari aber sehr wohl sagt, ist, wer Vasseur am Sonntag in Spielberg vertreten soll: Jerome d'Ambrosio.
Der Motorsport-Werdegang von d'Ambrosio
Der aus Belgien stammende Ex-Rennfahrer hat 2011 und 2012 insgesamt 20 Formel-1-Rennen bestritten (mehr dazu in der Formel-1-Datenbank!) und war anschließend jahrelang in der Formel E aktiv, bevor er dort ins Management wechselte. Anschließend ging er zu Mercedes und war dort ab 2023 unter anderem für die Nachwuchsfahrer der Marke zuständig.
Weil Mercedes-Teamchef Toto Wolff aufgrund einer Knieoperation den Japan-Grand-Prix 2023 in Suzuka auslassen musste, wurden dessen Aufgaben vor Ort an der Rennstrecke an mehrere Personen übertragen. D'Ambrosio kam daher als "Sparringspartner" für den Kommandostand an der Boxenmauer und für das Personal in der Garage zum Einsatz.
Kurz darauf orientierte sich d'Ambrosio neu und wechselte 2024 zu Ferrari. Im Herbst 2024 wurde er dort zum stellvertretenden Teamchef ernannt. Jetzt tritt für ihn erstmals der "Ernstfall" ein, in dem er als Gesamtverantwortlicher von Ferrari einen Grand Prix leiten muss.
Gute Ausgangslage für Ferrari in Spielberg
Die Ausgangslage ist gut: Wie in Monaco starten die beiden Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Lewis Hamilton von den Startplätzen zwei und vier in den Grand Prix. Hamilton hofft nach einem guten Qualifying auf eine noch bessere Leistung über die Renndistanz hinweg - und auf sein erstes Grand-Prix-Podestergebnis mit Ferrari nach seinem Sprint-Sieg vor einigen Wochen in China.
Vasseur unter Druck bei Ferrari
Vasseurs Abwesenheit in Spielberg dürfte anhaltende Spekulationen um seinen Verbleib bei Ferrari nicht verstummen lassen - im Gegenteil. Der Teamchef steht seit geraumer Zeit in der Kritik, weil die erhofften Ergebnisse bislang ausbleiben. Selbst Ferrari-Neuzugang Hamilton erklärte unlängst, er sei "enttäuscht" über den Verlauf seiner ersten Saison in Rot.
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Am Rande des Kanada-Grand-Prix in Montreal bezeichnete Vasseur die Gerüchte zu seiner Person als "respektlos" und als "schädlich für das Team". Er sagte: "Mir geht es da nicht um mich selbst. Ich kann damit umgehen. Aber bei den Leuten im Team ist das anders. Und ich weiß nicht, was man damit bezwecken will."
Vasseur beteuerte, er wisse genau, was auf dem Spiel stehe. "Wir haben ein klares Ziel und wir wissen, dass wir noch Arbeit vor uns haben. Wir müssen Druck machen. Das ist klar. Aber die Stimmung im Team ist sehr gut, und das ist die Ausgangsbasis, wenn man aufholen und gewinnen will."