• 26. Juni 2025 · 19:36 Uhr

Erklärt: Warum Max Verstappen in der Pressekonferenz (fast) nichts sagte!

"Dazu sage ich nichts", war Max Verstappens Credo bei der Pressekonferenz in Österreich: Das steckt hinter der Schweigeorgie des Weltmeisters

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Formel-1-Rennen in Österreich sorgte Max Verstappen bei der FIA-Pressekonferenz für Aufsehen, die von knappen Antworten und der Formel "Kein Kommentar" geprägt war. Auf jede Frage zur FIA, zu den veröffentlichten Rennrichtlinien und zum Strafpunktesystem der Formel 1 antwortete der Niederländer extrem kurz. "Dazu sage ich nichts. Ich kann es mir nicht leisten, noch einen Strafpunkt zu riskieren."

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Max Verstappen zeigte sich in der PK äußerst schmallippig Zoom Download

Auf die erneute Frage, ob er seine Herangehensweise auf der Strecke ändern müsse, da ihn nur noch ein Punkt von einer Rennsperre trennt, antwortete Verstappen: "Scherzt ihr? Ist das hier eine Falle? Ich bekomme diese Frage jedes Wochenende. Ich habe dazu nichts zu sagen."

Später am Medientag in Spielberg sprach Verstappen dann deutlich offener mit den niederländischen Medienvertretern in der Red-Bull-Hospitality. Der amtierende Weltmeister erklärte, dass sein Verhalten bei der offiziellen Pressekonferenz zwei Gründe habe.

Zum einen habe es sich bei vielen der Fragen um Wiederholungen der vergangenen Rennen gehandelt, und zum anderen dürfe er die FIA oder deren Entscheidungen nicht mehr kritisieren.

"Es war wieder mal eine großartige Pressekonferenz... Ich hatte eine Menge Spaß", antwortet Verstappen sarkastisch auf die Frage nach der englischsprachigen Pressekonferenz. Die Fragen seien dieselben gewesen wie in Montreal zwei Wochen zuvor, erklärt er. "Und deshalb habe ich nicht viel gesagt. Das macht mein Leben etwas einfacher. Einfach nichts sagen oder nur 'Kein Kommentar' - dann ist das erledigt."

Gefragt, ob das der Hauptgrund sei oder ob er sich bei der FIA besonders vorsichtig verhalte, antwortet der Niederländer: "Definitiv Letzteres. Das wissen inzwischen alle. Es gibt eben Fragen, die man besser gar nicht erst beantwortet, auch wenn man dazu eine Meinung hat."

"Alles kann als Kritik ausgelegt werden"

Verstappen hat sehr wohl starke Meinungen - etwa zur fehlenden Konstanz bei der Vergabe von Strafpunkten - diese behalte er aber lieber für sich, um keine Konsequenzen befürchten zu müssen. "Mir ist es nicht erlaubt, kritisch zu sein."

Das betreffe auch die informelleren Runden mit der niederländischen Presse. "Hier genauso. Denn auch das wird niedergeschrieben, und dann heißt es wieder: 'Max hat das gesagt, Max hat jenes gesagt.' Daraus machen sie dann wieder ein Riesenthema."

"Alles kann als Kritik ausgelegt und dann bestraft werden. Das ist in den Regeln so verankert. Die FIA kann es so auslegen, dass es kritisch gegenüber ihr ist. Also sage ich lieber gar nichts mehr", so der Niederländer.

Als darauf hingewiesen wird, dass andere Fahrer am Donnerstag sehr wohl ihre Meinung geäußert und die aktuelle Form des Punktesystems kritisiert hätten, lacht Verstappen nur: "Dann sollen das eben die anderen Fahrer machen!"

Was steht genau in den FIA-Regeln?

Mit der Aussage, dass die Vorschriften schriftlich klar geregelt seien, bezieht sich Verstappen auf eine Passage aus einem FIA-Dokument, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Richtlinien der Rennkommissare zur Strafvergabe enthalten folgende Formulierung über Dinge, die von den Kommissaren geahndet werden können.

"Jede Handlung, Äußerung oder schriftliche Mitteilung, die der FIA, ihren Gremien, ihren Mitgliedern oder ihren leitenden Angestellten moralischen Schaden zufügt, und generell alles, was den Interessen des Motorsports und den Werten der FIA zuwiderläuft."


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Das bezieht sich auf Artikel 12.2.1.f des Internationalen Sportgesetzbuchs. Zu möglichen Konsequenzen heißt es in dem Dokument: "Bei einem Verstoß in einem kontrollierten Umfeld: Geldstrafen bis zu 5.000 Euro, abhängig von mildernden oder erschwerenden Umständen. Bei sehr schweren Verstößen können auch härtere Strafen gemäß dem ISC verhängt werden."

Weil der Wortlaut so weit gefasst ist, empfindet Verstappen, dass der Strafrahmen praktisch grenzenlos ist. Deshalb zieht er es vor zu schweigen. Bislang hat jedoch kein Formel-1-Fahrer wegen kritischer Äußerungen gegenüber der FIA Strafpunkte auf seiner Superlizenz erhalten.

Wird es einen Dialog mit der FIA geben?

Seit dem Großen Preis von Singapur hält sich Verstappen bei offiziellen FIA-Presseterminen auffällig zurück. Der Red-Bull-Pilot erhielt damals gemeinnützige Arbeit als Strafe dafür, dass er während der FIA-Pressekonferenz geflucht hatte. Für den Rest des Rennwochenendes sprach Verstappen ausschließlich außerhalb der FIA-Pressetermine, meistens in der Red-Bull-Hospitality.


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Seither gibt der Niederländer bei FIA-Medienrunden nur noch sehr einsilbige Antworten. Auf die Frage, ob es bereits zu einem Dialog mit der FIA gekommen sei, sagt Verstappen: "Ich denke, das könnte sich irgendwann von selbst ergeben."

Und als ihm entgegengehalten wird, dass es passieren könnte, wenn Verstappen dieses Verhalten nur lange genug durchziehe, antwortet der viermalige Weltmeister trocken: "Ja, vielleicht."

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