McLaren: Montreal-Freitag "definitiv der schlechteste des Jahres"
Lando Norris bezeichnet den Freitag in Montreal als den schlechtesten von McLaren in dieser Saison, doch die Longruns geben wieder Anlass zur Hoffnung
(Motorsport-Total.com) - Wittert die Konkurrenz von McLaren in Montreal Morgenluft? Zwar wurde Lando Norris am Freitag in Kanada (Formel 1 2025 live im Ticker) ordentlicher Zweiter, seine Aussagen lassen aber durchaus große Unzufriedenheit durchblicken: "Es war wahrscheinlich einer der schwierigsten Freitage, die wir dieses Jahr hatten", sagt Norris nach der Session.
"Vielleicht nicht, was die Pace angeht, aber es war sehr schwierig, eine Runde sauber zusammenzubringen und konstant zu bleiben. Ich habe heute im Grunde nur eine gute Runde erwischt."
Vor allem das Set-up bereitet dem Briten noch Kopfzerbrechen: "Wir müssen das Auto in eine bessere Balance bekommen. Das hier war definitiv unser schlechtester Freitag der Saison. Wir sind nicht weit weg, aber es ist noch nicht so einfach zu fahren, wie wir es gerne hätten", sagt er.
Auch die neuen Teile am Auto liefern laut Norris noch kein eindeutiges Feedback: "Ehrlich gesagt fühlt es sich ziemlich ähnlich an. Man muss einfach auf mehreren Strecken testen, bevor man klare Aussagen treffen kann. Hier in Montreal ist es mit den vielen Bodenwellen, Randsteinen und dem geringen Grip sowieso sehr speziell."
Trotz der Schwierigkeiten sieht Norris McLaren im Kampf um die Spitze noch längst nicht geschlagen: "Wir sind immer noch gut dabei. Mercedes sieht sehr stark aus - genau wie schon im letzten Jahr hier -, aber wir sind in Schlagdistanz. Wir müssen nur das Auto noch etwas einfacher fahrbar machen, dann sind wir vorn mit dabei."
Auch Oscar Piastri hatte zunächst Mühe, die richtige Abstimmung zu finden: "Es hat definitiv besser geendet, als es angefangen hat. Es war ein bisschen ein kniffliger Tag, um das richtige Arbeitsfenster fürs Auto zu finden. Wir kommen langsam dahin, aber es gibt noch Luft nach oben", sagt der McLaren-Pilot, der mit 0,439 Sekunden Rückstand Sechster wurde.
Mit Blick auf die neuen Teile am Auto ergänzt der Australier: "Keine Alarmglocken. Es geht einfach darum, das Auto in ein besseres Fenster zu bringen - und mich auch."
McLaren Schnellster im Longrun
Deutlich besser als auf eine schnelle Runde lief es für McLaren in den Longruns. Im Vergleich der Rennsimulationen schlug Norris eindrucksvoll zurück und war mit vollen Tanks der konstant schnellste Fahrer im Feld.
Sein Vorsprung auf Piastri betrug dabei im Schnitt zwei Hundertstelsekunden pro Runde. Red-Bull-Pilot Max Verstappen lag 0,18 Sekunden dahinter. Die Mercedes-Fahrer verloren im Schnitt 0,24 Sekunden pro Umlauf auf die McLaren-Doppelspitze.
"Wir wissen, dass Mercedes auf eine Runde aktuell sehr stark aussieht", analysiert Norris. "Aber im Renntrimm sah es bei uns wieder deutlich besser aus. Jetzt müssen wir noch die Quali-Pace finden."
Für das Team aus Woking heißt es nun, über Nacht die richtigen Schlüsse zu ziehen, um am Samstag im Qualifying sowohl über eine Runde als auch im Longrun die starke Form auf die Strecke zu bringen.