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Nach Monaco-Crash mit Yuki Tsunoda: Pierre Gasly erhält Verwarnung
Nach seinem Ausfall in Monaco erhält Pierre Gasly für die Kollision mit Yuki Tsunoda eine Verwarnung - die Schuldfrage sorgt dennoch für unterschiedliche Sichtweisen
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Crash zwischen Pierre Gasly und Yuki Tsunoda im Großen Preis von Monaco ist der Alpine-Pilot mit einer Verwarnung davongekommen. Die Rennkommissare entschieden am Sonntagabend, dass Gasly "überwiegend oder vollständig" für die Kollision verantwortlich war, verzichteten aber auf eine härtere Strafe, da Tsunoda selbst keine unmittelbaren sportlichen Nachteile erlitt.
Die FIA-Kommissare hörten beide Fahrer sowie Teamvertreter an und werteten umfangreiches Videomaterial, Telemetriedaten und Funkverkehr aus. In ihrer Begründung heißt es, dass Tsunoda keine ungewöhnliche oder verbotene Fahrweise an den Tag gelegt habe. Seine Linie sei nahezu identisch mit der auf vorherigen Runden gewesen, weshalb keine Verteidigung außerhalb der normalen Rennlinie vorlag - und somit auch keine Verpflichtung, einen Platz zum Überholen zu lassen.
Außerdem sei Tsunoda nicht unter dem Bremsen ausgewichen, sondern habe seine gewohnte Linie eingeschlagen, die auf dieser Strecke zwangsläufig von links nach rechts verlaufe. Gaslys Überholversuch sei hingegen "ambitioniert" gewesen, insbesondere auf einer Strecke wie Monaco, auf der Überholmöglichkeiten rar und riskant sind. Hinzu kam laut Stewards eine leichte Blockade der Hinterräder bei Gasly, was seine Bremsleistung verschlechterte.
"Der Fahrer von Auto 10 hätte mit mehr Vorsicht agieren müssen", so das Urteil. "Wir sehen ihn als hauptverantwortlich für die Kollision, auch wenn das andere Fahrzeug keine sportlichen Schäden davongetragen hat." Ergebnis: Eine Verwarnung - Gaslys erste der laufenden Saison.
Gasly und Tsunoda uneinig nach dem Rennen
Pierre Gasly zeigte sich nach dem Rennen sichtlich frustriert über den Zwischenfall. Im Gespräch mit Reportern legte er seine Sicht dar: "Yuki hat vor dem Tunnel einen Fehler gemacht, ich kam näher. In der Vergangenheit bremste er immer rechts. Diesmal bremste er links, also habe ich mich für rechts entschieden - dann ist er aber zurück auf die Ideallinie gezogen. Da war kein Platz mehr. Ich war schon im Bremsvorgang, konnte nicht mehr ausweichen", schilderte er die Szene.
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Für ihn sei klar: "Auf so einer Strecke musst du bei der Linie bleiben. Du kannst nicht rechts die Tür zumachen und links auch noch. Ich dachte, er lässt den Platz." Dass Tsunoda ihn im Funk als "Idiot" bezeichnet hatte, nahm Gasly gelassen: "Im Eifer des Gefechts. Wir werden darüber reden."
Tsunoda hingegen sah keinerlei Fehlverhalten bei sich: "Ich habe nichts Verrücktes gemacht, keine plötzliche Bewegung beim Bremsen. Ich bin einfach meine Linie gefahren", erklärt der Japaner. "Ich wusste, dass er es probieren würde, also habe ich einfach die Wand gekuschelt und versucht, meine Linie zu halten. Ich würde es genauso wieder machen."
Auf die Frage, ob er nach dem Kontakt Schäden am Auto gespürt habe, sagt Tsunoda: "Vielleicht war das Fahrverhalten ein bisschen anders, aber nichts Gravierendes. Die Teile sahen okay aus." Ein Gespräch mit Gasly sei nicht ausgeschlossen, betont er, aber: "Ich sehe nicht, dass ich was falsch gemacht habe."