• 20. Mai 2025 · 11:58 Uhr

Ferrari mit goldenem Näschen: Platztausch verhindert härtere Strafe

Die Kommissare bestraften Charles Leclerc für sein Manöver gegen Alexander Albon nicht - Der Monegasse ist unsicher, ob der Kampf in Ordnung war oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist bei Charles Leclerc in der Schlussphase des Formel-1-Rennens von Imola auf Nummer sicher gegangen und hatte seinem Fahrer angeordnet, Alexander Albon den fünften Platz freiwillig zu überlassen. Kurz zuvor hatte Leclerc den Williams-Piloten in Kurve 2 neben die Strecke ins Kiesbett geschickt, wodurch dieser noch einen Platz an Leclerc Teamkollegen Lewis Hamilton verloren hatte.

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Bei diesem Zweikampf rauschte Alexander Albon durchs Kiesbett Zoom Download

"Ja, es war wirklich sehr an der Grenze, und das war mir im Auto auch bewusst", schildert der Ferrari-Pilot bei Sky die Szene. "Ich bin in die Kurve reingegangen und wusste, das wird so eine Aktion, die richtig schwierig wird. Aber sobald man sich für den Bremspunkt entschieden hat, gibt es kein Zurück mehr - und das war auch nicht meine Absicht."

Leclerc hatte versucht, Albon auf älteren harten Reifen hinter sich zu halten, doch der Thailänder griff in Kurve 1 außen an. "Ich wollte natürlich versuchen, die Position zu halten und habe mein Bestes gegeben", sagt Leclerc. "Ob das über dem Limit war oder nicht - das werde ich mir noch mal anschauen."

Doch er betont: "Ich bereue nichts von dem, was ich getan habe." Zuvor im Rennen hatte auch Pierre Gasly im Zweikampf mit Leclerc in Piratella die Strecke verlassen, doch da sieht sich Leclerc nicht in der Schuld: "Ich denke nicht, dass ich bei Pierre über dem Limit war - das war einfach ein Rennzwischenfall, so wie er passiert ist", sagt er.

Bei Albon sei es hingegen etwas grenzwertiger gewesen, doch Leclerc wusste, dass er die Ellenbogen am Sonntag nach Startplatz elf würde ausfahren müssen. "Es ging einfach nur darum, alles zu geben", sagt er. "Und ich wusste ab dem Moment, als ich beim zweiten Safety-Car nicht zum Stopp reingekommen bin, dass es ein sehr schwieriges Rennen werden würde."

Strafe hätte Leclerc auf Platz neun gespült

Die Kommissare untersuchten die Szene mit Albon, sprachen aber keine Strafe aus. Dabei betonten sie aber, dass es eine Rolle gespielt habe, dass der Monegasse die Position freiwillig hergeschenkt hatte.

Das war auch die Intention von Ferrari: "In dem Moment hatten wir unsere eigene Einschätzung der Situation, dass es sehr an der Grenze war", sagt Teamchef Frederic Vasseur bei Sky. "Und mit fünf Sekunden Strafe hätten wir vier oder fünf Plätze verloren. Da ergibt es mehr Sinn, einen Platz herzugeben."

Hätten die Kommissare Leclerc fünf Sekunden Strafe gegeben, dann wäre er tatsächlich hinter George Russell, Carlos Sainz und Isack Hadjar auf Rang neun gefallen. Dem kam Ferrari jedoch zuvor.

Diskussionen um Racing in der Formel 1

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Diskussionen rund um Zweikämpfe und deren Richtlinien gegeben. Allen voran Max Verstappen hatte die Wortgebung immer wieder ausgereizt, sodass selbst Red-Bull-Teamchef Christian Horner zugeben musste, dass das Racing mittlerweile nicht mehr natürlich sei.


Fotostrecke: Imola: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

"Wir alle haben die Regeln im Kopf und versuchen immer, mit ihnen zu spielen", sagt Leclerc und betont, dass er genau das auch in Imola versucht habe. "Manchmal denkt man, ein Zentimeter reicht, um innerhalb oder außerhalb der Regeln zu sein - und das bei 250 km/h abzuschätzen, ist eben schwierig."

Er selbst dachte im Kampf mit Albon, dass er dabei noch innerhalb der Regeln lag. "Von außen sieht es natürlich nicht gut aus, wenn ein Auto im Kies landet. Aber ich werde es mir nochmal anschauen - ich bin immer ehrlich zu mir selbst. Wenn ich denke, dass ich einen Fehler gemacht habe, werde ich es Alex sagen. Aber im Moment denke ich das nicht."

Leclerc: Gibt keine Lösung, die allen gefällt

Eine Lösung für die aktuelle Problematik hat der Ferrari-Pilot aber nicht: "Ich glaube nicht, dass wir jemals eine Situation haben werden, in der alle zufrieden sind. Das ist meine ehrliche Meinung", sagt er. "Es wird immer jemanden geben, der unzufrieden ist."


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"Ich denke, es ist extrem schwierig, es allen recht zu machen - und wir werden diesen idealen Mittelweg nie finden. Wir müssen das akzeptieren. Wenn man bestraft wird, muss man es einfach hinnehmen."

"Es wird nie ein Regelbuch geben, das jede einzelne Situation perfekt beschreibt - und selbst wenn es das gäbe, wäre es für uns unmöglich, sich alle diese Regeln für jede Situation zu merken."

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