• 14. Mai 2025 · 11:00 Uhr

Vasseur sieht kein Stallorder-Drama: "Haben es sauber umgesetzt!"

Frederic Vasseur will die Stallorder-Streitigkeiten in Miami nicht überbewerten und sieht keine Fehler bei Ferrari in der Umsetzung - Frust der Fahrer verständlich

(Motorsport-Total.com) - In einer ansonsten ereignisarmen zweiten Rennhälfte in Miami hatte zumindest Ferrari für Unterhaltung gesorgt. Die Diskussionen zwischen dem Team und seinen Fahrern Charles Leclerc und Lewis Hamilton wurden an dem Sonntag und in den Tagen danach zu einem großen Thema - auch weil der Fokus wieder einmal auf Hamilton und sein Verhältnis zum Team gelegt wurde.

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Frederic Vasseur erklärt die Verzögerung in der Tauschentscheidung Zoom Download

Der Brite hatte sich mehrfach am Funk sarkastisch gezeigt und seinem Renningenieur Riccardo Adami unter anderem gesagt, dass er eine Teepause machen soll, oder nachgefragt, ob er auch den Williams von Carlos Sainz vorbeilassen soll.

Im Nachhinein hatte Hamilton erklärt, dass es vor allem die Dauer war, die ihn gestört hatte. Denn bis man den von ihm gewünschten Positionstausch mit Teamkollege Charles Leclerc angeordnet hatte, verging ihm zu viel Zeit.

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur wehrt sich jedoch gegen die Aussagen, die Entscheidung habe sich zu lange hingezogen: "Es hat nicht lange gedauert - vielleicht eineinhalb Runden oder so", stellt er klar.

Die Begründung: "Wenn du zwei Autos auf unterschiedlichen Strategien hast, musst du erst verstehen, ob das Auto hinten wirklich schneller ist oder nur wegen DRS aufschließen kann", so der Franzose.

Keine leichte Entscheidung

Das habe etwa eine Runde lang gedauert, dann habe man den Wechsel angeordnet. "Klar kann man im Nachhinein sagen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, es sofort zu machen, aber wir wussten eben nicht, ob es nur der DRS-Effekt war", sagt er.

Und Vasseur weiß, dass ein Team so eine Entscheidung nicht leichtfertig treffen kann. "Es ist nie leicht, Charles oder Lewis zum Tauschen aufzufordern -, aber wir haben es gemacht und sie haben es sauber umgesetzt", stellt er klar.

Besprochen habe man das Thema im Vorfeld des Rennens dabei nicht explizit, weil es eine allgemeine Richtlinie im Team gebe, die man befolgt. "Wenn wir einen Tausch anordnen, dann deshalb, weil wir glauben, dass das hintere Auto schneller ist", so Vasseur.

Im Fall von Miami sollte Hamilton versuchen, Andrea Kimi Antonelli vor den beiden Ferraris zu überholen. Doch weil das nicht gelang, musste Hamilton Leclerc später wieder vorbeilassen, um die Ausgangslage herzustellen - auch das gehört zur Teamrichtlinie.

Verständnis für Frust

Doch auch hier schien es zunächst Widerstand seitens Hamilton zu geben, der die Anweisung erst spät umsetzte. Doch dafür hat Vasseur Verständnis: "Ich verstehe die Frustration voll und ganz. Sie sind Champions, sie wollen Rennen gewinnen. Wenn man ihnen sagt, sie sollen den Teamkollegen vorbeilassen, ist das nicht leicht", weiß er.


Fotostrecke: Miami: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

"Und ich habe noch nie in meinem Leben - und glaub mir, ich hatte diese Situationen schon oft - erlebt, dass jemand sagt: 'Klar, kein Problem, geh vorbei, ich freu mich.' Es ist frustrierend, weil sie das Gefühl haben, eine Position zu verschenken. Aber wir haben das nur im Sinne des Teams gemacht", betont Vasseur.

"Manchmal funktioniert es, manchmal nicht - aber das Ziel war klar, und da sind Lewis und Charles auf einer Linie mit uns", sieht er für die Zukunft kein Beziehungsproblem zwischen Fahrern und Team.

Sofortiges Gespräch mit Hamilton

Er selbst war nach dem Rennen auch direkt zu Hamilton gegangen, um mit ihm zu reden und die Hand um seine Schulter zu legen - doch nicht etwa, um ihn für die anstehenden Mediensessions zu briefen. "Mir ging es nicht darum, was er dem TV sagt. Wichtig war, dass wir intern Klarheit haben", sagt er.

"Er muss verstehen, was ich am Kommandostand gedacht habe. Er kann mir vertrauen, ich kann ihm vertrauen - genauso wie Charles. Wenn ich eine Entscheidung treffen muss, dann tue ich das für Ferrari - mit den Infos, die ich live habe. Da bleiben keine 30 Minuten, um sich erst die Daten anzusehen."


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"Wir haben die Verantwortung übernommen, weil es unsere Team-Policy ist", betont der Franzose. "Wir fahren für Ferrari - und als Team haben wir einen guten Job gemacht. Noch mal: Ja, vielleicht hätte man es eine halbe Runde früher machen können - aber am Kommandostand muss man erst verstehen, ob das Auto hinten wirklich schneller ist oder nur dank DRS."

"Das ist keine einfache Entscheidung - im Nachhinein ist es immer einfacher. Sie haben es gemacht. Die Frustration im Auto - völlig nachvollziehbar. Wir haben gesprochen, danach war es deutlich entspannter."

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