• 05. Mai 2025 · 12:56 Uhr

Teamchaos bei Williams: Sainz und Albon im Streit um Überholmanöver

Der Haussegen hängt schief bei Williams nach einem teaminternen Überholmanöver, zu dem es laut Carlos Sainz gar nicht hätte kommen dürfen

(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz war nach dem Miami-Grand-Prix 2025 sichtlich unzufrieden mit Williams und seinem Teamkollegen Alexander Albon. Denn Albon hatte ihn nach rund einer halben Stunde im direkten Duell überholt, während Sainz von einem "Nichtangriffspakt" ausging.

Foto zur News: Teamchaos bei Williams: Sainz und Albon im Streit um Überholmanöver

Carlos Sainz mit Williams-Teamkollege Alexander Albon Zoom Download

"Wenn mir am Funk gesagt wird, dass ich nicht angegriffen werde und wir gemeinsam pushen, um nicht überholt zu werden, dann fühlt man sich als Fahrer immer dumm und machtlos", meint Sainz.

Er selbst hatte am Funk angeregt, das Teamduell zu entschärfen, indem er sagte: "Lasst uns nach vorne arbeiten, Leute. Wir beeinträchtigen hier nur unser Rennen." Denn hinter den beiden Williams-Autos von Sainz und Albon brachte sich Ferrari-Fahrer Charles Leclerc in Stellung, um seinerseits zu attackieren.

So lief der Funkverkehr bei Williams ab

Doch während Sainz die Situation zu beruhigen versuchte, tat Albon im Schwesterauto genau das Gegenteil: Er drängte auf eine Stallregie zu seinen Gunsten, und zwar mit dem Funkspruch: "Was soll das? Wir verlieren nur Zeit!"

Sainz, der davon keine Kenntnisse hatte, erbat sich kurz darauf "ein bisschen Hilfe" von Alex. Daraufhin versicherte ihm sein Ingenieur: "Er hat die Info bekommen."

Was Williams aber an Albon funkte, war etwas ganz Anderes: "Wir müssen hier mit einem Wasserdruckproblem klarkommen. Du musst bitte mindestens eine Sekunde Abstand lassen zum Auto vor dir. Tut mir leid. Das gilt auch nur vorübergehend."


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Albon reagierte irritiert: "Ich bin dabei, ihn zu überholen." Und kurz darauf war er vorbei an Sainz. Das wiederum irritierte Sainz: "Ihr habt mir gesagt, er sei informiert worden!"

Darauf ging das Williams-Team nicht ein, sondern funkte zurück: "Okay, lass uns clever agieren. Konzentriere dich! Versuche clever zu sein und bleib dran an ihm."

Sainz beschwerte sich nochmals: "Aber kommt schon!" Dann der Ingenieur: "Ich weiß, ich weiß. Lass uns hier Größe zeigen, okay?" Und dann nahm das Rennen weiter seinen Lauf.

Später sagte Sainz, sichtlich verärgert: "Man spielt den guten Kerl, genau wie ich es in Dschidda gemacht habe, und dann wird man überholt und sieht dabei komplett blöd aus."

Wie Albon die Situation erlebt hat

Albon sieht das anders und verweist darauf, dass ihn der entscheidende Funkspruch erst "in dem Moment, als ich ihn überholt habe" erreichte. "Ich denke, wenn wir noch ein bisschen länger so im Pulk gefahren wären, hätte ich diese Nachricht auch bekommen. Aber zu diesem Zeitpunkt durften wir noch frei fahren." Die Funksprüche seien schlicht "verzögert" ausgegeben worden.

Das will Sainz nach dem Miami-Grand-Prix aufarbeiten: "Wir werden darüber sprechen", meint er. Dann gibt sich Sainz diplomatisch: "Ich bin mir sicher, wir wachsen daran als Team. Und dann machen wir weiter."

Sainz von Anfang an im Nachteil

Vorher aber gibt es einiges zu bereden bei Williams, denn schon vor dem Grand Prix gab es Probleme bei Sainz. Er spricht von "einigen operativen Fehlern", die ihn dazu gezwungen hätten, mit gebrauchten Reifen in den Grand Prix zu gehen. "Alle um mich herum hatten frische Reifen. Ich wusste also, dass ich im ersten Stint um ein paar Zehntel im Nachteil sein würde."

Nach der Szene mit Albon habe er "einfach alles gegeben", um an Albon dranzubleiben und Leclerc hinter sich zu halten. Dass seine Verfolger von der virtuellen Safety-Car-Phase profitierten und beim Boxenstopp Zeit sparten, habe ihn zusätzlich unter Druck gesetzt.

Trotz "schöner Kämpfe" mit den Ferrari-Fahrern habe er Leclerc und Lewis Hamilton schließlich ziehen lassen müssen. "Aufgrund eines Schadens am Auto konnte ich durch den fehlenden Abtrieb nicht dranbleiben", erklärt Sainz. "Das Tempo auf der harten Reifenmischung war zwar grundsätzlich in Ordnung, aber drumherum ist einfach zu viel passiert."

Während Sainz auf Position neun noch zwei Punkte mitnahm, belegte Albon hinter Weltmeister Max Verstappen im Red Bull den fünften Platz und holte zehn WM-Zähler. Er meint: "Als ich erst einmal meinen Rhythmus gefunden hatte, waren wir wirklich schnell."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Formel-1-Renningenieure 2025
Die Formel-1-Renningenieure 2025
Foto zur News: Halbzeitmeister, die am Ende der Saison kein Formel-1-Weltmeister wurden
Halbzeitmeister, die am Ende der Saison kein Formel-1-Weltmeister wurden

Foto zur News: Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium
Die Fahrer mit den meisten Rennen bis zum ersten Podium

Foto zur News: Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren
Formel-1-Teamchefs, die für mehrere Teams tätig waren

Foto zur News: Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
Die ersten Podestplätze der aktuellen Formel-1-Piloten
AnzeigeFormel-1 Tickets Österreich 2026 kaufen
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
"Jemand hat mit Gewalt versucht, Horner loszuwerden" | Interview Ralf Schumacher
Foto zur News: Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte
Hülkenberg-Podium: Was Sauber in Silverstone alles richtig machte

Foto zur News: Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026
Wie gut ist Cadillac? 10 Fragen an den Teamchef | F1 2026

Foto zur News: Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Red Bull in Not: Warum der Perez-Rauswurf ein Fehler war!
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten
DTM - "In der Zwickmühle": Wie die Beteiligten den Startunfall am Norisring bewerten

Foto zur News: Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring
WEC - Konrad-Duo holt sich Sonntagsieg im Prototype Cup am Norisring

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht
NR24 - Kolumne zu den 24h Nürburgring 2025: Eine letzte Wahrheit gibt es nicht
 
Formel-1-Quiz

Wie viele Rennen bestritt Richie Ginther für das Ferrari-Team?

2 21 9 10
Formel1.de auf YouTube