Piastri: Miami war "nicht die stärkste zweite Rennhälfte meines Lebens"

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Sieg beim Grand Prix von Miami 2025 hat Oscar Piastri bereits sein viertes Rennen in dieser Formel-1-Saison gewonnen und McLaren-Teamkollege Lando Norris einmal mehr hinter sich gelassen. Dabei gibt sich der Australier durchaus selbstkritisch, was seine zweite Rennhälfte angeht.

"Vielleicht war die zweite Hälfte des Rennens nicht die stärkste meines Lebens", sagt er rückblickend, "aber ich denke, den Vorsprung aufzubauen und zu den richtigen Zeitpunkten schnell zu sein, war das, was ich gebraucht habe."

Denn Piastri, der von Startplatz vier ins Rennen gegangen war, zeigte früh, dass er das Tempo an der Spitze bestimmen konnte, sodass er seinen Vorteil am Ende nur noch verwalten musste. Nach packenden Duellen in den ersten Runden übernahm er in Runde 14 die Führung von Weltmeister Max Verstappen.

"Ich denke, der erste Stint war wirklich, wirklich stark", analysiert er selbst. "Dann im Stint mit den harten Reifen hatte ich ehrlich gesagt ein paar Probleme. Deshalb war es gut, dass ich mir am Anfang diesen Vorsprung herausfahren konnte."

Gegen Ende habe er das Rennen zwar wieder besser unter Kontrolle bekommen. "Aber es gibt definitiv Dinge, an denen ich arbeiten muss. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg und den Punkten, aber man muss konstant weiterlernen", so der Miami-Sieger, der vor allem mit seiner Quali-Performance hadert.

"Ich denke, das Wochenende war nicht mein bestes, und vieles davon lag an Samstag. Das heutige Rennen war ziemlich solide, aber gestern war ich ziemlich frustriert über meine Leistung. Letztlich habe gewonnen, aber die Chancen, viele Rennen zu gewinnen, wenn man als Vierter qualifiziert ist, sind eher gering."

"Ich habe heute viele Dinge richtig gemacht, aber da war definitiv auch etwas Glück dabei - und ein sehr schnelles Auto. Ich will mich nicht jeden Sonntag nur darauf verlassen."

Norris mit Aufholjagd auf Platz zwei

Hinter Piastri lieferte sein Teamkollege Norris eine sehenswerte Aufholjagd ab. Nach einem frühen Zwischenfall mit Verstappen auf Platz sechs zurückgefallen, kämpfte er sich vorbei an Mercedes, Williams - und auch Verstappen zurück auf Rang zwei.

"Es hat Spaß gemacht. Es war unterhaltsam. Ich wollte Oscar nie zu weit aus den Augen verlieren, aber ich musste mich im ersten Viertel oder Drittel des Rennens ordentlich durchkämpfen", rekapituliert der Brite. "Es war definitiv kein einfacher Start, aber ich denke, ich habe mich ziemlich schnell durchgearbeitet."

Nach seiner Überholserie blieb Norris ehrgeizig und hielt trotz großem Rückstand an dem Ziel fest, Piastri einzuholen: "Ich habe es ab dem Moment, als ich auf Platz zwei war, ernsthaft versucht. Es waren, glaube ich, noch 25, 30 Runden zu fahren."

"Ich habe wahrscheinlich erst in den letzten vier, fünf Runden aufgehört zu pushen. Der Abstand ging von fast zehn auf drei oder vier Sekunden runter, fast. Ich habe alles gegeben. Ich habe es praktisch das ganze Rennen über versucht, bis ganz zum Schluss. Ich habe das ganze Rennen über daran geglaubt", sagt Norris.

"Aber Oscar fährt gut. Er ist schnell", lobt er seinen Teamkollegen. "Einen Rückstand von zehn Sekunden aufzuholen, war eigentlich immer so gut wie unmöglich, aber ich habe es versucht. Ich war fast dran. Es waren einfach nicht genug Runden."

McLaren konnte mit diesem Doppelsieg nicht nur seine aktuelle Dominanz in der Formel-1-Saison 2025 untermauern, sondern auch die Führung in der Konstrukteurswertung ausbauen. In der Fahrerwertung führt Piastri 16 Punkte vor Norris.