• 04. Mai 2025 · 00:53 Uhr

Max macht's wieder: Reifenmanagement als Schlüssel zur Pole

Max Verstappen fährt für den Grand Prix von Miami auf Pole - Trotz des Querstehers in Kurve reicht es für den besten Startplatz dank eines wichtigen Lerneffekts

(Motorsport-Total.com) - Spätestens jetzt sollte klar sein: Langsamer machen Kinder definitiv nicht. Der frischgebackene Papa Max Verstappen ließ sich nicht anmerken, dass am Donnerstag alle Briefings verpasst hatte und stellte den Red Bull RB21 für den Sonntag auf Pole.

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Max Verstappen holte sich nach Suzuka und Dschidda die dritte Pole der Saison Zoom Download

Doch was gab den Ausschlag? Neben nicht ganz optimalen Runden der Konkurrenz von McLaren ist es Helmut Marko zufolge vor allem das Reifenmanagement Verstappens im Qualifying, das den Ausschlag zu seinen Gunsten gegeben habe.

"Max war [nach den Ereignissen im Sprint] für das Qualifying hochmotiviert. Vor allem hat er heute das umgesetzt, was gestern noch nicht funktioniert hat: dass die Reifen über die gesamte Runde hinweg konstanten Grip behalten", sagt er bei Servus TV und Sky.


Fotos: F1: Grand Prix von Miami 2025


"Im Qualifying für den Sprint ist er es zu scharf angegangen und er hat dann keinen Grip mehr gehabt. Da hat er zwei bis drei Zehntel verloren. Heute hat er es so eingeteilt, dass die Reifen auch in den letzten beiden Kurven noch optimal funktioniert haben." Zwar war McLaren im letzten Sektor leicht stärker, aber Verstappen legte vor allem einen bärenstarken ersten Sektor hin, obschon seine Runde nicht perfekt war.

Rutscher Folge des geänderten Set-ups?

Anbremsen Kurve 1, alles sieht gut aus. Plötzlich aber bricht das Heck aus. Es ist weniger das gefürchtete "Snap Oversteer" als ein langsames Ausbrechen der Hinterachse. Gekonnt macht Verstappen die Lenkung auf, wodurch der Kurvenradius nicht mehr ganz passt. Kein voller Reinfall in der Kurve, aber eben auch nicht optimal.

"Ahhh man, es ist einfach ausgebrochen!", so Verstappens erste Reaktion nach der schnellen Runde. An die Pole glaubte er wohl nicht mehr. Erst als er in der Auslaufrunde auf der langen Geraden war, kam die Nachricht, dass es gereicht hat. Verstappen kann es erst gar nicht glauben. "Das heißt... Pole?" Gianpiero Lambiase muss es ihm noch einmal bestätigen. Verstappen: "Unglaublich!"

Der Rutscher könnte die Folge einer Änderung der Fahrzeugabstimmung sein, die Red Bull mit dem Unterboden-Update eingeführt hat. Ziel war es, die "Car Rotation" zu verbessern, also auf gut Deutsch gesagt: dass der Hintern besser um die Kurve kommt. Möglicherweise war es für Kurve 1 ein bisschen zu viel des Guten, doch auf dem Rest der Runde passte es dann umso besser.

"Ich habe das Set-up im Vergleich zum Sprint ein bisschen verändert, deshalb dreht sich das Auto etwas besser ein", erklärt Verstappen. "Aber was wir eigentlich erreichen wollen, ist ein besseres Gleichgewicht. Diese Strecke ist allerdings nicht die beste, um zu sagen, ob man das Auto wirklich verbessert hat - sie ist einfach speziell im Layout."

Sehr wohl macht es aber Mut, als dass das Miami International Autodrome nicht unbedingt als Strecke gilt, die Red Bull entgegenkommt, vor allem wegen der vielen langsamen Kurven. "Aber wenn man sich die Daten anschaut, ist das wahrscheinlich gar nicht unser größtes Problem über die Runde gesehen", merkt er an.

Perfekter Rest der Runde

Im Qualifying gab es dann keine Set-up-Änderungen mehr. "Viel kannst du zwischen den Sessions ja sowieso nicht machen - höchstens den Frontflügel etwas verstellen", wirft Marko ein. "Aber das Auto hat von Anfang an gut für ihn gepasst. Und wie gesagt: Entscheidend war heute das Reifenmanagement. Das hat er im gesamten Qualifying wirklich hervorragend umgesetzt und da den Unterschied gemacht."

Am Ende fuhr er nochmal 0,284 Sekunden schneller als im ersten Anlauf. Wo das herkam? "Ein bisschen in Kurve 7 und 8, dann etwas im zweiten Sektor. Und vielleicht ein kleines bisschen in der letzten Kurve. Also ja, Kleinigkeiten überall. Von dem Moment in Kurve 1 abgesehen, habe ich mich auf der gesamten Runde wohlgefühlt."

Er bestätigt auch das, was Helmut Marko bereits gesagt hat: "Das es war wirklich schwierig, die Reifen über eine ganze Runde in das richtige Fenster zu bringen. "Genau das hat heute den Unterschied gemacht", sagt Verstappen. "Man musste darauf achten, nicht zu aggressiv zu fahren. Denn sobald du zu viel forderst, verlierst du am Ende der Runde einfach Grip - und das kostet viel Zeit."

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Gleichzeitig betont der viermalige Weltmeister, dass das Qualifying-Ergebnis kein Freifahrtschein für den Sonntag sei. "Wir kämpfen immer noch mit ein paar Beschränkungen. Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich gerne mehr Top-Speed - denn im dritten Sektor fehlen uns ein paar km/h."

Bei Sky ergänzt er: "Ich denke nicht, dass wir die beste Pace haben. Es wird ein harter Kampf, die McLaren hinter uns zu halten. Man konnte es heute im Sprint sehen. Ich hatte im Sprint auf Intermediates keine Chance und im Trockenen dürfte der Effekt ähnlich sein, weil sie mit den Reifen besser umgehen."

Allerdings könnten die Karten ohnehin erneut neu gemischt werden. "Laut unserer Wettervorhersage soll es regnen. Aber das lassen wir auf uns zukommen", sagt Marko. Und bekanntermaßen sind nasse Bedingungen nicht unbedingt etwas, was Max Verstappen fürchten muss.

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