Aston Martin erklärt: Deshalb blieb der neue Heckflügel in der Garage
Teamchef Mike Krack erklärt, weshalb Aston Martin beim Miami-Grand-Prix der Formel-1-Saison 2024 auf den Einsatz seines neuen Heckflügels verzichtet hat
(Motorsport-Total.com) - Mit einem neuen Heckflügel (im Bild links) wollte Aston Martin beim Miami-Grand-Prix 2024 vor allem seinen Topspeed verbessern und seinen Fahrern Fernando Alonso und Lance Stroll eine bessere Überholchance bieten. Im Training wurde der Flügel mit geringerem Luftwiderstand ausprobiert. Letztlich aber verzichtete das Team im weiteren Wochenendverlauf auf den Einsatz der neuen Flügelvariante - aber wieso?
Laut Aston-Martin-Teamchef Mike Krack hatten Alonso und Stroll eigentlich keine Wahl: "Wir haben unsere Entscheidung anhand des Reifenverhaltens getroffen. Denn wenn du viel rutschst, dann musst du abwägen, was dir wichtiger ist: Abtrieb oder Topspeed."
Hierbei handele es sich um eine Grundsatzdiskussion, die ständig geführt werde in der Formel 1, meint Krack. "Auch die Fahrer haben ihre Meinung dazu, denn sie sind es, die [auf der Rennstrecke] versuchen müssen, ein Überholmanöver zu starten."
In Miami aber habe Aston Martin nach den Eindrücken des Freien Trainings bewusst auf diese Überholchance verzichtet. "Unterm Strich war das aber nicht der entscheidende Faktor [für das Ergebnis]", meint Krack. "Allerdings: Wenn wir das Wochenende noch einmal absolvieren könnten, würden wir es vielleicht anders machen."
Die Updates von Aston Martin in Miami
Der angesprochene Low-Downforce-Heckflügel von Aston Martin (im Titelbild links) markierte eine Rückkehr zur ursprünglichen Designphilosophie unter dem 2022 eingeführten Formel-1-Reglement: Das Flügelelement ging nahtlos in die seitlichen Endplatten über, als eine einheitliche Oberfläche ohne Unterbrechung. Das steht im Kontrast zum aktuellen Trend mit voneinander abgetrennten Flügelelementen und Endplatten.
Passend zum veränderten Heckflügel hatte Aston Martin einen ebenfalls veränderten Beam-Wing dabei, mit nur einem statt der sonst üblichen zwei Flügelelementen. Auch der Beam-Wing war auf wenig Abtrieb ausgerichtet, genau wie der modifizierte Frontflügel. (Alle Details in unserer Update-Übersicht abrufen!)
Über diese rein aerodynamischen Updates hinaus ging Aston Martin in Miami mit weiteren Änderungen am AMR24 an den Start: Einerseits stand dem Team ein vergrößerter Luftauslass am Heck zur Verfügung, um heiße Luft abzuführen. Andererseits hatte Aston Martin den seit 2024 erlaubten "Schnorchel" vor dem Cockpit dabei, mit dem den Fahrern etwas mehr Kühlluft zugeführt werden kann.