Sainz über schwierige Überholmanöver: "Divebombs" sind die beste Möglichkeit
Wird das Überholen in der Formel 1 immer schwieriger? Ferrari-Pilot Carlos Sainz glaubt, dass ein "Divebomb" der beste Weg ist, seinen Vordermann zu überholen
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Pilot Carlos Sainz glaubt, dass das Überholen in der Formel 1 immer schwieriger wird. "Man muss ein paar dieser 'Divebombs' machen, wenn man es schaffen will", sagt Sainz. Als 'Divebomb' wird im Rennsport ein spätes Ausbremsmanöver direkt aus dem Windschatten heraus bezeichnet, oft mit Überraschungseffekt.
"Ich denke, wir kommen langsam an einen Punkt, an dem es schwierig wird, diesen Autos zu folgen und in eine Position zu kommen, in der man überholen kann", vermutet der Spanier, der schon beim letzten Rennen in China feststellte, dass es "für alle ein bisschen schwierig ist, zu überholen".
Dass das Überholen offenbar nicht einfach ist, zeigte sich auch im Sprint von Miami: Lewis Hamilton hatte mit Kevin Magnussen seine Mühe. Sainz hing fast das ganze Rennen hinter Daniel Ricciardo fest und kam nicht am Racing-Bulls-Piloten vorbei. Und Charles Leclerc konnte dem Führenden Max Verstappen nicht folgen, auch, weil er die Turbulenzen des Niederländers zu spüren bekam.
"Das war schon immer so, und ich denke, es hängt auch sehr vom Auto ab", grübelt der Monegasse. "Einige Teams sagen, dass es schlimmer wird. Aus irgendeinem Grund fühlt es sich für mich im Vergleich zum letzten Jahr sogar etwas besser an, aber wir spüren es immer noch."
Leclerc über Schwierigkeiten: "War schon immer so"
"Vor allem, wenn es um die Überhitzung der Reifen geht", erklärt Lerclerc, der bei den hohen Temperaturen in Miami besonders zu kämpfen hat. "Sobald man hinten ist, hat man etwas weniger Abtrieb, man rutscht etwas mehr, und dann wird die Überhitzung immer schlimmer. Es ist also nicht streckenspezifisch. Ich glaube, das war schon immer so."
Teamkollege Sainz bekam die Schwierigkeiten mit der "Dirty-Air" schon beim letzten Rennen in China zu spüren, als er nach seinem Boxenstopp mit frischen, aber harten Reifen hinter Lance Stroll (Aston Martin) festhing. "In diesem Fall habe ich es etwas übertrieben, aber ich wollte ihn auf der Zielgeraden sowieso überholen", gab der Ferrari-Pilot nach seiner Attacke zu.
"Also, ja, ich habe versucht, die Plätze, die wir am Start verloren haben, und das waren ein bisschen zu viele, wieder aufzuholen", schmunzelte der Spanier. In Miami starten Leclerc und Sainz von den Plätzen zwei und drei, direkt hinter Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Wenn ihnen am Sonntag ein guter Start gelingt, ist beim Grand Prix von Miami trotz der Überholschwierigkeiten noch alles möglich ...