Diskriminierung spanischer Fahrer: Alonso sucht Gespräch mit FIA-Präsident
Spielt die Nationalität bei Strafen in der Formel 1 eine Rolle? Fernando Alonso fühlt sich als Spanier in der Königsklasse diskriminiert!
(Motorsport-Total.com) - Der Aston-Martin-Pilot wünscht sich mehr Gerechtigkeit in der Formel 1 und sorgt mit seinen Aussagen für Wirbel. Werden Spanier in der Königsklasse systematisch diskriminiert und von den Sportkommissaren benachteiligt? Darüber will der Formel-1-Veteran mit Mohammed bin Sulayem, dem Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA, sprechen.
© Motorsport Images
Fernando Alonso sucht Gespräch mit FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem Zoom Download
Sein Team sieht nicht nur Alonso, sondern auch dessen Teamkollegen Lance Stroll im Visier der Regelhüter. In Australien wurde Alonso für eine potenziell gefährliche Fahrweise bestraft, die zu einem Unfall mit dem herannahenden Mercedes-Piloten George Russell führte. In China wurde der Spanier für eine Berührung mit Carlos Sainz im Sprintrennen bestraft.
Stroll wurde für eine Kollision mit Daniel Ricciardo unter Safety-Car-Bedingungen bestraft. Aston-Martin-Teamchef Mike Krack findet die Strafen "frustrierend" und "unfair". In Miami attackierte Lewis Hamilton Alonso im Sprintrennen, das Manöver führte zu einem Unfall mit vier Beteiligten - darunter Stroll und McLaren-Pilot Lando Norris. Es gab keine Strafe.
Spanier diskriminiert?
Laut Alonso kam der siebenfache Weltmeister davon, weil er "kein Spanier" sei, so die These des Aston-Martin-Piloten. "Ich glaube, dass die Nationalität eine Rolle spielt", sagt Alonso. "Ich werde mit Mohammed und der FIA sprechen. Ich muss sicher sein, dass es nicht an meiner Nationalität oder etwas anderem liegt, dass die Entscheidungen so getroffen werden."
Alonso will nicht nur für sich, sondern auch für die "zukünftige Generation spanischer Fahrer" in die Bresche springen. "Sie müssen geschützt werden", stellt er klar. "Ich musste die Tür offen lassen, weil Hamilton ohne Kontrolle über sein Auto innen reingefahren ist. Hätte ich das getan, hätte es sicher eine Strafe gegeben."
Hamilton wiederum hat sich mit der Situation noch nicht auseinandergesetzt. "Ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Für mich war alles in Ordnung. Ich werde auch morgen wieder in die Lücke fahren, wenn sie sich auftut", so die klare Ansage des Mercedes-Piloten, der im Qualifying nach dem Sprint den achten Platz belegte.
Qualifying ein Desaster
Alonso erlebte dagegen einen Albtraum: Der Spanier schied bereits in Q2 als 15. aus und muss das Feld am Sonntag von hinten aufräumen. "Es war ein enttäuschendes Qualifying für uns: Platz 15 in Q1 und Q2", sagt er. "Ich hatte heute nicht viel Pace. Wir haben im Vergleich zum Vormittag etwas am Set-up verändert, aber das hat wohl nicht funktioniert."
Der Grund: Untersteuern in den schnellen und Übersteuern in den langsamen Kurven - so zumindest erklärt Alonso sein schwaches Abschneiden im Qualifying zum Grand Prix von Miami. "Zwei Zehntel machen den Unterschied zwischen Platz acht und 15 aus", erklärt er. "Wir sind jetzt auf der falschen Seite der Gruppe, aber in den vergangenen Rennen waren wir auf der richtigen Seite." Alonso erwartet daher ein schwieriges Rennen am Sonntag.