• 05. September 2023 · 09:02 Uhr

Vasseur: Ferrari-Duell ums Podium waren wir den Tifosi schuldig

"Besser, als die Situation einzufrieren": Frederic Vasseur ließ seine Fahrer in Monza gegeneinander um Platz drei kämpfen, statt die Positionen abzusichern

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Fred Vasseur hat sich in den letzten Runden bewusst des Formel-1-Grand-Prix in Italien bewusst dazu entschieden, Carlos Sainz und Charles Leclerc frei gegeneinander fahren zu lassen - als Geste an die heimischen Fans.

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Charles Leclerc und Carlos Sainz kämpften hart, aber sauber um P3 in Monza Zoom Download

"Wenn ich die Position eingefroren hätte, würde man genau die gleiche Frage stellen - warum hast du die Situation eingefroren", sagt Vasseur auf Nachfrage.

"Aber ich denke, es war auch der beste Weg, um mich bei allen zu bedanken, für die Unterstützung der Tifosi und so weiter, und ich fühlte mich nicht so wohl dabei, fünf Runden vor Schluss etwas einzufrieren", erklärt der Ferarri-Teamchef weiter.

Sainz und Leclerc lagen auf den Plätzen drei und vier, nachdem Sergio Perez von Red Bull beide überholt hatte. Vasseur entschied sich daraufhin dafür, den Fahrern nicht zu sagen, dass sie die Position halten und die Punkte mitnehmen sollten.

Vasseur: Kämpfen ja, aber ohne Risiko

Stattdessen wurde ihnen mitgeteilt, dass sie bis zur Zielflagge weiter gegeneinander fahren könnten, allerdings unter der Bedingung, dass sie kein Risiko eingehen sollten.

Leclerc unternahm mehrere kühne Versuche, seinen Teamkollegen zu überholen, und schloss zu Beginn der letzten Runde sogar in der ersten Kurve auf, doch am Ende hatte Sainz die Nase vorn und sicherte sich den letzten Podiumsplatz.

"Ich vertraue ihnen, aber ich habe ihnen gesagt, dass sie kein Risiko eingehen sollen. Es ist immer relativ, der Begriff 'kein Risiko' ist relativ. Aber ich bin sehr stolz auf die Entscheidung und auf die Arbeit, die die Fahrer geleistet haben", sagt Vasseur.


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Dabei ist dem 55-Jährigen wichtig zu betonen, dass er als Teamchef persönlich die Entscheidung getroffen habe, Sainz und Leclerc frei fahren zu lassen. "In dieser Sache möchte ich das letzte Wort haben. Und ich habe ihnen gesagt: Kein Risiko, ihr könnt fahren, aber kein Risiko. Aber nochmals, es ist relativ."

"Trotzdem habe ich mich in dieser Situation viel wohler gefühlt, als etwas einzufrieren. "Ich will hier keine Polemik entfachen, aber wenn ich die Situation eingefroren hätte, wäre mir genau die gleiche Frage gestellt worden: Warum hast du sie eingefroren, das entspricht nicht dem Geist des Rennens und so weiter."

Sainz und Lecler haben Duell genossen

Sainz betonte seinerseits, dass es ein "sauberer" Kampf mit seinem Teamkollegen gewesen sei. "Wir wussten natürlich, dass das Auto mit DRS immer das Gefühl haben wird, das schnellere Auto zu sein", sagt der Spanier. "Gleichzeitig wussten wir aber auch, dass wir beide in Monza um das Podium kämpften."

"Es war also immer ein kleiner Kampf, eine kleine Schlacht vorprogrammiert. Am Ende haben wir es sauber gehalten. Es gab ein paar nette Manöver hier und da, enge Kämpfe."

"Es hat mir ehrlich gesagt Spaß gemacht, gegen Max (Verstappen; Anm. d. R.), gegen Checo (Perez) und gegen Charles zu kämpfen. Ich denke, es war ein guter Tag für die Formel 1, eine gute Show. Ich habe einfach alles getan, was ich konnte, um vorne zu bleiben, und es hat funktioniert", zeigt sich Sainz glücklich.


Fotos: Ferrari, F1: Grand Prix von Italien (Monza) 2023


Auf die Frage, ob er sich irgendwelche Sorgen gemacht habe, sagt er: "Ich hatte nie das Gefühl, ein zu großes Risiko einzugehen. Mit einem Teamkollegen ist man natürlich immer ein bisschen angespannter und hält ein bisschen mehr Abstand."

"Das Letzte, was man in Monza vor den Augen der Tifosi will, ist, dass sich die beiden Ferraris berühren. Aber ich denke, wir hatten einen harten Kampf. Es ging um eine wichtige Position, und wir haben es geschafft, es sauber zu halten."

Leclerc: Beide am Limit, aber immer fair

Leclerc schloss sich den Worten von Sainz an und betonte, dass er den Kampf genossen habe. "Ich war am Limit, Carlos war am Limit. Das ist ganz normal", so der Monegasse.

"Ich denke, es bedeutet uns beiden sehr viel, vor den Augen der Tifosi auf dem Podium zu stehen, also haben wir alles gegeben, aber wir wissen auch, wie wichtig es für die Tifosi ist, ein rotes Auto auf dem Podium zu haben, egal wer es ist. Das hatten wir also im Hinterkopf. Aber wir haben es auch sehr genossen. Es war cool."

Angesprochen auf den Befehl, keine Risiken einzugehen, sagt er: "Das haben wir beide getan, wie ich schon sagte. Ich meine, Carlos war beim Bremsen an der Grenze des Reglements, und ich war beim Angreifen an der Grenze des Reglements, also haben wir es beide getan, aber es ist alles gut ausgegangen. Alles ist in Ordnung."

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