• 28. Mai 2023 · 08:21 Uhr

Was die Daten zeigen: Fernando Alonso verliert in Rascasse die Pole

Mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung ging Fernando Alonso in den letzten Sektor, doch in der Rascasse ist der Puffer auf Max Verstappen weg

(Motorsport-Total.com) - Blickt man auf die ersten Saisonrennen, dann sind die Stärken und Schwächen der Autos an der Spitze offensichtlich: Red Bull weiß vor allem mit aerodynamischer Effizienz und seinen Fähigkeiten auf den Geraden zu überzeugen, Fernando Alonso konnte seine Gegner im Aston Martin in den Kurven ausbremsen und dann wieder früher auf das Gas gehen.

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In der Rascasse verlor Fernando Alonso viel Zeit auf Max Verstappen Zoom Download

Das heißt, dass der enge Kurs von Monaco wohl die beste Chance für Alonso war, das Zeitenklassement anzuführen. Das ist dem Spanier im Qualifying am Samstag aber nicht gelungen. Zwar hatte er nach zwei Sektoren zwei Zehntel Vorsprung auf den WM-Spitzenreiter, doch mit einem starken dritten Sektor fuhr Verstappen noch auf die Pole.

Dabei startete Verstappen seine Aufholjagd sogar noch später, als in den TV-Bildern zu vermuten war. Denn der Niederländer holte nicht schon ab dem Moment auf, als der Rückstand nach dem zweiten Sektor eingeblendet wurde. Im Gegenteil: Aston Martin startete sogar leicht besser in den letzten Abschnitt.

Die GPS-Daten des AMR23 und des RB19 zeigen, dass Alonso am Ausgang von Tabac und bis zur Hälfte des Schwimmbad-Abschnitts noch vorne lag.

Laut Telemetrie genießt der Aston Martin die überlegene Beschleunigungskurve aus Tabac heraus. Er startet mit einem Vorteil von rund drei km/h und behält den Vorsprung bis zum ersten Richtungswechsel.

Dann mischt sich Leclerc in den Kampf ein und überholt den 41-Jährigen praktisch auf Höhe des Sprungbretts, weil er mehr Geschwindigkeit mitnimmt. Aber der Monegasse zahlt für sein Tempo am Ausgang und fällt hinter den Spanier zurück, der dann der Schnellste von allen ist.

Rascasse macht den Unterschied

Verstappen ist hingegen bis zur Rascasse nicht vorne. Dort fällt Alonso zum ersten Mal im letzten Sektor hinter den Red Bull. Das steht aber etwas im Gegensatz zu den Beobachtungen der bisherigen Saison: Verstappen ist später auf der Bremse und kommt vorbei.

Der Niederländer geht auch früher von der Bremse und nimmt mehr Geschwindigkeit mit durch die Kurve. Ähnlich sieht es in der letzten Kurve aus, wo Alonso trotz eines späteren Anbremsens auf 0,24 Sekunden Rückstand fällt.

Denn der Spanier leidet sogar unter diesem Einsatz in der Kurve, weil Verstappen das Auto schneller um das Eck bekommt und dann derjenige ist, der früher auf das Gaspedal treten kann, um in Richtung Ziellinie zu beschleunigen.

Verstappen mit Schwung auf Start/Ziel

Anstatt mit Verstappen mitzuhalten, leidet Alonso sogar unter seinem Einsatz in der Kurve. Dadurch, dass das Auto früher einlenkt, ist Verstappen derjenige, der früher auf das Gaspedal gehen kann, um auf dem Weg in Richtung Ziellinie zu beschleunigen.

Der Aston Martin kann bei rund 180 km/h noch einmal zurückschlagen. Die Daten zeigen, dass Verstappen später hochschaltet, was eine längere Übersetzung bei den Gängen und eine marginal schlechtere Beschleunigung andeutet.

Doch die Erklärung ist einfacher: Verstappen berührt die Mauer, was seine Bemühungen ein wenig hindert. Das hilft Verstappen, den Rückstand wieder unter eine Zehntelsekunde zu bringen, doch es ist nicht genug: Verstappen fährt mit 275 km/h deutlich schneller über die Linie als Alonso (270 km/h) und schnappt sich die Pole.

Horner lobt: Eine der besten Runden

"Ich denke, das war eine der besten Runden, die er je im Quali gefahren ist", jubelt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Als er am Schwimmbad ankam, hatte er 0,2 Sekunden Rückstand auf Fernando. Im letzten Sektor fuhr er auf beiden Seiten gegen die Mauer, aber er behielt den Schwung und die Geschwindigkeit bei, und ich kann sehen, wie er die Zeit aufholt. Ich wusste, dass es knapp werden würde, und dann hat er es einfach geschafft."

Für Horner geht die Pole zu einem Großteil auf Verstappen selbst: "Es ist eine Strecke, die die Stärken des Autos nicht ausspielt, und wir brauchten Max in seiner Topform, um das heute zu erreichen", sagt er. "Auf einer langsamen Strecke wie dieser hat das Auto keine Chance, seine Stärken auszuspielen. Das lag heute einfach an ihm."

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