• 06. März 2023 · 08:40 Uhr

Max Verstappens Boxenfunk: Was war da beim Runterschalten los?

Wer bei Red Bull nach Problemen sucht, der muss ganz genau hinschauen, und findet nur einen Boxenfunk über Schwierigkeiten beim Runterschalten

(Motorsport-Total.com) - Es war letztendlich ein leichter Sieg für Max Verstappen beim Auftakt der Formel-1-Saison 2023 in Bahrain. Wer sich das Vergnügen gönnt, ein paar Runden lang seine Onboardkamera zu schauen und dabei den Boxenfunk im O-Ton zu hören, der wird merken, dass das Rennen zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle war. Und man gewinnt sogar den Eindruck: Red Bull musste nicht ans Limit gehen.

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Max Verstappen erlebte einen ziemlich reibungslosen Saisonauftakt 2023 Zoom Download

Nur einmal herrschte für einen flüchtigen Moment kurz so etwas wie Unruhe in der Kommunikation zwischen Verstappen und seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase. "Beim Runterschalten blockieren die Hinterräder ein bisschen", meldete Verstappen in Runde 9.

Lambiase reagierte prompt und antwortete: "Geh zurück auf Strat-8, Max, und lass mich wissen, ob sich beim Runterschalten was ändert." Verstappen befolgte den Ratschlag, stellte um und meldete kurz darauf: "Es ist jetzt ein bisschen besser."

Da hatte er 6,3 Sekunden Vorsprung auf Leclerc. Speed kostete das Problem beim Runterschalten offensichtlich nicht. Zehn Runden später hatte er seinen Vorsprung auf 10,5 Sekunden ausgebaut.

Lambiase wollte jetzt wissen: "Wie ist das Runterschalten im Moment, und das Blockieren hinten?" Worauf Verstappen antwortete: "Es ist auszuhalten. Nicht gut, aber ..."

Verstappen relativiert: "Sind nur Kleinigkeiten"

Später suchten die Journalisten in der FIA-Pressekonferenz nach irgendetwas, was aus Red-Bull-Sicht nicht perfekt gelaufen ist. Und weil es sonst nichts gab, was ins Auge stach, wurde dieser Dialog zwischen Verstappen und seinem Renningenieur thematisiert.

Doch Verstappen winkt ab: "Sowas passiert. Es ist nichts Neues. Wir hatten das auch schon die letzten ein, zwei Jahre immer wieder mal. Wir arbeiten fortlaufend dran und versuchen, es besser hinzubekommen. Das sind nur Kleinigkeiten, die man feintunen möchte, aber das ist leicht in den Griff zu kriegen. Im Großen und Ganzen ist das nichts, was uns Kopfzerbrechen bereitet."


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Ein Effekt, den jeder kennt, der schon mal einen PKW mit Handschaltung gefahren ist. Legt man beim Runterschalten die Gänge zu hart ein und kuppelt man etwas ruppig, spürt man ganz unmittelbar die Motorbremse an der Antriebsachse. In der Formel 1 hat es vermutlich mit der Getriebesynchronisation zu tun, wenn es beim Runterschalten ruckelt.

Marko: Red Bull musste nicht ans Limit gehen

Ein Jahr zuvor hatte Red Bull beim ersten Rennen in Bahrain noch einen Doppelausfall zu verzeichnen gehabt. Wegen eines 20-Gramm-Teils, das man aus dem Auto genommen hatte, so erzählt es zumindest Motorsportkonsulent Helmut Marko.

Praktisch ist: Der RB19 war in Bahrain so dominant, dass Red Bull in Sachen Performance nicht an die Grenzen gehen musste. "Die Temperaturen waren hier sehr, sehr hoch", sagt Marko im Interview mit 'Sky'. "Ich weiß nicht, wenn wir voll hätten fahren müssen, hätten wir auch Probleme kriegen können."

Auch Teamchef Christian Horner räumt ein: "Beim ersten Saisonrennen ist man immer ein bisschen nervös, weil wir zum ersten Mal mit zwei Autos gleichzeitig fahren. Da kann viel schiefgehen. [...] Aber dass wir nach den null Punkten im Vorjahr jetzt gleich 43 angeschrieben haben, ist ein guter Fortschritt."

Nach dem ersten Stint nur noch Reifen geschont

Den Grundstein gelegt hat Verstappen bereits im ersten Stint. Am Start kam ihm entgegen, dass Sergio Perez hinter Charles Leclerc zurückfiel. Verstappen hatte das Thema DRS schon nach der ersten Runde erledigt, und bis Perez endlich an Leclerc vorbei war, betrug sein Vorsprung auf den Teamkollegen 13,8 Sekunden. Das war in Runde 26 von 57.

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"Es war ein sehr guter erster Stint. Der war wichtig, um einen Vorsprung herauszufahren. Danach ging es vor allem drum, die Reifen zu schonen, weil du ja nie weißt, was später im Rennen noch passiert", sagt Verstappen.

"Das Auto lief sehr gut. Ein bisschen wie beim Test und in den Longruns am Wochenende. Trotzdem musst du es im Rennen auch umsetzen. Aber wir hatten alles im Griff. Es war ein kontrolliertes Rennen. Und mit den strategischen Entscheidungen und bei den Boxenstopps haben wir auch einen guten Job gemacht."

Übrigens war es für Verstappen im zehnten Anlauf der erste Sieg in der Sachir-Wüste. 2021 war er dort schon einmal auf Poleposition gestanden, 2020 und 2021 als Zweiter jeweils auf dem Podium. "Ich bin sehr glücklich darüber, jetzt endlich auch in Bahrain gewonnen zu haben", freut er sich.

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