• 05. März 2023 · 21:55 Uhr

Sainz und Vasseur einig: Ferraris Reifenverschleiß ist zu hoch

Carlos Sainz bemängelt nach dem vierten Platz beim Formel-1-Grand-Prix von Bahrain 2023 den Reifenverschleiß seines Ferrari: Red Bull und Aston sind voraus

(Motorsport-Total.com) - Noch vor dem Formel-1-Rennen in Bahrain widersprach Ferrari-Performance-Ingenieur Jock Clear den Experten und betonte, dass Ferrari keine Probleme mit dem Reifenverschleiß hat. Nur wenige Stunden später sollte die Scuderia nun auch Klarheit haben.

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Carlos Sainz während des Rennens in Bahrain Zoom Download

"Es ist ungefähr so schlimm wie im vergangenen Jahr", sagt Carlos Sainz nach dem Großen Preis von Bahrain über den Reifenverschleiß des Ferrari SF-23, bei welchem er als Vierter ins Ziel kam. Sein Teamkollege Charles Leclerc schied aus, was Fernando Alonso im Aston Martin den dritten Platz hinter den Red-Bull-Piloten bescherte, die einen ungefährdeten Doppelsieg nach Hause fuhren.

"Es ist nur so, dass die beiden anderen Autos [Red Bull und Aston Martin; Anm. d. Red.] aus irgendeinem Grund etwas gefunden haben, was bedeutet, dass sie nur die Hälfte abbauen", erklärt Sainz. "Man kann sehen, wie sehr Fernando und Max die Reifen schonen konnten und wie viel wir sparen müssen. Sobald wir pushen, geht es nach hinten los. Das lässt einem einfach nicht viel Spielraum."

Vasseur: "Red Bull ist wesentlich besser" zu den Reifen

Der Reifenverschleiß ist dabei vor allem gegen Ende des Stints spürbar gewesen. Im zweiten Stint, als Leclerc und Alonso beide auf ihren harten Reifen relativ freie Fahrt hatten, war der Monegasse in den ersten Runden fast eine halbe Sekunde schneller. In der achten Runde des Stints drehte sich aber der Wind und Alonso konnte auf Leclerc aufholen.

Insgesamt haben beide Piloten in ihrem zweiten Stint 20 Runden gedreht, wobei Alonso im Schnitt zwei Zehntel pro Runde schneller war, und das, obwohl Leclerc so stark begonnen hatte. Die grundlegende Pace des Ferraris ist also auch im Rennen da, aber der hohe Reifenverschleiß am Ende lässt den Durchschnitt in den Keller gehen.

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Die Rennlinien von Max Verstappen und Carlos Sainz in Bahrain. Der Ferrari baut vor allem am Ende eines Stints ab, während Red Bull konstant schnell weiterfahren kann. Zoom Download

"Im Vergleich mit Mercedes ist das nicht so", antwortet Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur auf die Frage, ob der Reifenverschleiß schlimmer als im Vorjahr ist. "Wenn man das mit Red Bull vergleicht, sind das manchmal Entscheidungen mit dem Set-up. Aber wir müssen ehrlich zu uns sein, Red Bull ist wesentlich besser als wir, was den Reifenverschleiß angeht."

Sainz legt Hoffnung auf glatten Asphalt in Saudi-Arabien

Ein Faktor könnte zweifelsohne der raue Asphalt in Bahrain sein, der die Reifen stark beansprucht. Daher hofft Sainz schon beim kommenden Rennen in Saudi-Arabien mit einer Verbesserung.

"Der Asphalt in Jeddah ist sehr unterschiedlich. Die Begrenzung ist nicht so sehr das Heck. Wir sind uns also ziemlich sicher, dass es auf anderen Strecken ein bisschen anders läuft. Bahrain ist die extremste Strecke des Jahres, also haben wir bis jetzt nur ein Beispiel. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf anderen Strecken ein besseres Spiel spielen können, aber in Bahrain ist es unsere Realität."

Eigentlich hatte sich Ferrari über den Winter die Verbesserung des Reifenmanagements auf die Fahne geschrieben, doch die Früchte der Arbeit sind bisher noch nicht erkennbar. "Wir haben noch einige Hausaufgaben zu erledigen, einige Dinge zu analysieren und zu überprüfen", meint Sainz. "Denn auf Strecken wie Bahrain belasten wir das Heck zu sehr, und wir müssen Wege finden, das zu verbessern."

"Am Ende des letzten Jahres hatte Red Bull im Rennen einen klaren Vorsprung. Und es scheint, dass sie in diesem Jahr mit ihrem neuen Auto viel schneller geworden sind und die Lücke noch ein bisschen weiter geöffnet haben."

Sainz: Aston Martins Pace "sehr beunruhigend"

Im Bahrain-Grand-Prix hatte Sainz mit dem Reifenabbau sogar noch etwas mehr zu kämpfen als sein Teamkollege Charles Leclerc. Nach dem ersten Stint auf den Soft-Reifen lag der Spanier fast zehn Sekunden hinter Leclerc, sodass er im weiteren Rennverlauf noch Probleme mit dem heranstürmenden Aston Martin von Fernando Alonso bekommen sollte, der ihn schließlich für den letzten Platz auf dem Podium überholte.

Auf die Frage, ob die Pace von Aston Martin beunruhigend ist, antwortet Sainz: "In Bahrain war das sehr beunruhigend. Ich wünsche mir, dass wir, sobald wir auf andere Strecken gehen, auf denen wir die Hinterreifen weniger abbauen, besser durchhalten können."


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"Es ist klar, dass ihr Auto etwas hat, sowohl Red Bull als auch Aston, dass sie viel weniger abbauen. Wenn man sich Mercedes und uns anschaut, haben wir einen sehr ähnlichen Abbau. Diese beiden anderen Autos bauen aus irgendeinem Grund nicht ab. Das ist etwas, das wir uns ansehen, analysieren und sehen müssen, was wir tun können."

Sainz über Duell mit Alonso: Reifen haben gekocht!

Über das rein spanische Duell mit seinem Idol Alonso in der Schlussphase, sagt Sainz: "Es war ein schöner Kampf. Leider hätte es mich fast eine Position an Lewis gekostet, denn sobald man etwas pusht, um sich vor Fernando zu verteidigen, kochen die Reifen. Das Problem ist, dass wir zu viel Abtrieb haben. Die Reifen werden zu heiß, wenn wir anfangen zu pushen."

"Ich denke, dass es ein schöner sauberer Kampf war", sagt Sainz, trotz des kleinen Kontaktes mit Alonso in Kurve vier. "Es war nur eine kleine Berührung. Es hat immer Spaß gemacht, aber am Ende hat uns die Zeit dahin gebracht, wo wir jetzt sind, nämlich hinter Aston im Rennen und deutlich hinter Red Bull."

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