• 15. Juni 2022 · 19:58 Uhr

Baku: Warum Lewis Hamilton im Cockpit plötzlich kalt wurde

Lewis Hamilton hat während des Rennens in Aserbaidschan gespürt, dass sein Sitz kalt wurde, worüber die Mercedes-Ingenieure bis Montag rätselten

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton meldete während des Grand Prix von Aserbaidschan in Baku ein paar Runden vor Schluss am Boxenfunk ein kurioses Problem: "Der Sitz ist kalt geworden!" Das war insofern ungewöhnlich, als sein Mercedes-Team auch in der Analyse des Rennens kein technisches Problem feststellen konnte, welches den plötzlichen Temperaturabfall erklären würde.

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Lewis Hamilton mit Rückenscherzen nach dem Grand Prix von Aserbaidschan 2022 Zoom Download

"Ich hatte keine Antwort drauf, bis ich mit Lewis gesprochen habe", sagt Mercedes-Chefstratege James Vowles. "Im Auto hatte sich nichts geändert. Es hat den Anschein, dass durch die vielen Schläge, die sein Rücken vom 'Bouncing' abbekommen hat, eine Taubheit eingetreten ist, und das Kältegefühl scheint eine Reaktion darauf gewesen zu sein."

Hamilton hatte nach Rennende Mühe, halbwegs gerade aus seinem Auto zu steigen, und war körperlich so angeschlagen, dass Teamchef Toto Wolff zunächst sogar sein Antreten am kommenden Wochenende in Kanada in Frage stellte. Inzwischen hat Hamilton aber via Instagram Entwarnung gegeben und seinen Start in Montreal bestätigt.

Hamilton am Funk: "Mein Rücken bringt mich um"

Dass sein Zustand ernst war, steht aber außer Frage. "Mein Rücken bringt mich um", funkte er schon zu einem frühen Zeitpunkt des Rennens. Und am Sonntagabend bedurfte es einer intensiven Physiotherapie durch seine Betreuerin Angela Cullen, um wieder halbwegs schmerzfrei gehen zu können.

Am Montag war Hamilton dann schon wieder in der Fabrik in Brackley, um mit seinen Ingenieuren zu besprechen, wie Mercedes den F1 W13 E Performance schneller machen kann. "Ich habe ein paar Stunden mit Lewis verbracht und kann bestätigen, dass er in Montreal wieder im Auto sitzen wird", sagt Vowles.

"Er ist ein Spitzenathlet, der seine eigenen Grenzen verschiebt. Das ist es, was Formel-1-Fahrer tun und was sie so außergewöhnlich macht. Diesmal haben wir unser Paket und unsere Fahrer wohl zu weit getrieben, denn wir haben sie signifikanten Beschwerden ausgesetzt, und das können wir nicht noch einmal tun", hält Vowles fest.

Ralf Schumacher: Hat es mit der Sitzposition zu tun?

Zur Diskussion über eine Regeländerung wegen der "hoppelnden" Autos äußert sich Vowles nicht konkret. Aber er sagt: "Unsere Fahrer sind nicht die einzigen, die leiden. Viele Fahrer haben sich in den Medien dahingehend geäußert, dass sie Schmerzen erleiden. Wir tragen eine Verantwortung und müssen sicherstellen, dass das nicht so weitergeht."

Ralf Schumacher hat indes eine ganz eigene Theorie, warum Hamilton vom "Bouncing" des Mercedes stärker betroffen zu sein scheint als sein Teamkollege George Russell: "Er sitzt vermutlich steiler im Auto. Das heißt, die Last auf die Lendenwirbelsäule ist dann nochmal höher. Dementsprechend wird er so Rückenschmerzen haben."

Der 'Sky'-Experte war am Montag zu Hast bei 'ServusTV Sport und Talk aus dem Hangar-7' und sprach dort unter anderem über Hamilton ("Er ist einer der Verlierer der Saison!") und dessen Krise im Mercedes-Team. Auszüge mit Highlights aus der Sendung gibt's jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!)

"Da kommt ein junger Mann von außen ins Team, dominiert den mehrfachen Weltmeister und die Ikone des Sports. Das nagt an ihm, da bin ich mir ziemlich sicher", sagt Schumacher. "George Russell hat ein super eloquentes Auftreten, kommt da rein wie ein Sonnenschein und macht ihm das Leben schwer. Das hätte ich so auch nicht gedacht."

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