• 11. Mai 2022 · 09:28 Uhr

Safety-Car-Chance verpasst: Wie Ferrari Red Bull "vom Haken gelassen" hat

Ferrari hatte in Miami das Glück, anders als Red Bull die Chance auf einen "gratis" Boxenstopp serviert zu bekommen, nahm diese Chance aber nicht wahr

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat beim Grand Prix von Miami möglicherweise eine goldene Chance liegen gelassen, das Rennen wider Erwarten doch noch zu gewinnen. Denn in Runde 41 bot sich unmittelbar nach der Kollision von Pierre Gasly und Lando Norris die Möglichkeit, unter Gelb einen "gratis" Boxenstopp einzulegen und fürs Finish die frischeren Reifen aufzuziehen als Leader Max Verstappen.

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Max Verstappen hatte Glück, dass Ferrari eine große Chance ausgelassen hat Zoom Download

"Ferrari wird sich sicher wünschen, dass sie zumindest eins ihrer beiden Autos reingeholt hätten", schreibt Formel-1-Experte Martin Brundle in seiner Kolumne auf 'SkySports.com'. Denn das italienische Team hatte die Möglichkeit, das zu tun - anders als Red Bull mit Verstappen.

Verstappen befand sich gerade in Kurve 17, unmittelbar vor der Boxeneinfahrt, als ihm sein Renningenieur Gianpiero Lambiase die Instruktion funkte: "Okay, Max, bleib draußen - es sei denn, du siehst die Safety-Car-Anzeige. Bleib draußen!"

Verstappen: Um ein paar Sekunden zu spät dran

Verstappen sah vor und nach Kurve 17 das Signal "VSC" auf zwei LED-Anzeige auf der rechten Seite der Strecke. Er hatte gerade die Start- und Ziellinie passiert, als links neben der Strecke plötzlich "SC" angezeigt wurde - und sein Renningenieur mit leicht genervter Stimme funkte: "Okay, Safety-Car auf der Strecke." Da war es aber schon zu spät.

Charles Leclerc hatte vor der Gelbphase 7,5 Sekunden Rückstand und damit deutlich mehr Zeit, zu reagieren und zu einem "geschenkten" Reifenwechsel an die Box zu kommen. Er befand sich gerade auf der Geraden zwischen den Kurven 16 und 17, als man ihm sagte: "Wir haben das Gefühl, das wird ein langes virtuelles Safety-Car. Bleib draußen, bleib draußen!"

Leclerc sah vor Kurve 17 noch "VSC" auf der LED-Anzeige, nach Kurve 17 aber bereits "SC". Statt ihn an die Box zu holen, funkte man ihm: "Okay, Safety-Car auf der Strecke. Bleib draußen!" Und auch der hinter ihm fahrende Carlos Sainz wurde nicht an die Box geholt.

Horner: Sonst hätte Ferrari das Rennen gewonnen!

"Ferrari hat uns ein bisschen vom Haken gelassen, als der Wechsel vom virtuellen auf das vollwertige Safety-Car erfolgt ist", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Max war schon an der Boxeneinfahrt vorbei, aber die Ferraris hätten einen 'geschenkten' Stopp machen können und haben das nicht wahrgenommen."

Red Bull wiederum holte Sergio Perez, der an vierter Stelle lag, schon an die Box. Perez konnte danach mit Reifenvorteil Sainz attackieren, scheiterte jedoch letztendlich an einem Leistungsdefizit wegen eines defekten Sensors.

Er sei "dankbar" dafür, dass Ferrari die Chance ausgelassen hat, "denn ich glaube, wenn sie auf die weichen Reifen gewechselt wären, wären wir nicht Erster, sondern Dritter geworden", sagt Horner.

Horner lobt Verstappens Leistung

Verstappens Leistung beim dritten Saisonsieg im fünften Grand Prix sei "fantastisch" gewesen, lobt er: "Und das noch dazu unter Druck. Er hatte am Freitag viel Trainingszeit verloren, noch dazu auf einer neuen Strecke. Das hat uns im Qualifying und auch noch ins Rennen rein durchaus wehgetan."

"Es gab einige Schlüsselmomente. Der erste war der Start. Danach ging es darum, die Reifen zu schonen, während er Charles unter Druck setzte. Dann das Überholmanöver. Und danach das Rennen bis zum Safety-Car zu kontrollieren und nach dem Neustart den auf dieser Strecke sehr mächtigen DRS-Effekt zu brechen und Charles aus dem Windschatten zu schütteln."

"All das hat Max ohne Fehler hinbekommen", ist Horner zufrieden.

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