• 08. April 2022 · 13:31 Uhr

FIA bestraft Sebastian Vettel nach unerlaubter Scooterfahrt

Sebastian Vettel musste sich nach einem Defekt bei Aston Martin wieder einmal als Feuerwehr verdient machen und bekam für seine Scooterfahrt Ärger

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Sebastian Vettel das Ende seines Arbeitstages nicht vorgestellt: Auf einem Scooter fuhr er fröhlich winkend um den Albert Park Circuit, nachdem sein Aston Martin AMR22 im ersten Freien Training von Melbourne seinen Dienst verweigert hatte. Dieses "unerlaubte Benutzens eines Scooters auf der Strecke" kostet ihn 5.000 Euro.

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Auf zwei statt vier Rädern kam Sebastian Vettel zurück in die Garage Zoom Download

Rund 45 Minuten hatte es gedauert, dann war Vettels Saisondebüt 2022 auch schon wieder vorbei. Mit einem vermuteten Motorenproblem rollte der Deutsche plötzlich aus musste seine bekannte Tätigkeit als "Feuerwehrmann Seb" wieder aufnehmen. Gerade einmal 18 Runden hatte er bis dahin absolviert.

Und bei denen blieb es auch am Ende des Tages. Denn Aston Martin bekam seinen Boliden nicht rechtzeitig für das zweite Training wieder repariert, sodass der Deutsche die Nachmittagssession komplett verpasste.

Motor "sollte in Ordnung sein"

"Ich wäre natürlich gerne mehr gefahren", sagt Vettel im Anschluss bei 'Sky'. Zwar sei er eigentlich recht schnell wieder reingekommen und habe auch gut am Programm seines Teams arbeiten können, "aber dann hatte ich das Problem und es war relativ früh schon Schluss, gerade als wir ein bisschen mehr Benzin im Tank hatten", so der Aston-Martin-Pilot.

"Leider haben wir es nicht mehr geschafft, das Auto rechtzeitig fertigzubekommen", hadert er. Es habe schon ziemlich lange gedauert, um das Auto überhaupt wieder in die Garage zurückzubekommen. "Und wie es halt so ist, dann läuft vielleicht auch nicht alles immer gerade ganz rund, und dann hat es zu lange gedauert und wir hatten keine Zeit mehr", sagt Vettel.

Das ist laut dem viermaligen Weltmeister ziemlich "schmerzhaft" und nach zwei verpassten Rennen alles andere als ideal: "Ich war ja eine Weile nicht im Auto, zudem ist die Strecke anders", sagt er.

Für den Rest des Wochenendes sollte das aber keine Auswirkungen haben, abgesehen von der fehlenden Trainingszeit. Aston Martin wird wohl den Motor in Vettels Auto tauschen müssen, doch der Deutsche hofft, dass die Power-Unit noch nicht verloren ist: "Ich weiß jetzt nicht, ob ich erlaubt bin, das zu sagen oder nicht, aber der Motor sollte in Ordnung sein. Das ist das Wichtigste."

Scooter geschnappt: Regelverstoß!

Danach beging Vettel allerdings einen Regelverstoß, weil er sich einfach unerlaubterweise einen Scooter schnappte, um nach der Session damit zurück in die Box zu fahren. Das brachte dem Deutschen eine Vorladung bei den Kommissaren ein.

Laut FIA soll er gegen Artikel 26.7 des Sportlichen Reglements verstoßen haben, worin festgelegt ist, dass ab 15 Minuten vor und bis fünf Minuten nach der Session niemand die Strecke betreten darf. Natürlich gibt es einige Ausnahmen, darunter auch 26.7 b): "Drivers when driving or on foot, having first received permission to do so from a marshal."

Was die Fahrer dabei fahren, ist theoretisch nicht festgelegt, und laut Vettel hatte er die Erlaubnis eines Sportwartes. Denn als er diesen fragte, wie er zurück an die Box kommt, kam ein Scooter vorbei. Normalerweise sieht man Fahrer häufig als Mitfahrer hinten drauf sitzen, doch Vettel wollte lieber selbst fahren.

"Ich sitz nicht gerne hinten, wenn jemand anderes fährt", grinst Vettel, der eigentlich davon ausging, zu zweit auf dem Scooter zu sitzen. "Aber dann meinte er: 'Ja, kein Problem', gibt mir den Scooter und sagt: 'Kannst fahren!' Und dann bin ich los."

Geldstrafe für Sebastian Vettel

Ganz das gute Vorbild war der Deutsche dabei aber nicht, da er zum einen teilweise freihändig unterwegs war und dabei auch seinen Helm nicht richtig auf hatte. "Ja, ich bin ja langsam gefahren", lacht er. "Ich fahre ja mit dem Fahrrad schneller."

Die Kommissare bestätigten die Version von Vettel nicht ganz und brummten ihm eine Geldstrafe von 5.000 Euro auf. Laut ihrer Begründung soll er "ohne die vorherige Zustimmung" des Sportwarts zurückgefahren sein. "Derweil hatte der Sportwart versucht, die Rennleitung für weitere Instruktionen zu kontaktieren", heißt es.

Die Kommissare weiter: "Indem er auf der Strecke zu seiner Box fuhr, anstatt die vorgesehene Route zu nehmen, verstieß Vettel gegen Artikel 26.7 des Sportlichen Reglements der Formel 1, der es allen Personen untersagt, sich in den fünf Minuten nach dem Ende einer Session auf der Strecke aufzuhalten, mit Ausnahme von speziell ausgewiesenem Personal, das den Fahrern diesen Zugang nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet."

Bei allen anderen Untersuchungen am heutigen Freitag sprach die Rennleitung keine Strafe aus. Das Blockieren von Carlos Sainz (gegen Guanyu Zhou) und Yuki Tsunoda (gegen Sainz) wurde mit je einer Verwarnung abgetan, im Fall von Lance Stroll (gegen Kevin Magnussen und gegen Sainz) und Lewis Hamilton (gegen Stroll) blieb es komplett folgenlos.

(Wer schauen möchte, wie sich Sebastian Vettel bei seiner Formel-1-Rückkehr in Australien schlägt, der kann sich jetzt noch ein Abonnement sichern und das Rennen von Melbourne und alle weiteren live bei Sky erleben!)

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