• 04. Dezember 2021 · 19:08 Uhr

F1-Qualifying Saudi-Arabien: Verstappen crasht auf dem Weg zur Pole!

Lewis Hamilton sichert sich die Poleposition in Dschidda, während Max Verstappen ein bitterer Fehler in der allerletzten Kurve unterläuft

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat sich im Nacht-Qualifying beim Grand Prix von Saudi-Arabien in der Millionenmetropole Dschidda am Roten Meer die Poleposition gesichert. Der Mercedes-Pilot profitierte in der Entscheidung von einem Fahrfehler seines großen Konkurrenten Max Verstappen, der bei der letzten Zwischenzeit noch zweieinhalb Zehntelsekunden Vorsprung hatte.

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Max Verstappen war in Dschidda auf dem Weg zur Pole, als er in Kurve 27 crashte Zoom Download

Hamilton startet damit als Erster in das Nachtrennen auf dem brandneuen Jeddah Corniche Circuit, einem ultraschnellen Stadtkurs, und er wird das neben seinem Teamkollegen Valtteri Bottas (+0,111) tun. Verstappen wurde Dritter.

Hinter den Top 3 landete Charles Leclerc (Ferrari) vor Sergio Perez (Red Bull), Pierre Gasly (AlphaTauri), Lando Norris (McLaren), Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Esteban Ocon (Alpine) und Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo).

Sebastian Vettel (Aston Martin) wurde 17., Mick Schumacher (Haas) 19.


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Wie fiel die Entscheidung?

Nach dem ersten Run hatte noch Verstappen die Nase vorn. Während Hamilton mit dem Soft Handlingprobleme hatte, seine erste Runde wegschmiss und auf der zweiten wieder einen Fehler machte, stellte Verstappen eine Bestzeit von 1:27.653 Minuten auf. Hamilton hatte auf diese 0,382 Sekunden Rückstand.

Doch im letzten Versuch legte Hamilton 1:27.511 Minuten vor und setzte damit Verstappen unter Druck. Der beklagte sich vor Beginn seiner Runde: "Ich brauche einen Windschatten!" Den bekam er aber nicht.

Verstappen musste es selbst richten - und schien zunächst die Nerven zu behalten: Bestzeit im ersten Sektor, Bestzeit auch im zweiten Sektor, zweieinhalb Zehntelsekunden Vorsprung bei der letzten Zwischenzeit - aber ausgangs der letzten Kurve unterlief ihm ein Fehler und er crashte!

Parallel dazu verbesserte Bottas noch seine Zeit und sicherte die erste Startreihe für Mercedes ab.

Was sagt Verstappen über den Crash?

"Ich verstehe nicht, wie das passiert ist", seufzt er. "Ich habe mich verbremst und dann natürlich probiert, das Auto auf der Strecke zu halten und die Runde zu Ende zu fahren, aber dann schlug ich mit dem Heck ein und musste stehenbleiben. Der dritte Platz ist eine Enttäuschung, wenn ich dran denke, wie schnell meine Runde bis dahin war. Aber zumindest wissen wir, dass das Auto schnell ist."

Bei Red Bull waren die Reaktionen zerknirscht. Vater Max Verstappen schlug mit der Faust gegen die Inneneinrichtung der Box, am Kommandostand fiel dem Teammanagement die Kinnlade runter. "Er war zu dem Zeitpunkt vier Zehntel vorn. Das ist eine Ewigkeit hier", ärgert sich Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko.

Zumal jetzt möglicherweise auch noch eine Gridstrafe droht, falls das Getriebe gewechselt werden muss: "Ich hoffe, das Getriebe hat nichts. Schauen wir mal", sagt Marko. Verstappen nickt enttäuscht: "Ich habe sofort angehalten. Mal sehen. Das Ziel bleibt, das Rennen zu gewinnen."

Was war bei Bottas in Q1 los?

Der Finne blieb am Ende von Q1 in der Boxeneinfahrt stehen. Er hatte kurz zuvor Fehlzündungen des Motors gemeldet. In diesem Zusammenhang interessant: Mercedes hatte nach FT3 wegen eines Benzinlecks auf einen anderen Motor innerhalb des Pools gewechselt (ohne Strafe). Es habe aber die Zeit gefehlt, "die Ursache genau zu diagnostizieren". Möglich also, dass es einen Zusammenhang mit dem Defekt in Q1 gab. Zu Beginn von Q2 fuhr Bottas aber wieder normal auf die Strecke.

Was war vor dem Qualifying bei Mercedes los?

Eine Stunde vor Beginn musste Hamilton bei den FIA-Kommissaren vorsprechen. Im dritten Freien Training war er in Kurve 8 ohne sichtbar abzubremsen an Doppelgelb vorbeigefahren. Aufgrund mildernder Umstände wurde aber keine Strafe ausgesprochen. Eine Entscheidung, gegen die Red Bull nach dem Qualifying Protest eingelegt hat: "So kann das nicht weitergehen, dass man das derart willkürlich interpretiert", kritisiert Marko und bezieht sich damit auf die Strafe gegen Verstappen wegen des gleichen Vergehens zuletzt in Katar.


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Warum bekommt Verstappen in Katar eine Strafe, Hamilton diesmal aber nicht? Wie entstand die Verwirrung um den angeblichen Protest von Red Bull? Weitere Formel-1-Videos

Eine Strafe, nämlich in der Höhe von 25.000 Euro und seiner zweiten Verwarnung der Saison, kassierte Hamilton hingegen für das Aufhalten von Nikita Masepin in der gleichen Session.

Warum schied Vettel schon in Q1 aus?

Aston Martin war wohl einfach zu langsam. Auf den 15. Platz (Fernando Alonso) fehlten Vettel in Q1 0,254 Sekunden. Das bedeutete unterm Strich Platz 17. Obwohl seine Runde subjektiv ganz gut gewesen sein dürfte, denn als er von seinem Renningenieur über das Ergebnis informiert wurde, fiel Vettel aus allen Wolken und funkte lautstark: "Wie bitte?"

Immerhin gewann er das Stallduell gegen seinen Teamkollegen Lance Stroll (18.) um 0,170 Sekunden. Das beweist, dass es eher am Auto liegt und nicht so sehr an den Fahrern. Selbst Alfa-Romeo-Teammanager Beat Zehnder ist angesichts der schwachen Performance überrascht: "Ich hätte nicht gedacht, dass die zwei Astons so weit hinten sind", sagt er im Interview mit 'ServusTV'.

Und Schumacher?

Für die beiden Haas-Rookies ist mehr als Q1 unter normalen Umständen auf keiner Strecke drin. Schumacher erledigte seinen Job aber gut und war letztendlich um 1,009 Sekunden schneller als Teamkollege Masepin. Auf Stroll fehlte ihm weniger als eine Zehntelsekunde. Das bedeutete Platz 19.

Carlos Sainz ohne Zeit in Q2: Warum?

Auf den TV-Bildern war zu sehen, wie sich der Ferrari-Pilot bei hoher Geschwindigkeit drehte, dabei aber Glück hatte und nur ganz sanft mit dem Heckflügel die Barrieren berührte. Kurz darauf tauchte eine FIA-Mitteilung auf: Ein Zwischenfall mit Gasly in Kurve 3 werde nach der Session untersucht.

Sainz versuchte anschließend eine weitere Runde zu drehen, kam aber erneut leicht von der Strecke ab und musste diese abbrechen. "Das Auto ist unfahrbar", funkte er. Das bedeutete P15, hinter Daniel Ricciardo (McLaren), Kimi Räikkönen (Alfa Romeo), Fernando Alonso (Alpine) und George Russell (Williams), die ebenfalls in Q2 ausschieden.

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