• 30. August 2020 · 21:57 Uhr

Kein Angriff auf Hamilton: Das steckt hinter kritischem Bottas-Funkspruch

Mercedes-Pilot Valtteri Bottas erklärt nach dem Grand Prix von Belgien, wo er seine Chancen auf den Sieg vergeben hat und was es mit zwei Funksprüchen auf sich hat

(Motorsport-Total.com) - "Wir haben einen Push oder?", fragte Valtteri Bottas in der Anfangsphase des Grand Prix von Belgien im Duell gegen Lewis Hamilton an der Spitze. Dem Mercedes-Piloten blieb der schärfere Motorenmodus für eine Attacke auf seinen Teamkollegen verwehrt. Was hinter dem Boxenfunk steckt, erklärt Teamchef Toto Wolff.

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Valtteri Bottas konnte Hamilton zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden Zoom Download

"Es gibt keine Regel für unsere beiden Fahrer, sie dürfen frei fahren", stellt der Österreicher zunächst klar. "Wir haben uns in der Früh darauf geeinigt, dass wir nur eine limitierte Anzahl an Überholmanöver [im schärferen Modus] zur Verfügung haben, und die wollten wir nicht für gegenseitige Angriff nutzen."

Schließlich hätte man die Einstellung für andere Gelegenheiten nutzen können, etwa zur Gegenwehr gegen Max Verstappen. "Das haben wir gemeint. Das war wohl ein Missverständnis zwischen Valtteri und den Jungs. Deswegen haben wir das betont."

Bottas: "Lewis hat das sehr gut gemacht"

Denn als Bottas nach der extra Power gefragt hat, wurde ihm von seinem Renningenieur mitgeteilt: "Haben wir, aber wir haben uns darauf verständigt, das nicht gegen uns selbst einzusetzen." Der Finne schien von dieser Antwort ein wenig irritiert zu sein und meinte: "Davon habe ich noch nie gehört."

Diese Szenen spielten sich in Rennrunde 5 ab, als Bottas die schnellste Rennrunde drehen konnte und auf knapp 1,2 Sekunden an Hamilton dran war. Danach stieg sein Rückstand auf rund zwei Sekunden, bevor in Runde elf ein Safety-Car das Feld wieder zusammenschob.

"Am Start wäre das natürlich eine gute Möglichkeit gewesen", muss Bottas nach dem Rennen auf seinen Funkspruch angesprochen zugeben. Er ist aufgrund der taktisch klugen Fahrweise Hamiltons immer wieder aus dem DRS-Fenster gefallen und hätte daher von einem stärkeren Motorenmodus profitiert.

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Bottas verliert weiter Boden in der WM: 50 Punkte Rückstand! Zoom Download

"Lewis hat das sehr gut gemacht. Er war nicht so schnell aus Kurve 1 raus, daher konnte ich hinter ihm auch kein Momentum aufbauen." Seine Chance am Start konnte er nicht nutzen: "Ich hatte das Gefühl, besser aus Kurve 1 rausgekommen zu sein, musste dann aber vom Gas gehen, um nicht in sein Heck zu krachen."

Danach habe er ein wenig Abstand gelassen, um vom Windschatten-Effekt zu profitieren. Doch: "Wir hatten heute Rückenwind in Kurve 5, daher wurde der Effekt des Windschattens abgeschwächt." Davon wurde Bottas ein wenig überrascht.

Auch beim Restart in Runde 15 hatte Bottas keine Chance. "Ich konnte ihn auf der Geraden nicht einholen. Das wären meine größten Chancen gewesen. Aber Lewis ist heute ohne Fehler gefahren, das macht es im gleichen Auto sehr schwierig [ihn zu schlagen]. Ich habe es versucht."

Bottas zieht mit Häkkinen gleich

Kann er sich tatsächlich nicht mehr an die interne Abmachung über die Motorenmodi erinnern? "Ja, ich wusste nichts davon! Vielleicht haben sie es gesagt, aber ich erinnere mich nicht daran", erklärt er. Ob er tatsächlich schneller gewesen wäre als sein Teamkollege sei im Nachhinein "unmöglich" zu sagen.

Denn: "An der Spitze kann man die Pace kontrollieren. Man fährt auf freier Bahn. Wenn man hingegen hinten nachfährt und versucht, näher ranzufahren, verschleißt der Reifen mehr", erklärt der Finne, der am Sonntag sein 51. Podium feierte und damit mit Mika Häkkinen gleichzog.

"Generell fühlte sich die Pace gut an, das Auto war sehr stark." Mit einem zweiten Funkspruch sorgte Bottas gegen Rennende ebenso für Verwunderung: Der Finne beklagte sich über einen tauben linken Fuß. "Mir geht es gut. Ich bekomme durch das Bremspedal nur manchmal ein wenig taube Füße, das ist heute wieder passiert."


Grand Prix von Belgien - Sonntag

Hat ihn das behindert? "Es ist schwierig zu sagen, wie sehr mich das beeinflusst hat. Das kann natürlich zu Fehlern führen, aber ich hatte heute eigentlich keinen großen Patzer - nur einmal hatte ich blockierende Räder [in der letzten Schickane]."

Bottas konnte mit Platz zwei in Spa-Francorchamps keinen Boden auf Hamilton gutmachen, er liegt nach sieben Rennen nun 50 Zähler hinter dem WM-Führenden und drei Punkte hinter Verstappen im Red Bull.

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