• 09. August 2020 · 11:06 Uhr

Nico Hülkenberg und die Podium-Frage: "Ich wusste, dass die kommt!"

Klappt es bei Nico Hülkenberg am Sonntag mit dem ersten Podestplatz der Formel-1-Karriere? Mit dieser Frage hat der Deutsche nach dem Qualifying gerechnet

(Motorsport-Total.com) - Der Traum vom Podest lebt. Mit Startplatz drei hat Nico Hülkenberg im Qualifying von Silverstone eine hervorragende Ausgangsposition erfahren und sich damit die Chancen auf den Podestplatz gewahrt, dem er in seiner Formel-1-Karriere bislang hinterherläuft. Seit der Ankündigung seines Comebacks in der vergangenen Woche wird Hülkenberg von vielen bereits aufs Treppchen geschrieben. Wird es am heutigen Sonntag wahr?

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Hülkenberg würde sein Auto auch gerne am Sonntag am Schild mit der 3 parken Zoom Download

"Ich wusste, dass diese Frage kommen würde", lacht er. "Ehrlich." Seiner Chancen ist sich Hülkenberg dabei aber sehr wohl bewusst. "Es sind sehr herausfordernde und schwierige Umstände, aber ich weiß, dass ich ein schnelles Auto habe. Ich muss einfach sicherstellen, dass ich alles richtig mache. Und das geht schon bei Runde 1 los."

Hülkenbergs größtes Handicap wird sein, dass ihm die Rennerfahrung fehlt, wenn man das über einen Fahrer mit 176 Grand-Prix-Teilnahmen sagen kann. Doch seit Abu Dhabi 2019 hat der Deutsche kein Formel-1-Rennen mehr bestritten. Silverstone vor einer Woche hätte sein Comeback sein sollen, doch der Motor hatte etwas dagegen.

Fitness und Reifen als Unbekannt

"Ich bin natürlich jetzt ein paar Rennen hinter den anderen Jungs, aber ich erinnere mich noch, wie es sich anfühlt", sagt der Racing-Point-Pilot. Die Frage ist, wie Hülkenberg über die Distanz kommt. Denn körperlich könnte er in den schnellen Kurven irgendwann an seine Grenzen kommen. "Kein Fitnessstudio und kein Training der Welt kann dich wirklich vorbereiten", weiß er.

Schon in der vergangenen Woche hatte er ein paar Probleme mit seinem Nacken, und darauf hofft auch die Konkurrenz hinter ihm - wie Daniel Ricciardo. "Er hat schon ein paar Hindernisse, die ihn in den Kampf bringen können", meint der Renault-Pilot. Doch Hülkenberg kontert: "Ich werde mir einfach das größte Tape besorgen, das ich habe. Ich werde schon irgendwie überleben."

Für das Podest müssen vor allem aber auch seine Reifen überleben - die nächste Unbekannte. Zwar kennt Hülkenberg die Pneus aus dem Vorjahr, eine Renndistanz hat aber auch er noch nicht absolviert. Helfen könnte, dass alle in dieser Woche mit weicheren Reifen zurechtkommen müssen und dass es mehr als ein Boxenstopp werden könnten.

Doch der Deutsche winkt ab: "Die Reifen sind meint geringstes Problem. Sie sind noch ähnlich wie in den vergangenen Jahren, von daher weiß ich, was mich erwartet. Alles andere wird jedoch neu sein - und das macht es aufregender und schwieriger."

Ist Verstappen schlagbar?

Und da wäre noch ein anderer Faktor, den Hülkenberg auf dem Weg zum Podium nicht außer Acht lassen darf: die Gegner. Mit zwei Mercedes dürften unter normalen Umständen zwei Plätze auf dem Treppchen schon vergeben sein, und Max Verstappen startet dahinter auf einer anderen Strategie.

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Daniel Ricciardo könnte nur einer der Gegner im Rennen werden Zoom Download

Trotzdem glaubt Hülkenberg, dass er eine realistische Chance hat, Verstappen im Kampf um Rang drei zu besiegen. "Es wird natürlich aufgrund der Umstände schwierig werden, aber man weiß ja nie. Das Auto ist ordentlich und ich komme mit ihm besser zurecht. Ich fühle mich ihm viel besser verbunden."

Selbst sein Team sagt, dass es das Ziel sei, Verstappen im Kampf um das Podium zu schlagen. "Wir glauben, dass wir auf dem richtigen Reifen starten", gibt sich Technikchef Andrew Green optimistisch.

Aus der Vorwoche gelernt

Auf der anderen Seite ist aber auch Verstappen optimistisch, dass er Hülkenberg hinter sich lassen kann. Denn während sich Racing Point im Qualifying auf den starken Mercedes-Motor verlassen könne, der sich in Q3 aufdrehen lasse, könne man das nicht das ganze Rennen über machen. "Wir sind normalerweise im Niemandsland", sieht sich der Red-Bull-Pilot zwischen Mercedes und dem Rest.

Am vergangenen Wochenende ging es für Racing Point mit Lance Stroll im Rennen nach hinten. Der Kanadier kam gerade einmal am Ende der Top 10 ins Ziel und hatte mit dem Podium nichts zu tun. Diese Woche sah es jedoch schon im Qualifying besser aus. Die Frage ist, ob Racing Point die Form am Sonntag konservieren kann.

"Wir haben aus dem vergangenen Wochenende gelernt", verspricht Green. "Wir hatten ein paar Entscheidungen bei den Reifen getroffen, die wohl falsch waren." Man habe die Reifen etwas zu sehr geschützt. "Aber das haben sie gar nicht gebraucht. Man konnte mit weniger Abtrieb fahren, und sie haben trotzdem performt."

62 Prozent glauben an das Podium

"Das haben wir an diesem Wochenende herausgefunden. Wir haben auch ein paar Veränderungen am Set-up vorgenommen, um ein paar Kurven anzugehen, in denen wir schwach waren", so Green weiter. "Die Fahrer waren deutlich glücklicher mit dem Auto."

Und reicht das nun endlich für Hülkenbergs erstes Podium? 62 Prozent unserer Leser sagen in einer Umfrage auf Twitter: "Ja, der Traum wird wahr!" Der Rest ist weniger optimistisch, und das aus unterschiedlichen Gründen: 17 Prozent halten es einfach nicht für realistisch, 13 Prozent glauben, dass ihn das Auto im Stich lassen wird. 8 Prozent sehen voraus, dass er es selbst verhauen wird.

Das Wort Podium will Hülkenberg selbst aber nicht in den Mund nehmen: "Es geht darum, ein gutes Rennen zu haben und dem Team hoffentlich ein paar Punkte zu holen", gibt er als offizielles Ziel aus. Inoffiziell soll sich der Traum aber endlich erfüllen.

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