• 08. Juni 2019 · 10:25 Uhr

Charles Leclerc: "Mercedes wird sehr schwierig zu schlagen sein"

Schnellster im Freitagstraining, aber Charles Leclerc nimmt die Favoritenrolle für Montreal nicht an: "Werden noch mindestens so einen Schritt brauchen"

(Motorsport-Total.com) - Beim Grand Prix von Bahrain konnte nur die Technik den ersten Sieg von Charles Leclerc in der Formel 1 verhindern, und zumindest der Papierform nach sollte Kanada (Formel 1 2019 live im Ticker) die nächste große Ferrari-Chance sein, Mercedes in dieser Saison zu schlagen. Prompt sicherte sich Leclerc am Freitag die Bestzeit, 0,074 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel und 0,134 Sekunden vor Valtteri Bottas.

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Charles Leclerc sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training in Kanada Zoom Download

Aber der Schein trügt. Das war Vettel unmittelbar nach der Session schon klar, und auch Leclerc gibt sich keinen Illusionen hin: "Ich glaube, dass Mercedes sehr, sehr stark ist. Ich rechne damit, dass sie im Qualifying sehr schwierig zu schlagen sein werden."

"Dafür müssen wir hart arbeiten. Zwischen FT1 und FT2 ist uns ein guter Schritt gelungen, das Auto fühlte sich danach besser an. Aber wir werden noch mindestens so einen Schritt brauchen, um Mercedes im Qualifying herausfordern können."

Interessante Detail-Beobachten vom Freitag geben Aufschluss darüber, dass das Trainingsergebnis mit der Doppel-Bestzeit von Ferrari nicht die ganze Wahrheit abbildet. Erstens: Ferrari musste aus den langsamen Ecken heraus extrem früh hochschalten. Das deutet auf ein Defizit in Sachen Traktion hin. In Montreal, wo es viel Stop & Go gibt, ein kriegsentscheidendes Thema.

Ferrari: Die Kurven bleiben die Schwachstelle

Zweitens: Ferrari ist zwar auf den Geraden wie erwartet schnell und gewann damit am Freitag die Sektoren zwei und drei knapp. Im ersten Sektor aber, mit dem Senna-S, hatte Mercedes die Nase um drei Zehntelsekunde vorn. Und das mit nur einem Auto, denn Lewis Hamilton konnte nach seinem Crash in FT2 weder einen schnellen Low-Fuel-Run noch einen klassischen Longrun fahren.

Trotzdem: "Es war ein positiver Tag", findet Leclerc. In FT1 hatte er als Dritter eine Sekunde auf die Silberpfeile verloren. In FT2 nutzte Ferrari die Gunst der Stunde. Wobei keiner weiß: Wie weit hatten die Teams schon ihre Motoren aufgedreht? Diesbezüglich hat Mercedes mit der neuen Ausbaustufe der Antriebseinheit einen Schritt gemacht, der zwei Zehntelsekunden bringen soll.

"Ich rechne damit, dass Mercedes hier das stärkste Auto hat", blickt Leclerc den Realitäten ins Auge. "Wir haben noch Arbeit vor uns. Dass wir heute Erster und Zweiter sind, bedeutet sicher nicht, dass es morgen auch so sein wird. Wir müssen uns steigern. Wenn uns nochmal so ein Schritt gelingt wie heute, dann geht vielleicht was."

Leclerc: Müssen mit dem Kompromiss leben

Die Flügel des SF90 einfach steiler zu stellen, um in den Kurven näher an Mercedes ranzukommen, sei aber zu kurz gedacht: "Das hängt ja zusammen", winkt Leclerc ab. "Wenn du auf den Geraden schnell bist, fehlt dir halt in den Kurven was. Das ist im Moment der Kompromiss, den wir eingehen müssen. So funktioniert unser Auto am besten. Wir werden sehen, ob das reicht."

Die Longruns am Freitag seien jedenfalls "nicht schlecht" gewesen, findet der Monegasse. Zwar ließ Bottas im Finish mit einer tiefen 1:16er-Zeit auf einem gebrauchten Hard aufhorchen. Aber die Ferraris schafften zumindest konstante 1:17er-Zeiten. Allerdings fiel beim Soft-Longrun von Vettel auf, dass dessen Reifen extrem schnell abbauten - schneller als am Mercedes.

"Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten", sagt Leclerc über die Longruns. "Ich steckte im Verkehr und hatte nicht genug Grip. Aber dann wurde es nach und nach besser. Gegen Ende war es sogar ganz gut. Ich habe aber die Rundenzeiten der anderen noch nicht analysiert. Insofern kann ich das schwer einordnen."

In einem Punkt kann sich der 21-Jährige fahrerisch noch steigern. Und zwar meint er die Schikane vor der "Wall of Champions": "Einige meiner Runden hat man im TV gesehen. Da war ich ziemlich aggressiv. In den guten Runden war ich weniger aggressiv an der Stelle. Aber dafür ist das Training ja da, um sowas auszuprobieren. Bis jetzt hatte ich dort keinen Unfall. Ich hoffe, das bleibt so!"

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