• 29. April 2018 · 20:43 Uhr

DRS-Panne in Baku: Fahrer-Freispruch nach Systemausfall

Sergio Perez, Lance Stroll und Kevin Magnussen wurden für einen unerlaubten DRS-Einsatz freigesprochen, nachdem der Messpunkt in Baku ausgefallen war

(Motorsport-Total.com) - So etwas hat es in der Formel 1 auch selten gegeben: Weil der Messpunkt der DRS-Zone nicht funktioniert hat, mussten die Teams beim Rennen in Baku manuell überprüfen, ob ein Fahrer innerhalb von einer Sekunde hinter dem Vordermann liegt und somit den Klappflügel aufmachen darf oder nicht. Eine entsprechende Meldung wurde gegen Rennmitte an die Teams gegeben, brachte jedoch einige Fahrer in Schwierigkeiten.

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Sergio Perez gehörte zu den DRS-Opfern beim Rennen in Baku Zoom Download

Sergio Perez (Force India), Lance Stroll (Williams) und Kevin Magnussen (Haas) gerieten alle in das Visier der Rennkommissare, weil sie das DRS-System versehentlich aktivierten, ohne dass es ihnen erlaubt war - ein Verstoß gegen Artikel 21.5 c) des Sportlichen Reglements der Formel 1. Besonders für Perez stand viel auf dem Spiel, weil er auf Rang drei ins Ziel fuhr und das erste Podium für Force India holte.

Doch die Stewards ließen in allen drei Fällen Gnade vor Recht ergehen und sprachen keine Strafen aus. Weil der Messpunkt ausfiel und die Teams auf manuelle Erkennung umstellen mussten, war das für den Fahrer im Auto nicht so leicht. "In diesem Fall ging das DRS-Licht an, und da es für den Fahrer das erste Mal war, dass er so eine Einstellung für das DRS vornehmen musste, kam es zu einem Missverständnis bei der Prozedur, und der Fahrer hat das System fälschlicherweise manuell aktiviert", heißt es in der Begründung.

"Das System wurde jedoch nur zweimal aktiviert, und das jeweils nur für eine kurze Zeit, bevor der Fahrer und das Team den Fehler bemerkten", so die Ausführung der Rennkommissare weiter. "Die Stewards sind zufrieden damit, dass kein Auto durch die inkorrekte Benutzung überholt wurde." Daher gab es für Perez, Stroll und Magnussen auch keine Strafe.


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"Es ist ungewöhnlich, aber es passiert von Zeit zu Zeit, dass der Messpunkt nicht funktioniert", erklärt Rennleiter Charlie Whiting. Normalerweise trete der Fehler aber am Auto auf, sodass das Team die Rennleitung darüber informiert und anfragt, ob man die Erkennung manuell überschreiben darf. "Aber in diesem Fall war es ein genereller Fehler, sodass kein Auto es bekommen hat", so Whiting.

Das sei aber für die Teams eigentlich kein Problem, weil sie die Abstände am Messpunkt übermittelt bekommen. Sie müssen ihrem Fahrer dann mitteilen, dass er DRS nutzen darf, wenn er innerhalb von einer Sekunde am Vordermann dran ist. "Natürlich ist es im Auto etwas komplizierter, aber so ungefähr funktioniert es", sagt er.

Was bei den erwischten Fahrern schief lief, wisse Whiting aber auch nicht so genau: "Ich kenne die genaue Faktenlage nicht, ich habe nur die involvierten Autos bekommen. Irgendetwas schien da bei den Abständen falsch zu laufen." Konsequenzen hatte dies jedoch am Ende keine.

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