• 26. April 2018 · 14:44 Uhr

Boxenstopp-Pannen: Warum es weiter keine FIA-Lösung gibt

Laut FIA-Rennleiter Charlie Whiting könnten Boxenstopp-Pannen über eine doppelte Sensorabsicherung gelöst werden: Haas-Teamchef Günther Steiner sieht keine Eile

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von China machte FIA-Rennleiter Charlie Whiting den Vorschlag, weitere Boxenstopp-Unfälle in Zukunft über eine doppelte Sensorenabsicherung zu verhindern. Diese Maßnahmen sind aber noch nicht in Kraft getreten, wie Haas-Teamchef Günther Steiner offenbart. "Wir haben nichts geändert", sagt der Südtiroler, dessen Team beim Auftaktrennen gleich bei beiden Stopps gepatzt hatte.

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Haas nahm bei den Stopps zuletzt keine Umstellungen vor Zoom Download

"Es gibt weiterhin Gespräche, die von Charlie initiiert wurden, um Ideen zu entwickeln, wie wir die Stopps sicherer gestalten können und damit dafür sorgen, dass diese Dinge nicht mehr passieren", erklärt Steiner, der nicht mit baldigen Änderungen rechnet. "Wir werden in den kommenden Monaten Ideen bringen, dann werden die Änderungen umgesetzt."

Doch wie würde eine doppelte Sensorenabsicherung funktionieren? Manche Teams nutzen diese Lösung bereits und haben den Schlagschrauber nicht nur mit einem Drehmomentsensor, sondern auch mit einem Positionssensor versehen.

So funktioniert die doppelte Sensorenabsicherung

Wenn also eine Radmutter beim Aufsetzen verkantet und der Schlagschrauber mit dem korrekten Drehmoment arbeitet, dann erkennt der Positionssensor, ob die Mutter auch den nötigen Weg beim Anschrauben zurückgelegt hat. Wenn das nicht der Fall ist, dann erhält der Pilot kein Grünlicht.

Ferrari hat als Folge auf den Boxenstopp-Unfall in Bahrain, bei dem ein Crewmitglied schwer verletzt wurde, einen zusätzlichen dritten Beobachter für die Hinterachse engagiert, der nun neben dem Crewmitglied am hinteren Wagenheber und dem Beobachter des gesamten Stopps für die Freigabe zuständig ist.

Warum Steiner keine Eile sieht

Steiner sieht übrigens keine große Notwendigkeit, rasch Lösungen einzuführen, obwohl es dieses Jahr bereits zu sechs Boxenstopp-Pannen gekommen war. "Es stimmt, dass das Auto bei uns aus der Box fuhr, was nicht der Fall sein sollte", gibt er zu. "Aber es bestand nie Gefahr, dass jemand verletzt wird, denn das Rad blieb ja am Auto."

Das ist auf ein doppeltes Rückhaltesystem zurückzuführen, das verhindern soll, dass sich ein nicht korrekt angeschraubtes Rad vom Radträger löst, durch die Gegend fliegt und so eventuell jemanden verletzt. "Das FIA-System funktioniert, und es sind keine Räder lose geworden. Das ist das Wichtigste", findet Steiner. "Das Gefährlichste ist ein herumfliegendes Rad, denn diese Räder sind so gefährlich."

Um alles andere müsse sich das Team selbst kümmern: "Wir haben in Melbourne ohnehin den Preis bezahlt", spielt er auf die verlorenen Plätze vier und fünf an. "Wir selbst müssen jetzt dafür sorgen, dass wir das Auto nicht auf die Strecke schicken, wenn das Rad nicht korrekt angeschraubt ist."

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