• 31. Juli 2017 · 12:02 Uhr

Red Bull jagt den Speed: Ungarn-Pace nur Eintagsfliege?

Dass Red Bull in Ungarn unter den Möglichkeiten blieb, ist eindeutig, doch zumindest war der Speed im Auto da: Ob das für die Zukunft gilt, ist jedoch fraglich

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag galt Red Bull noch als aussichtsreicher Kandidat auf den Rennsieg in Budapest, doch am Ende müssen die Bullen "nur" mit Rang fünf und zehn Punkten nach Hause reisen. "Es ist frustrierend, dass wir nur zehn Punkte geholt haben, wenn es eigentlich viel mehr sein sollten", sagt Teamchef Christian Horner. Er weiß, dass auf einer der Paradestrecken der Bullen eigentlich viel mehr hätte möglich sein sollen.

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Red Bull auf Augenhöhe mit Mercedes? Wohl eher nur in Ungarn ... Zoom Download

Denn laut ihm war der RB13 endlich auf Augenhöhe mit den Konkurrenten von Ferrari und Mercedes. "Das Auto war heute im Rennen großartig", so Horner. Max Verstappen war zeitweise der schnellste Fahrer im Feld und konnte das Potenzial seines Boliden andeuten. "Ich denke, dass das Auto in der Lage gewesen wäre, die Ferrari und Mercedes herauszufordern", sagt er.

Doch dazu kam es aus verschiedenen Gründen nicht. Zum einen kann Red Bull im Qualifying nicht so viel aus dem Paket holen wie die Konkurrenz, die im entscheidenden Moment noch einmal richtig aufdrehen kann. "Wir brauchen das extra Bisschen im Qualifying. Dazu muss man mit unserem Motorenpartner reden", so Horner. Doch das wird vermutlich in dieser Saison nicht mehr passieren. Von daher sind die Vorzeichen im Qualifying stets schlecht, wenn man schon auf seiner Paradestrecke Fünfter und Sechster wird.

Horner: "Podium war absolut erreichbar"

Auf dem Hungaroring ist von dieser Position aus dann nicht mehr viel möglich, weil Überholen auf dem Kurs ein Fremdwort ist. Zwar glaubt Horner, dass man eine eventuelle Führung nach der ersten Kurve hätte halten können, doch weil man im Hintertreffen war, ging positionstechnisch nicht mehr viel. Zumal Max Verstappen mit seiner Kollision Teamkollege Daniel Ricciardo aus dem Rennen nahm und auch seinen eigenen Grand Prix beeinträchtigte.

Die Kommissare brummten ihm eine Zehn-Sekunden-Strafe auf, die er beim Boxenstopp absitzen musste. Anschließend kam er zwar noch einmal an Mercedes heran, doch es war zu spät. "Wenn man die Strafe abzieht, dann wäre er nur ein paar Sekunden hinter Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) gewesen. Ein Podium war absolut erreichbar", hadert der Teamchef. "Aber was in Kurve 2 passiert ist, hatte einen großen Einfluss auf unseren Nachmittag."

Doch zumindest konnte Verstappen andeuten, was möglich gewesen wäre. Er war konstant schneller als Valtteri Bottas vor ihm und holte sukzessive auf den Finnen auf. "Das Auto wird unter Rennbedingungen stärker und stärker", sieht es Horner positiv, und Motorsportberater Helmut Marko meint, dass es sogar noch besser hätte gehen können: "Er konnte nur reduziert fahren, weil die Bremsen überhitzt haben, weil da ein Teil drin war", unterstreicht der Österreicher.

Angststrecken und Motorenstrafen kommen

"Es hat aber gezeigt, welchen Speed wir in der Lage sind zu fahren. Das Gleiche hätte für Daniel gegolten. Unsere Hoffnung, dass wir vom Speed vorne dabei sind, hat sich wenigstens bewahrheitet", so Marko weiter. Jedoch gehört zur Wahrheit auch, dass Ungarn als eine der besten Strecken von Red Bull gilt - immerhin stand man erst zum zweiten Mal in den vergangenen neun Jahren nicht auf dem Podest. Da konnte man eine gute Performance fast erwarten.

Und ein Blick in die Zukunft verheißt nichts Gutes: Mit Spa-Francorchamps und Monza stehen zwei Strecken an, auf denen Red Bull wieder schlecht aussehen könnte. "An Monza denke ich lieber nicht", lacht Teamchef Horner, doch in Spa könnte man laut ihm "überraschenderweise" gut aufgestellt sein. "Samstag werden wir wohl wieder Fünfter und Sechster, Sonntag schneller", so Horner.

Anzeichen dafür habe es in Österreich gegeben. Auch da war man "konkurrenzfähig, obwohl wir es nicht erwartet hatten." Marko rechnet erst einmal mit zwei harten Rennen, "aber ab Singapur sollte es zu unseren Gunsten ausschauen" - zumal man noch "etwas im Köcher" habe, wie er sagt. Aber wie immer gibt es auch eine Kehrseite, wie Horner anmerkt: "Wir werden bald ein paar Motorenstrafen kassieren, und taktisch müssen wir schauen, wo wir das tun."

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