• 26. Mai 2017 · 09:27 Uhr

Rätselraten um Mercedes: Weiteres Team steckte in "Blitzkrise"

Auch Force India tüftelte im Freien Training am Set-up und erlitt Schiffbruch: Was die Einbrüche mit nörgelnden Fahrern zu tun haben und nicht aller Tage Abend ist

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Welt rätselte am Donnerstag darüber, was mit der beim Monaco-Grand-Prix plötzlich unter ferner liefen fahrenden Mercedes-Mannschaft los war. Die Verantwortlichen sprachen von einem Fehlgriff bei der Set-up-Arbeit, was ihnen angesichts der "Angststrecke" Monte Carlo nicht jeder abkaufte - Konkurrent Force India schon. Denn der Privattruppe erging es im Freien Training ähnlich. Die erste Session lief gut, man baute ein wenig um und prompt lief nichts mehr zusammen.

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Lewis Hamilton: Ist mit dem Rückbau des Set-ups alles wieder in Ordnung? Zoom Download

Sergio Perez (9.) und Esteban Ocon (15.) verbesserten im Gegensatz zu Lewis Hamilton und Valtteri Bottas zwar am Nachmittag ihre Zeiten, glücklich waren sie mit ihren Autos jedoch nicht. Technikchef Andrew Green erklärt, warum an einer ordentlichen Abstimmung überhaupt getüftelt wurde: "Ein Auto ist nie perfekt. Es gibt immer ein besseres Set-up. Es auszuprobieren und danebenzuliegen ist besser, als es gar nicht zu versuchen. Nichts zu tun wäre kriminell", findet der Brite.

Ähnlich müssen die Silberpfeile gedacht haben. Denn im Zweikampf mit Ferrari zählt jeder Sekundenbruchteil. Als der Umbau floppte, biss Force India - genau wie Mercedes - in den sauren Apfel bissen und schleppte sich 90 Minuten lang um den Kurs. "Die Session ist so kurz, da lässt sich nicht mehr zurückbauen", weiß Green. "In Monaco ist es das Wichtigste, überhaupt auf der Strecke zu sein. Einen Frontflügel wechselt man schnell, auch eine Feder - alles andere wird schon eng."


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Offenbar war beim W08 eine Reihe von Bauteilen betroffen. "Sind die Reifen nicht im Temperaturfenster, wirft es alles um", meint Green über Auswirkungen kleiner Anpassungen. Hinzu kommt, dass sich die Strecke im Laufe des Tages verändert, die Teams die Folgen aber nur abschätzen können. Gepaart mit nörgelnden Piloten sorgt das für eine kleinere Lotterie: "Die Fahrer haben immer das Gefühl, dass es hier, hier und hier besser ginge", so der Technikchef. "Wir haben es auch in den Bereichen getan, die sie uns genannt haben. Das Resultat war aber eine Verschlimmbesserung."

Technik-Dino Pat Symonds gibt zu bedenken, dass die Regelnovelle im vergangenen Winter zu den Mercedes-Problemen beigetragen haben könnte: "Etwas überraschend ist es schon, aber in dieser Saison sind die Autos empfindlicher", sagt er. Es ist auch schwieriger geworden, das Set-up auf die Schnelle umzukrempeln. Die Formel 1 sei wieder "eine aerodynamische Serie", meint Green: "Wir wollen in dem Bereich das Maximum herausholen, auch wenn es Kompromisse erfordert."

Die Mercedes-Konkurrenten sind nicht sicher, ob sich Mercedes nur einen Fehlgriff geleistet hat. "Ich weiß nicht, was bei ihnen heute los war", wundert sich Sebastian Vettel, glaubt aber nicht an eine Blitzkrise: "Es gibt sicher einen Grund. Sie werden am Samstag mit voller Stärke dabei sein."

Bei Red Bull keimt Hoffnung. "Verrückt", findet Daniel Ricciardo den Einbruch, "denn es sah so aus, als hätten sie mehr Sprit im Auto." Möglich ist es, aber längst nicht die einzige Erklärungsvariante, zumal Volltanktests in Monaco begrenzt aussagekräftig sind. Bei einem ähnlichen Vorfall - ebenfalls auf einem Stadtkurs - gab es keinen raschen Ausweg: "Wenn das wirklich ihr Tempo ist, erinnert es mich an Singapur 2015", sagt Ricciardo. Und damals gewann Vettel das Rennen.

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