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Vettel verteidigt späte Ferrari-Updates: "Wir lernen für 2017"
Startet Ferrari wegen der späten Update-Offensive mit einem Nachteil in de Saison 2017? Sebastian Vettel verteidigt sein Team und auch die vielkritisierten Strategen
(Motorsport-Total.com) - Mit den Updates, die Ferrari in Malaysia und Japan präsentierte, hat die Scuderia in Sachen Tempo Red Bull übertrumpft. Doch stellt man sich in Hinblick auf 2017 selbst ein Bein? Die meisten Teams konzentrieren sich bereits voll auf das Jahr der Reglementrevolution, während das Team von Sebastian noch immer am 2016er-Auto arbeitet. Sebastian Vettel hält dies für Unsinn.
© xpbimages.com
Sebastian Vettel blickt trotz Unkenrufen zuversichtlich in die Ferrari-Zukunft Zoom Download
"Es war stets der Plan, die aktuellen Teile ans Auto zu bringen", argumentiert der viermalige Weltmeister. "Wir sind auch nicht die einzigen, die neue Teile bringen." Der Fokus liege zwar klar auf 2017, doch man möchte die verbleibenden vier Rennen nutzen, "um weitere Erkenntnisse über das aktuelle Auto zu machen, die uns auch nächstes Jahr helfen werden. Wir wollen jede Runde für das nächste Jahr clever nutzen."
Während im Fahrerlager nicht alle der Ansicht sind, dass diese Strategie sinnvoll ist, kommt sie Vettel mit Sicherheit bekannt vor: Auch sein ehemaliger Red-Bull-Rennstall gab Ende 2008 die Entwicklung des Boliden nicht völlig auf, und erwies sich 2009 im Jahr der Reglementrevolution als großer Aufsteiger.
Vettel: Suzuka-Tempo für Ferrari-Marschroute ermutigend
Als Vettel von einem renommierten brasilianischen Reporter darüber aufgeklärt wird, dass den Teams nur 40 Stunden pro Woche für Windkanal und CFD-Technologie zur Verfügung stehen und man somit Zeit verschwende, die man besser in die kommende Saison investieren sollte, meint der Ferrari-Pilot etwas gereizt: "Danke für die Lehrstunde, aber ich kenne die Regeln ziemlich gut, und das gilt auch für das Team."
Mit den bisherigen Erkenntnissen durch die neuen Teile zeigt sich Vettel zufrieden: "Das war ein Schritt nach vorne. Sowohl Kimi als auch ich mochten die Teile von Anfang an." Das starke Tempo in Suzuka wertet Vettel als sehr positives Signal: "Japan ist normalerweise ein sehr guter Test für die allgemeine Performance des Autos." Das gelte übrigens auch für den ersten Sektor in Austin, in dem es ebenfalls schnelle Kurven gibt.
Austin: Räikkönen gefällt "aufregendes Design"
Ferrari versucht in Austin weiter Boden auf Red Bull und Mercedes aufzuholen. Kimi Räikkönen gefällt das Layout des Circuit of The Americas Weitere Formel-1-Videos
Teamkollege Kimi Räikkönen pflichtet ihm bei: "Suzuka gilt als sehr herausfordernder Kurs für das Auto, und es ist sehr schwierig, dort schnell zu sein. Wenn man also das heranzieht, dann könnten wir damit rechnen, überall schnell zu sein." Das sei aber bislang nicht der Fall gewesen. Auch in Austin rechne man damit, mit der Spitze mithalten zu können, "aber wer weiß".
Vettel sieht keine Strategieschwäche
Doch immer wieder kommen Ferrari Probleme in die Quere: In Suzuka musste Räikkönen wegen eines Getriebewechsels drei Startplätze zurück, auch Vettel erhielt als Auslöser der Startkollision in Sepang eine Gridstrafe, wodurch man nicht das volle Potenzial ausschöpfen konnte.
"Manchmal mache ich einen Fehler, manchmal passiert etwas anderes", ist Räikkönen nicht nachtragend. "Hätten wir nicht getauscht, hätten wir das Rennen vielleicht nicht beendet. Wir müssen uns in diesem Bereich verbessern, obwohl wir da bereits Fortschritte gemacht haben, aber es hört nie auf."
Ein zweiter Dauerkritikpunkt ist die Strategie: Ferrari musste sich in Suzuka den Vorwurf gefallen lassen, sich auf den bereits deutlich voranliegenden Max Verstappen zu konzentrieren, als den dritten Platz gegen Lewis Hamilton abzusichern, der einen Undercut probierte. Die Scuderia pokerte, um in der Schlussphase attackieren zu können, scheiterte dann aber wie so oft: Vettel wurde Vierter.
Und verteidigt - ebenfalls wie so oft - seine Mannschaft: "Im Nachhinein ist es immer einfacher, aber in diesem Moment hatten wir nicht das Tempo von Lewis, der von hinten kam." Stattdessen konzentrierte man sich auf Verstappen: Wir haben einfach etwas anderes probiert, und wenn es funktioniert, ist man der Held. In diesem Fall hat es nicht funktioniert. Das ist in Ordnung, und damit können wir leben."