• 05. Juli 2016 · 22:43 Uhr

McLaren-Honda: Punkte für beide Fahrer beim Heimspiel?

Silverstone: Jenson Button und Fernando Alonso reisen mit Vorfreude, aber auch einer großen Portion Realitätssinn zum Heim-Grand-Prix in England

(Motorsport-Total.com) - Heimspiel zur rechten Zeit oder harte Landung auf dem Boden der Tatsachen? Das McLaren-Honda-Team reist mit gemischten Aussichten zum Heim-Grand-Prix in Silverstone am kommenden Wochenende. Nach dem tollen sechsten Platz von Jenson Button beim Großen Preis von Österreich am vergangenen Wochenende ist die Stimmung im Traditionsrennstall zwar gut, mit einem ähnlichen Resultat rechnen aber weder Fahrer noch Teamführung. Die schnellen Kurven und langen Geraden auf der Powerstrecke Silverstone werden Honda-Antrieb, Fahrwerk und Reifen vor eine hohe Belastungsprobe stellen.

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Fernando Alonso erhofft sich Zählbares beim McLaren-Heim-Grand-Prix in England Zoom Download

Button, der für seine Leistung in Spielberg von den Lesern von 'Motorsport-Total.com' mit den besten Schulnoten aller Formel-1-Piloten bedacht wurde, schwant vor seinem Heim-Rennen bereits Böses: "Silverstone wird hart. Es wird sicher nicht so laufen wie in Österreich im Qualifying und im Rennen, wenn es keine verrückten Bedingungen gibt." Ein wenig hofft der Lokalmatador also auf das typisch britische Wetter - doch die Vorhersage prognostiziert weder für Samstag noch für den Rennsonntag Regen.

Button flüchtet sich also in Galgenhumor und will nasse Bedingungen heraufbeschwören: "Natürlich wird das Wetter grauenhaft werden", lacht er. Zumindest auf die britischen Fans kann er sich jederzeit verlassen: Bis zu 140.000 Zuschauer werden zum Heimspiel erwartet, denen Button zuruft: "Kommt nach Silverstone. Wir werden gewinnen!" Damit hat der Spaß aber erst mal ein Ende und der Weltmeister von 2009 wird wieder ernst. Denn ein wenig nagt es schon an ihm, dass er ausgerechnet im "Home of British Motorracing" noch nie in seiner Karriere auf dem Podium stand.

Button und Alonso treiben Team zu stetigen Verbesserungen an

"Ja, das steht auf meiner Noch-zu-erledigen-Liste in der Formel 1 ganz oben", gibt er zu - wenngleich er seinen WM-Titel niemals gegen einen Silverstone-Sieg eintauschen wollen würde. Der ist auch nicht realistisch in diesem Jahr, das Buttons letztes in der Königsklasse des Motorsports sein könnte. Der 36-Jährige geht also mit einer gehörigen Portion Realismus, aber auch mit Vorfreude in den Großbritannien-Grand-Prix: "Unsere Fortschritte ermutigen mich und es steht außer Frage, dass ich dieses Wochenende in Silverstone einfach alles geben werde", so Button abschließend.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Österreich


In der Rolle des Antreibers gefällt sich auch Teamkollege Fernando Alonso, der ebenfalls konstant Verbesserungen anmahnt. Nachdem er in Österreich von Problemen mal wieder nicht verschont wurde und im Rennen ausfiel, soll es beim Heimrennen des Teams nun besser laufen: "Vergangenes Jahr waren wir noch nicht bereit. Diese Saison ist die Ausgangslage viel besser. Schaut euch unsere Verlässlichkeit, unsere Organisationstrukturen oder unser Chassis an - da sind wir schon auf einem Level mit den Topteams", so der Spanier.

Damit wird aber auch klar, dass ein Großteil der McLaren-Sorgen noch immer im Honda-Antrieb verortet werden. Trotz des neuen Energierückgewinnungssystems (ERS), das in Spielberg Premiere hatte, hinkt man in Sachen Power noch immer hinterher. Alonso treibt Team und Mechaniker an, doch gelingt ihm das auch beim Motoren-Partner? "Ihr solltet mal in den Briefings dabei sein. Ich pushe sie nicht nur, ich schlage sie", sagt der 34-Jährige lachend, will aber wenigstens verbal nicht weiter auf die Japaner einhauen. "Ich weiß, wie hart sie arbeiten. Sie tun ihr Bestes, 24 Stunden am Tag."

Punkte möglich? Alonso will endlich ein fehlerfreies Wochenende

Die Fortschritte seien gut, Problem sei vielmehr der total misslungene Start im vergangenen Jahr gewesen, meint Alonso. "In der Formel 1 gibt es leider keinen Zauberknopf, auf den man drückt, und dann geht alles besser. Es braucht Zeit", so die realistische Einschätzung des Doppelweltmeisters. Für das kommende Wochenende erhofft er sich der zweifache Silverstone-Gewinner (2006 und 2011) in erster Linie ein fehlerfreies Wochenende.

"Es ist wichtig, dass wir sauber, effizient und ohne Probleme durchs Wochenende kommen. Ich will mich Freitag und Samstag steigern und dann am Sonntag eine Performance liefern, die unseren Anstrengungen gerecht wird. Wir können es schaffen - und es wäre eine fantastische Belohnung für das ganze Team, wenn wir vor den Augen von Tausenden McLaren-Honda-Fans das Blatt zum Besseren wenden könnten", so Alonso.


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Der neue Heckflügel, den der Spanier vor einer Woche in Spielberg testete, wird in Silverstone aller Voraussicht nach nicht zum Einsatz kommen. Dieser zeichnet sich durch extrem große Einschnitte an den Endplatten aus, die den Luftstrom regulieren und den Abtrieb steigern sollen. "Es ist ein völlig neues Konzept. Wir haben es in Spielberg getestet und müssen nun die Daten auswerten", so McLaren-Teamchef Eric Boullier. Er will sich in Silverstone lieber auf ein gutes Ergebnis konzentrieren und stimmt mit Alonso überein: "Wir müssen alles zusammenbekommen, dann kann es klappen."

Mit dieser Mischung aus Realitätsinn und Vorfreude soll beim Heimspiel Zählbares gelingen, so das erklärte Ziel. Auf der Powerstrecke Silverstone stellt sich auch Antriebslieferant Honda deshalb auf einen knallharten Kampf im Mittelfeld ein. "Die Runde ist lang und flach, verlangt viel Leistung und Benzin. Aber ich denke, wir haben unsere Lehren aus Baku und Spielberg gezogen und sollten das Beste aus dem Auto herausholen", so Honda-Projektleiter Yusuke Hasegawa. Der Japaner möchte Partner McLaren vor dessen Heimpublikum am liebsten ein Ergebnis mit beiden Fahrern in den Punkten bescheren.

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