• 17. September 2015 · 10:58 Uhr

Chaos vorprogrammiert? Auch in Singapur hoher Reifendruck

Obwohl der erhöhte Reifendruck bereits in Monza für Verwirrung und Diskussionen sorgte, schreibt Pirelli auch in Singapur wieder höhere Minimalwerte vor

(Motorsport-Total.com) - In Monza sorgte die Reifendruck-Affäre um Sieger Lewis Hamilton für eine Menge Wirbel. Bei offiziellen Messungen der FIA wurde vor dem Rennstart festgestellt, dass der Reifendruck am linken Hinterrad den zulässigen Minimalwert von 19,5 psi um 0,3 psi unterschritt. Nach langen Diskussionen durfte der Brite den Sieg allerdings schlussendlich behalten, da Mercedes nachweisen konnte, dass der Reifendruck zum Zeitpunkt der Montage im grünen Bereich lag.

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In Singapur kommen am Wochenende unter anderem die Supersofts zum Einsatz Zoom Download

"Nach Anhörung des Technischen Delegierten, den Verantwortlichen des Teams und des Reifeningenieurs von Pirelli, sind die Kommissare zum Schluss gekommen, dass die Luftdrücke in den betreffenden Reifen, zum Zeitpunkt, als die Reifen ans Auto montiert wurden, dem von Pirelli empfohlenen Mindestmaß für den Start entsprachen", heißt es dazu im offiziellen Statement der FIA.

Brisant wurde die Geschichte allerdings dadurch, dass ausgerechnet Hamilton sich bereits vor dem Wochenende über die seiner Meinung nach zu hohen Minimalwerte aufgeregt hatte. Nach den Reifenschäden in Spa hatte Hersteller Pirelli die Mindestdrücke erhöht. Daher dürfte es dem Monza-Sieger auch überhaupt nicht schmecken, dass die Reifendrücke auch in Singapur wieder erhöht werden.


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Im vergangenen Jahr lagen die Minimalwerte noch bei 16 psi, in diesem Jahr werden sie auf 17 (hinten) und sogar 18 (vorne) psi erhöht. Auch beim Radsturz wird nachjustiert: Die Maximalwerte werden von 4,5 auf 3,75 (vorne) und 3,0 auf 2,5 Grad reduziert. Auch beim folgenden Rennen in Suzuka sollen die Druckwerte auf 21,5 und 20,5 psi erhöht werden. Das dürfte zwangsläufig dazu führen, dass einige Teams versuchen werden, sich in dieser Hinsicht am absoluten Minimum zu bewegen.

Droht in Singapur also möglicherweise ein zweites Monza? Problematisch könnte dabei vor allem die Tatsache sein, dass Mercedes vor zwei Wochen straffrei ausgegangen ist. Das könnte andere Teams dazu ermutigen, beim Reifendruck ebenfalls zu pokern. Für die FIA könnte es dann extrem schwierig bis unmöglich werden, die Teams zu bestrafen.

"Ich denke nicht, dass es eine schwierige Entscheidung ist, wenn die Messungen bestätigt werden. Es ist sogar relativ einfach", hatte Williams' Technischer Direktor Pat Symonds unmittelbar nach dem Rennen in Monza noch gesagt. Er ging fest davon aus, dass Hamilton disqualifiziert wird. Dass es nicht dazu gekommen ist, hängt mit Differenzen bei verschiedenen Messungen zusammen.

Unter Aufsicht von Pirelli hatte Mercedes den Reifendruck kurz vor dem Start selbst gemessen. Zu diesem Zeitpunkt entsprachen alle Werte den Regeln. Als wenige Minuten später eine Messung der FIA stattfand, war der Druck am linken Hinterrad unter den Minimalwert gesunken. Das hängt damit zusammen, dass Mercedes in der Zwischenzeit die Heizdecken entfernt hatte.


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Weil Mercedes aber nachweisen konnte, dass sämtliche Drücke zuvor regelkonform waren, entkamen die Silberpfeile einer Strafe. Trotzdem bleiben einige Fragen offen. Im Mittelpunkt steht vor allem der Zeitpunkt, zu dem die Reifendrücke durch die FIA gemessen werden. Dieser ist nämlich nicht festgeschrieben, was in Monza zur Verwirrung beitrug.

Hätte die FIA am Mercedes mit der Startnummer 44 einige Minuten früher gemessen, wäre schließlich alles in Ordnung gewesen. Daher soll es nun von Pirelli eine klare Ansage zu diesem Thema geben, um weitere Abweichungen und Szenarien wie in Monza in Zukunft auszuschließen. Bereits jetzt steht aber fest: Ruhig wird es um die Reifen auch in Singapur nicht werden.

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