• 25. Mai 2015 · 14:48 Uhr

Verstappen-Crash: Sein Teamchef sah vorher, dass es kracht

Kurz vor dem Monaco-Rennen warnte Franz Tost davor, dass Max Verstappen auf der Suche nach dem Limit für Kleinholz sorgt: "Hat aber mit Alter nichts zu tun"

(Motorsport-Total.com) - Toro Rossos Rasselbande erfreute sich bis zum Monaco-Grand-Prix am Sonntag auf und ab des Paddocks lobender Worte für den Start in die Saison 2015. Selbst Dreikäsehoch Max Verstappen schien seine zahlreichen Kritiker eines Besseren belehrt zu haben und avancierte in den Augen der einstigen Skeptiker vom Risiko zum Supertalent, bis es in Sainte Devote krachte: Der 17-Jährige kam mit dem Schrecken davon, jedoch auch mit dem Tadel der Kollegen. Sein Teamchef hatte es kommen sehen.

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Max Verstappen sorgte in Monaco für einen gewaltigen Flurschaden Zoom Download

Am Sonntagvormittag, wenige Stunden vor dem Rennen, sagte Franz Tost 'Motorsport-Total.com' über Verstappen: "Er hat noch Reserven und ist nicht am Limit. Unfälle passieren aber, wenn man sich an der Obergrenze bewegt." Die Warnung hatte ihre Berechtigung. Der Niederländer erhöhte seit dem Rennen in China in Sachen Aggressivität die Schlagzahl, sein wahlweise beherztes oder komplett übermotiviertes Manöver gegen Pastor Maldonado im Fürstentum brachte das Fass zum Überlaufen.

Tost war sich sicher, dass das Kauen von Fingernägeln nicht angesagt sei, wenn Verstappen ins Volant greift. "Die Formel 1 ist gefährlich, aber das hat mit dem Alter des Fahrers nichts zu tun. Die jungen Piloten haben so viel Übersicht, was um sie herum geschieht", lobte der Österreicher die Kartschule der aktuellen Talente, die Verstappen seit dem Alter von fünf Jahren genießt. Trotzdem dürfte der vergangene Sonntag etwas verändert haben, schließlich kann Tost nicht mehr die weiße Weste loben.


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Noch vor dem Monaco-Crash meinte Tost: "Es gab nie ein Manöver, bei dem er Glück gehabt hätte. Ich habe von außen immer das Gefühl, dass er alles zu 100 Prozent unter Kontrolle hat. Wenn man sieht, wie er ein Auto fährt, alles unter Kontrolle hat und überholt, bekomme ich den Eindruck, dass er für die Formel 1 bereit ist." Ihn als Teamchef hätte nie Zweifel am Entschluss geplagt, einen Teenager ohne Führerschein ins Cockpit zu setzen: "Ich hielt es sofort für die richtig und die korrekte Entscheidung."

Dabei war Tost nicht derjenige, der Verstappen für Formel-1-Aufstieg auserwählte. Entscheidungen über das Personal gebühren im Hause Red Bull Patron Dietrich Mateschitz und dem omnipräsenten Motorsportberater Helmut Marko. Tost akzeptiert, dass er mit den Piloten arbeiten muss, die ihm die Chefetage ins Auto setzt: "Am Ende ist es eine Red-Bull-Entscheidung, obwohl ich meine Meinung sage. Toro Rosso gehört ihnen zu 100 Prozent." Gleiches gilt für die weniger umstrittene Personalie Carlos Sainz.

Der Spanier hatte ursprünglich eine Abfuhr zugunsten Verstappens erhalten und profitierte erst vom Aufrücken Daniil Kwjats als Sebastian-Vettel-Ersatz im großen Schwesterteam. "Es ging einfach um seine außerordentlichen Fähigkeiten", so Tost über den Zuschlag für Verstappen im Duell mit dem drei Jahre älteren Sainz. "Gibt es die Chance, einen solchen Mann zu bekommen, muss man ihn nehmen", streicht er das Talent heraus.

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