• 22. September 2013 · 21:52 Uhr

Pirelli jubelt über Strategiekrimi: "Reifen die beste Wahl"

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery freut sich über ein problemfreies Rennen, in dem die Reifenstrategie den Ausschlag im Kampf um das Podium gegeben hat

(Motorsport-Total.com) - In den Kampf um den Sieg griff Pirelli beim Großen Preis von Singapur heute nicht ein. Denn erstens gab es überhaupt keinen Kampf, und zweitens hätte Sebastian Vettel wohl auch auf Holzreifen starten können, und wäre der Konkurrenz um die Ohren gefahren. Dafür haben die schwarzen Walzen einen entscheidenden Part für die Plätze dahinter gespielt. Die Schlüsselfigur dazu war das Safety-Car.

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Pirellis größtes Problem am heutigen Tag: Der Reifenabrieb abseits der Ideallinie Zoom Download

Denn ab der neutralisierten Phase gab es interessante Taktikspielchen zwischen den einzelnen Teams zu sehen. Während sich beispielsweise Mercedes gegen einen Boxenstopp entschieden hatte, reagierten Ferrari und Lotus sofort und schickten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen auf frischen Pneus wieder auf die Strecke. Über eine halbe Renndistanz sollte die Mediummischung bei einigen Fahrern halten. Bei McLaren machten die Pirellis kurz vor Ende jedoch schlapp.

Dafür schafften es Alonso und Räikkönen, ihre Positionen zwei und drei bis ins Ziel zu verteidigen. Pirellis Motorsportchef Paul Hembery hatte wie immer Freude an diesen taktischen Finessen. "Das Safety-Car hat für alle viel verändert", schildert er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich bin ziemlich sicher, dass sich einige Autos am Ende ziemlich gequält haben. Ferrari war mit Sicherheit an der Grenze, ob sie ihren Plan durchbekommen, und auch wir haben uns gefragt, ob sie es schaffen können."

Red Bull stark auf beiden Reifen

Doch am Ende ist der Poker aufgegangen und Mercedes musste seine fast schon gebuchten Podiumspositionen an Ferrari und Lotus abtreten. "Sie haben einen guten Job gemacht", lobt Hembery die Strategen an der Boxenmauer. Dennoch hatte Ferrari im Anschluss an das Rennen noch etwas über die Reifen zu nörgeln. Mit den neuen alten Konstruktionen sei das Reifenmanagement nun nämlich viel schwieriger.


Fotos: Großer Preis von Singapur


Doch da stößt die Scuderia bei Hembery auf taube Ohren: "Vielleicht", stimmt er abwartend zu, "aber sonst hätten sie nicht das Resultat heute eingefahren, oder?" Doch alles wurde heute von Red Bull überstrahlt, die mit den Reifen scheinbar absolut keine Probleme hatten. "Red Bull war eindeutig ziemlich stark", muss Hembery anerkennen. "Vettel war niemals in Gefahr und war stark auf beiden Reifen. Besonders auf den Medium-Reifen ist er außergewöhnliche Zeiten gefahren und war häufig 1,5 Sekunden schneller als die anderen mit der gleichen Lebensdauer."

Auch das war für den Reifenspezialisten interessant zu beobachten. Ansonsten zieht der Brite aber ein sehr positives Fazit aus dem Grand Prix: "Beide Mischungen zeigten hohe Haltbarkeit und Tempo. Sie waren die beste Wahl für dieses Rennen", ist er zufrieden. Auch der supersofte Reifen, der in der Vergangenheit häufig für seine geringe Haltbarkeit kritisiert wurde, bereitete keine Probleme: "Die Strecke ist nicht besonders anspruchsvoll für uns", erklärt Hembery diesbezüglich. "Es geht vorrangig darum, wer mit der Hitze am besten umgehen kann."

Reifenabrieb das größte Problemchen

Nur mit einer kleinen Sache hatte der italienische Reifenhersteller ein wenig zu kämpfen: "Wir hatten ein bisschen mehr Gummiabrieb, als wir erwartet hatten", gibt Hembery zu. Dies könne man auch in einer laufenden Saison nicht mehr ändern. Doch die kleinen Gummikügelchen abseits der Ideallinie seien sowieso auf Stadtkursen vermehrt zu finden, weil sie beim Abfliegen von der Wand abprallen und wieder auf die Strecke zurückkommen.

Doch solange das Pirellis größtes Problem bleibt, dürften die Teams mit der Arbeit des Reifenherstellers durchaus zufrieden sein. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen der Reifenhersteller mit Brösel-Reifen, Delaminierung und Reifenschäden Schlagzeilen machte. In Singapur konnte Hembery das Rennen wieder voll und ganz genießen. "Die unterschiedlichen Strategien sorgten für ein enges Ringen um die Punkte, und wir sahen einige spektakuläre Überholmanöver auf einem Circuit, auf dem es normalerweise nicht einfach ist, an einem Konkurrenten vorbeizuziehen", so sein positives Fazit.

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