• 23. August 2013 · 18:11 Uhr

Auf Spurensuche: Was hat die Reifenschäden verursacht?

Reifenschäden bei den Topstars der Szene, aber noch keine Erklärung: Pirelli will nachforschen, warum die Pneus bei Alonso und Vettel kaputtgegangen sind

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal ist die Luft raus bei Pirelli. Und schon wird Motorsport-Direktor Paul Hembery im Fahrerlager der Formel 1 regelrecht von Reportern umlagert. Es ist schließlich nicht das erste Mal, dass die Reifen des italienischen Unternehmens für Schlagzeilen sorgen. Doch Hembery kann sofort Entwarnung geben: Spa ist nicht Silverstone reloaded, wenngleich die Ursachenforschung erst beginnt.

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Zwei Reifenschäden: Bei Pirelli ist in Spa nicht alles eitel Sonnenschein... Zoom Download

Doch was genau ist eigentlich passiert? Im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Belgien hatten sowohl Fernando Alonso (Ferrari) als auch Sebastian Vettel (Red Bull) Reifenschäden hinten rechts erlitten. Auch Giedo van der Garde (Caterham) geriet in Schwierigkeiten, doch das hatte laut Hembery nichts mit den Pneus zu tun: "Seine Reifen waren völlig intakt." Bleiben zwei Zwischenfälle.

"Beim Red Bull sieht es so aus, als ob etwas auf der Oberfläche des Reifens geschliffen und diese dann aufgeschnitten hat", erklärt Hembery der versammelten Presse und hält den Journalisten auch Fotos vor, die seine Beobachtungen unterstreichen. Und diese Bilder zeigen: Die Defekte an den Autos von Vettel und Alonso sind unterschiedlich. "Beim Ferrari hat die Lauffläche zwei klare Löcher."

Kein Silverstone reloaded

Zwei Reifenschäden binnen weniger Minuten, aber unterschiedliche Symptome? Das wirft Fragen auf, die Pirelli möglichst rasch beantworten will. "Wir werden später auf die Strecke gehen und schauen, was da zu finden ist", kündigt Hembery an. Er gibt aber schon jetzt "Entwarnung": "Es sind eher 'normale' Reifenschäden. Und das hier ist etwas vollkommen Anderes als wir es in Silverstone hatten."

Auffällig sei jedoch, dass zahlreiche Pneus gewisse Einschnitte an der Oberfläche aufweisen. "Da liegt also ein Problem vor. Noch wissen wir aber nicht, was es ist", sagt Hembery. Er fügt hinzu: "Es scheint sich etwas zwischen Unterboden und Reifen zu verfangen. Es könnte alles Mögliche sein. Wir müssen die Sache einfach aufklären. Und genau das haben wir vor. Irgendetwas muss ja die Ursache sein."

Immerhin müssen die Pirelli-Ingenieure nicht die gesamte 7,004 Kilometer lange Ardennen-Achterbahn in Spa abklappern. "Anhand der Druckdaten haben wir einen Anhaltspunkt, wo wir nach dem Auslöser suchen müssen", erklärt Hembery. "Der schleichende Plattfuß bei Alonso gibt uns einen Hinweis an die Hand, wo auf der Strecke das Problem entstehen könnte." Wohl zwischen den Kurven 13 und 15.

Vettel: Die Randsteine sind unschuldig

Das erleichtert Pirelli die Aufklärung der Zwischenfälle ungemein. "Das ist sonst wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", meint Hembery, dessen Pirelli-Pneus abgesehen von den Schäden bei Alonso und Vettel bisher ordentlich funktioniert haben, wie er sagt. "Und dabei sind die Reifen hier unheimlich großen Kräften ausgesetzt. Das alleine sollte aber keine Probleme hervorrufen."

Aufschluss kann also nur eine gründliche Aufarbeitung der Zwischenfälle geben, wie sie auch Vettel fordert. "Das Wichtigste ist, dass wir verstehen, warum der Reifen geplatzt ist", sagt der Weltmeister. "Das muss man sich anschauen. Ich bin jedenfalls nicht härter über die Randsteine gefahren als in den zehn Runden zuvor." Doch auch das werden die Pirelli-Ingenieure sicher genau untersuchen...

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