Ralf Schumacher: "Das machen faire Sportsleute so"
Ralf Schumacher findet es richtig, dass sein Bruder Sebastian Vettel in Interlagos passieren ließ, und ist froh, dass er das Rennen nicht am Kommandostand verfolgen musste
(Motorsport-Total.com) - In Runde 64 des Grand Prix von Brasilien kam es zu einem symbolträchtigen Überholmanöver. Sebastian Vettel fuhr an Michael Schumacher vorbei auf Position sechs und kann somit für sich in Anspruch nehmen, der letzte Fahrer zu sein, der den siebenmaligen Weltmeister in einem Formel-1-Rennen überholte. Allerdings gleich der Zweikampf eher einer Staffelübergabe als einem Duell, denn Schumacher fuhr bereitwillig zur Seite.
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Michael Schumacher war der Erste, der Sebastian Vettel zum dritten Titel gratulierte Zoom Download
Während mancher Beobachter unkte, der Kerpener habe Vettel den sechsten Platz geschenkt und sich damit einseitig zugunsten seines Landsmanns in die WM-Entscheidung eingemischt, verteidigt Ralf Schumacher das Verhalten seines Bruders. "Das ist fair und das gehört sich auch so. Sebastian war deutlich schneller, da möchte man nicht im Weg stehen und das Risiko für den Fahrer erhöhen", so Ralf Schumacher im Morgenmagazin des 'ZDF'. "Das machen faire Sportsleute untereinander so." Letztlich war das Überholmanöver für den Ausgang der WM bedeutungslos.
Das Rennen in Interlagos hat auch den sechsmaligen Grand-Prix-Sieger begeistert: "Es hat schon viele verrückte Rennen gegeben, aber dieses war natürlich besonders verrückt, vor allem, weil es um alles ging." Allerdings ist Ralf Schumacher froh, dass er das Rennen vor Fernsehsessel aus verfolgen konnte und nicht aktiv beteiligt war.
"Was Sebastian gestern passiert ist, dazu noch das ganze Boxenchaos, da möchte ich nicht am Kommandostand gesessen und die Entscheidungen zu treffen haben. Da den Überblick zu behalten, war sicherlich nicht leicht." Nach der Kollision in der Startrunde hatte auch Ralf Schumacher Vettel fast schon abgeschrieben: "Da war eine Menge Glück dabei, dass er überhaupt weiterfahren konnte."