• 15. Februar 2023 · 10:00 Uhr

Mercedes im Finanzcheck: Das profitabelste Team der Formel 1

Toto Wolff hat Mercedes zum profitabelsten Team der Formel 1 gemacht und selbst mit dem Projekt Millionen angehäuft - Budget, Gehälter und Mitarbeiter 2023

(Motorsport-Total.com) - Auch 2023 wird Mercedes neben Ferrari das Formel-1-Team mit den meisten Mitarbeitern sein, weshalb man zweifelsohne vom Riesenimperium der Königsklasse sprechen kann. Im Jahr 2020 beschäftigte man bei Mercedes-Benz Grand Prix, der Chassis- und Rennabteilung, sowie der Motorenabteilung Mercedes High Performance Powertrains ganze 1.821 Mitarbeiter.

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Wie Toto Wolff Mercedes an die Spitze der Formel 1 geführt hat Zoom Download

Infolge der Einführung einer Budgetobergrenze in allen Bereichen könnte die Zahl jedoch unter 1.700 gefallen sein, um den Kostendeckel einhalten zu können. Zudem zählte zu Mercedes High Performance Powertrains auch die Formel-E-Sparte, doch aus der Rennserie ist man Ende 2022 komplett ausgestiegen, was ebenfalls weniger Mitarbeiter zur Folge haben könnte.

Zu den 1.700 Mitarbeitern gehören auch zwei der bestbezahlten Persönlichkeiten in der Formel 1: Lewis Hamilton und Toto Wolff. Während Hamilton pro Saison rund 40 Millionen US-Dollar erhalten dürfte, ist die Gehaltszusammensetzung des Mercedes-Teamchefs etwas komplizierter.

Wolff hat seit 2014 ein Grundgehalt von 7,3 bis 8,4 Millionen Dollar pro Jahr kassiert, doch der Österreicher ist auch Anteilseigner des Mercedes-Formel-1-Teams, weshalb er auch an den Gewinnen partizipieren kann, die das Team macht.

Wie Toto Wolff mit Mercedes hunderte Millionen machte

Zu jeweils einem Drittel gehört Mercedes-Benz Grand Prix Toto Wolff, der Mercedes-Benz Group sowie dem Ineos-Konzern, der einer der Hauptsponsoren des Formel-1-Teams ist. Sofern Dividenden ausgeschüttet werden, teilen diese sich die drei Anteilseigner zu jeweils 33,3 Prozent auf.

Einen solchen Fall gab es in der Saison 2021, als das Formel-1-Team infolge des ersten Jahres der Budgetobergrenze den Gewinn von 16,5 Millionen Dollar (2020) auf 83,5 Millionen Dollar (2021) mehr als verfünffachen konnte. Davon schüttete man eine Dividende von 67 Millionen Dollar aus, wobei alle Anteilseigner 22,3 Millionen Dollar erhalten haben dürften.

Somit hat Wolff 2021 mutmaßlich über 30 Millionen Dollar verdient, was ihm mit Abstand zum bestbezahlten Teamchef der Formel 1 macht. Vom Grundgehalt liegt jedoch Red-Bull-Teamchef Christian Horner mit einem Salär von 11,2 Millionen Dollar an Rang eins.


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Der Mercedes-Teamchef hat jedoch nicht nur die Möglichkeit, über Dividenden sein Gehalt aufzupolieren, denn als Mitinhaber profitiert er vom aktuellen Boom der Formel 1, welcher den Wert der Formel-1-Teams in die Höhe geschossen hat. Als größtes Team dürfte Mercedes zweifellos über eine Milliarde Dollar wert sein, womit Wolff seine Anteile in der Theorie für über 333 Millionen Dollar verkaufen könnte.

Wie Wolff Mercedes umgekrempelt hat

Dass das Mercedes-Formel-1-Team so groß und erfolgreich werden konnte, ist ohne Zweifel ein Verdienst von Toto Wolff. Bevor er Anfang 2013 die Rolle als Motorsportchef von Mercedes annahm, war ihm klar, dass das Team "unterfinanziert" ist, um mit den großen Konkurrenten Ferrari, Red Bull und McLaren mithalten zu können.

Dies lässt sich auch an den Zahlen ablesen. Als Mercedes 2010 zurück in die Formel 1 kam, gab man 153 Millionen Dollar aus (ohne Motorenabteilung), wobei dieser Betrag in den folgenden beiden Saisons nicht großartig gesteigert wurde. Erst mit Wolffs Ankunft wurde mehr Budget freigegeben, sodass man 2013 die 200-Millionen-Dollar-Marke knackte.

Die Ausgaben des Teams stiegen in der Folge rasant an, während das Team von einer Weltmeisterschaft zur nächsten fuhr. 2019 stellt den absoluten Ausgabenrekord dar, als Mercedes im Chassis- und Rennbereich satte 422 Millionen Dollar plus weitere 279 Millionen Dollar im Motorenbereich in einer Saison ausgab. Zusammen ergibt das 701 Millionen Dollar in einem Jahr, obwohl nochmals erwähnt werden muss, dass das Formel-E-Programm ebenfalls zur Motorenabteilung zählte.

Trotz Titelflut: Mercedes erst seit 2017 profitabel

Der rasche Zuwachs der Ausgaben hatte jedoch zur Folge, dass Mercedes jahrelang Verluste schrieb, obwohl man reihenweise Titel gewinnen konnte. Erst seit 2017 ist das Geschäftsmodell profitabel, während man beispielsweise in der ersten WM-Saison 2014 93 Millionen Dollar Verlust machte. Mit der Einführung des Finanzreglements 2021 ist das Geschäft jedoch sehr lukrativ geworden, was den Teamwert in die Höhe schießen lässt.

Für die Saison 2023 ist mit einer weiteren Erhöhung des Gewinns zu rechnen, wobei das Team (ohne Motorenbereich) ein Budget zwischen 360 und 400 Millionen Dollar zur Verfügung haben sollte.

"Die Formel 1 ist weltweit auf dem Vormarsch", sagt Toto Wolff. "Ich denke, das liegt daran, dass wir gute Inhalte bieten. Richtiges Racing, interessante Persönlichkeiten und die eine oder andere Kontroverse auf und neben der Strecke."

Am Rande des Launches des neuen W14 gab das Team zudem einige neue Sponsoren bekannt, darunter das amerikanische Unternehmen Qualcomm Technologies sowie das Technologieunternehmen G42 aus Abu Dhabi.

Die wichtigsten Finanzkennzahlen des Mercedes-Teams

Wir haben anhand von historischen Bilanzen mittels Companies House - einem Portal, das das britische Handelsregister führt - sowie weiteren Recherchen die wichtigsten Finanzkennzahlen des Mercedes-Teams für die Saison 2023 zusammengefasst.

Anmerkung: Die durchschnittlichen Gehälter können durch Topverdiener wie die Fahrer, dem Teamchef oder andere hochrangige Mitarbeiter nach oben verzerrt werden, weshalb die Durchschnitte unter Umständen kein realistisches Bild über das Gehalt der "normalen" Mitarbeiter abgeben.

(Weitere Informationen über das Mercedes-Formel-1-Team gibt es hier im Team-Porträt)


Die bisherigen Finanzchecks in der Übersicht

Haas: Mit MoneyGram-Millionen zurück zu alter Stärke? Red Bull: Keiner gibt so viel Geld aus, wie der Weltmeister Williams: Mehr Geld und mehr Ressourcen - Gelingt 2023 der überfällige Durchbruch? Alfa Romeo: Audi auf dem Vormarsch, aber großer Standort-Nachteil AlphaTauri: Ohne Moos nix los? Aston Martin: Was planen Lawrence Stroll und Saudi-Arabien? McLaren: Wacht der schlafende Riese 2023 auf?

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