• 16. Mai 2020 · 15:07 Uhr

Cyril Abiteboul: Renault-Vorstand steht hinter dem Formel-1-Programm

Zieht Renault angesichts der Coronakrise den Stecker in der Formel 1? Teamchef Cyril Abiteboul versichert, dass man weiter an den Wert der Königsklasse glaube

(Motorsport-Total.com) - Sind in der Formel-1-Saison 2021 noch immer zehn Teams am Start? Im Rahmen der Coronakrise wurde bereits mehrfach darüber spekuliert, dass die Königsklasse in deren Folge das ein oder andere Team verlieren könnte. Ein Namen, der dabei häufiger fällt, ist Renault. Denn große Erfolge können die Franzosen seit der Rückkehr des eigenen Werksteams 2016 nicht vorweisen.

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Cyril Abiteboul glaubt, dass Renault eine Zukunft in der Formel 1 hat Zoom Download

Cyril Abiteboul betont im Gespräch mit 'auto motor und sport' allerdings, dass der Renault-Vorstand weiterhin an das Formel-1-Projekt glaube. "Wir glauben an die Formel 1 aus Marketingsicht. Dieser Glaube ist immer noch stichfest", sagt der Teamchef, der allerdings anmerkt: "Vorausgesetzt, die Kosten sind angemessen. Darauf arbeiten wir mit dem Budgetcap hin."

Er selbst spüre das Vertrauen des Renault-Vorstandes. "Wir stehen in regelmäßigem Austausch, obwohl das Renault-Management durch die Krise viel um die Ohren hat", verrät er und erklärt: "Sie verstehen die Situation, in der wir uns befinden. Sie kennen die Diskussionen im Hintergrund. Ich weiß, es ist schon lange her, aber wir hatten viele positive Nachrichten über den Winter."

Kettenreaktion beim ersten Ausstieg?

"Die Testfahrten in Barcelona waren sehr ermutigend", erinnert er und ergänzt: "Am Tag vor dem Abbruch in Melbourne haben wir unseren neuen Titelsponsor bekanntgegeben. Auf diesen guten Nachrichten, auf diesem Momentum wollen wir unser Team aufbauen. Wir sind immer noch ein junges Team. Das dürfen wir nicht vergessen. Aber wir haben mittel- und langfristig unsere Ansprüche."

Gleichzeitig warnt er aber auch davor, dass eine Kettenreaktion entstehen könnte, sobald das erste Team angesichts der Coronakrise aus der Formel 1 aussteigen würde. "Das Risiko einer Kettenreaktion besteht. Jedes Team, das sich zurückzieht, würde genug Lärm in der Öffentlichkeit erzeugen, was wahrscheinlich weitere Bedenken bei anderen Teilnehmern hervorruft", erklärt er.

Ein warnendes Beispiel ist die letzte große Krise, als in den Jahren 2008 und 2009 mit Honda, BMW und Toyota gleich drei große Hersteller aus der Formel 1 ausstiegen. "Aber was können wir machen? Es ist zu spät, um zu bedauern, dass wir nicht mehr Teams haben. Ich habe immer gesagt, dass ich für ein größeres Feld bin, damit wir nicht von einer sehr kleinen Anzahl an Teams, Herstellern oder Zulieferern abhängig sind", so Abiteboul.

Neue Regeln entscheidend für Formel-1-Zukunft

"Diversifizierung ist ein sehr wichtiger Aspekt. Und diese Krise führt uns genau das vor Augen", erklärt er und ergänzt: "Hoffentlich werden wir auch nach der Krise zehn Teams haben. Wir brauchen den Budgetcap. Er wird nicht nur den bisherigen Teams zu mehr Chancengleichheit verhelfen. Sondern vielmehr auch neue Bewerber anziehen, damit wir in einer zukünftigen Krise weniger über die Anzahl der Teams besorgt sein müssen."


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"Warum sind bisher keine neuen Teams eingestiegen? Weil die Kosten zu hoch sind und sie keine Chance hätten zu gewinnen", erklärt Abiteboul, für den die Zukunft der Formel 1 mit den neuen Regeln steht und fällt. Ein bisschen Hoffnung macht er aber auch. "Es kommen bessere Zeiten. Wir sehen in Deutschland, in Österreich, dass die Leute nach dem Lockdown wieder auf der Straße sind", erinnert er.

"Sie kaufen Produkte. Sie sind auch bei den Autohändlern. Die Aktivitäten nehmen wieder Fahrt auf", so Abiteboul. Das ist auch für die Formel 1 wichtig, damit sich die großen Hersteller nicht aus der Königsklasse zurückziehen. Eine Garantie, dass es auch 2021 weiterhin zehn Teams in der Startaufstellung geben wird, gibt es allerdings nicht.

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