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VIP-Parkplatz statt Boxengasse: Die Luxusautos der Fahrer
Wer in der Formel 1 etwas auf sich hält, fährt im millionenschweren Supercar nach Silverstone: Mit welchen Autos die Stars unterwegs sind
(Motorsport-Total.com) - In Silverstone stehen die spektakulärsten Autos nicht in der Boxengasse, sondern auf dem VIP-Parkplatz direkt im Fahrerlager. Denn dort stellen die Formel-1-Stars die Autos ab, mit denen sie an die Rennstrecke kommen. Kostenpunkt: mehrere Millionen Euro - pro Fahrzeug.
Da wäre zum Beispiel der schwarze McLaren P1 mit der Nummerntafel "444 LN", mit dem Lando Norris angereist ist. Der Sportwagen ist vollgepackt mit Formel-1-Know-how und verfügt über einen 3,8-Liter-Twin-Turbo-Antrieb, der das Geschoss in unter sieben Sekunden von null auf 200 km/h beschleunigt. Ein aktives Fahrwerk und eine aktive Aerodynamik gibt es obendrauf - zum Einstiegspreis von rund 1,1 Millionen Euro.
Aber Achtung: Das Fahrzeug ist schon ein paar Tage alt - es kam 2013 auf den Markt, als Nachfolger des legendären McLaren F1 aus den 1990er-Jahren. Inzwischen zahlen Sammler für ein Original sogar bis zwei Millionen Euro, weil der P1 gar nicht mehr neu produziert wird und es weltweit nur 375 davon gibt.
Russells Traumauto kränkelt
Noch exklusiver ist der ebenfalls schwarze Mercedes AMG ONE, den George Russell am Medientag im Fahrerlager geparkt hat: Der Supersportwagen wird seit 2023 vertrieben und ist auf eine Stückzahl von 275 Autos begrenzt. Jedes einzelne davon kostet rund drei Millionen Euro.
Ein Grund für diesen stolzen Preis ist der Antrieb. Es handelt sich um eine modifizierte Version des Formel-1-Antriebsstrangs von 2015, nämlich um einen 1,6-Liter-Turbomotor mit Hybridkomponenten. Er erreicht eine Gesamtleistung von über 1.000 PS und beschleunigt in nur 2,9 Sekunden von null auf 100 km/h.
Russell nennt den ONE schlicht "mein Traumauto" und fühlt sich "unheimlich geehrt, dieses Auto zu besitzen. Davon habe ich immer geträumt, seit ich 2017 zu Mercedes gestoßen bin." Denn damals wurde das Fahrzeug als Designstudie vorgestellt - sechs Jahre vor der Auslieferung der ersten Einheiten.
Inzwischen dürfte bei manchen ONE-Besitzern Ernüchterung eingesetzt haben: Medienberichten zufolge wurden 219 Exemplare des Hypercars vom Hersteller zurückgerufen, weil ein technisches Problem im Hydraulik-Umfeld aufgetreten ist - von Brandgefahr ist die Rede.
Brown fährt schneller als die Formel 1
Zak Brown kann das egal sein. Er hat das aktuelle McLaren-Flaggschiff im Formel-1-Fahrerlager abgestellt: einen schwarzen McLaren Speedtail in Stromlinienform - das schnellste Straßenauto, das McLaren je produziert hat. Selbst in gebrauchtem Zustand werden dafür noch rund zwei Millionen Euro aufgerufen. Und das Auto ist noch seltener: Gerade mal 106 Exemplare wurden seit 2018 gebaut.
Mit ebenfalls über 1.000 PS und einem Vier-Liter-V8-Antrieb beträgt die theoretische Höchstgeschwindigkeit des Speedtails 400 km/h. Der Supersportwagen ist damit sogar schneller als ein modernes Formel-1-Auto, dessen Topspeed bei ungefähr 375 km/h liegt. Aktive Aerodynamik ist natürlich auch hier im Spiel, um die Fahrzeugbalance im Grenzbereich zu kontrollieren.
Orange ist Trumpf - aber für Mercedes
Am Formel-1-Freitag hat Russell schließlich noch einmal nachgelegt und einen seltenen Mercedes C111 in Silverstone geparkt. Dieses ab den späten 1960er-Jahren entwickelte Fahrzeug ist auf nur 17 Exemplare limitiert. Es diente der Sternmarke einst als "fahrendes Labor" zur Technologie-Erprobung - und ist heute geschätzt zehn Millionen Euro oder mehr wert.
Aber gerade die Farbe spielt für Mercedes eine wichtige Rolle an diesem Wochenende: Das Rennteam greift in Silverstone das "Sunset Beam Orange" des C111 auf und verwendet es auf seinen Formel-1-Autos, um Werbung zu machen für die Designstudie "Concept AMG GT XX", die der Hersteller als Zukunftsvision vorgestellt hat. Anders als der ONE ist der C111 also kein Privatspielzeug von Russell.