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Jonathan Wheatley: Hülkenberg ist "ein stark unterschätzter Fahrer"
Bei Sauber kehrt mit Nico Hülkenberg der sportliche Aufschwung zurück: Teamchef Jonathan Wheatley lobt den Routinier für seine Führungsrolle und technische Schärfe
(Motorsport-Total.com) - Sauber erlebt zur Saisonhalbzeit 2025 ein spürbares Comeback - und einer der zentralen Faktoren ist Nico Hülkenberg. Der 37-Jährige hat das Team nach einem schwachen Saisonstart in ruhigeres Fahrwasser gebracht. Seit dem Europa-Auftakt in Barcelona sammelt Sauber konstant Punkte - nicht spektakulär, aber effizient.
"Ich finde, Nico ist ein stark unterschätzter Fahrer", sagt Teamchef Jonathan Wheatley, der seit diesem Jahr die Verantwortung bei Sauber trägt. "Er ist nicht nur schnell, sondern bringt vor allem eine enorme Klarheit in die technische Arbeit. Er weiß genau, was wichtig ist - und was nicht."
Schwacher Saisonstart: "Ein paar falsche Abzweigungen genommen"
Hülkenberg selbst beschreibt den Verlauf des bisherigen Jahres als "eine Geschichte in zwei Hälften". Die ersten Rennen hätten die Erwartungen nicht erfüllt: "Wir haben im Winter ein paar falsche Abzweigungen genommen", so der Deutsche.
"Das Auto war zu Beginn einfach nicht konkurrenzfähig - weder im Qualifying noch im Longrun. Aber seit Barcelona haben wir das besser im Griff. Jetzt sind wir da, wo wir eigentlich schon zum Saisonstart hinwollten."
Seitdem punktet Hülkenberg regelmäßig, zeigt starke Rennpace - und liegt in der Fahrer-WM zur Saisonhalbzeit sogar vor dem zweiten Red Bull. Für Hülkenberg ist das ein Randdetail: "Das ist ein netter Fun Fact. Aber ich verschwende keine Zeit darauf, darüber nachzudenken. Ich fokussiere mich auf unsere Aufgaben."
Wheatley: "Man gewinnt Le Mans nicht zufällig"
Für Wheatley hingegen ist klar: Hülkenbergs Qualität zeigt sich nicht nur in Resultaten, sondern in der Gesamtwirkung auf das Team: "Du gewinnst nicht einfach so Le Mans. Das ist ein Ritterschlag, der zeigt, dass du ein kompletter Fahrer bist - über mehrere Disziplinen hinweg", so der Sauber-Teamchef.
"Nico bringt Erfahrung, aber auch analytisches Denken, Zielstrebigkeit, Ruhe. Für unsere Ingenieure ist er ein idealer Partner." Wheatley betont außerdem Hülkenbergs Effekt auf Teamkollege Gabriel Bortoleto: "Gabriel lernt extrem viel von Nico - und das sieht man auch auf der Strecke."
Teamplayer statt Alpharolle: Zusammenarbeit statt Egotrip
Anders als in vielen anderen Teams, in denen ein erfahrener Fahrer den Ton angibt, funktioniert bei Sauber das Duo. "Das Verhältnis zwischen Nico und Gabriel ist sehr gesund", so Wheatley. "Sie arbeiten füreinander, nicht gegeneinander. Heute haben sie auf der Strecke eigenständig Positionen getauscht - da musste niemand eingreifen. Beide wissen, was das Team braucht."
Für Hülkenberg bedeutet das aber auch: Verantwortung übernehmen. Nicht nur durch Leistung, sondern durch Führung. "Das ist jetzt das Umfeld, in dem ich mich wirklich einbringen kann", hatte Hülkenberg bereits zum Saisonbeginn erklärt. Und Sauber scheint ihm genau dieses Fundament zu bieten.
Gabriel Bortoleto selbst sorgte beim vergangenen Rennen für ein persönliches Highlight: Der Brasilianer sammelte erstmals Punkte in der Formel 1 - und wurde zum "Driver of the Day" gewählt. Eine Leistung, die auch Wheatley würdigt: "Er hat ein absolut fehlerfreies Rennen gefahren. Clever, kontrolliert, strategisch stark - das war ein verdienter Durchbruch."