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Hamilton über Klimaprotest bei der Formel 1: Wenn, dann "richtig"!
Wie laut dem früheren Weltmeister Lewis Hamilton ein "richtiger" Klimaprotest im Umfeld der Formel 1 aussehen muss und was er sich davon versprechen würde
(Motorsport-Total.com) - Gibt es auch 2023 einen Klimaprotest beim Formel-1-Rennen in Silverstone? Und wie würde der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton dazu stehen? Eben diese Fragen wurden dem Mercedes-Fahrer vor dem Österreich-Grand-Prix in Spielberg gestellt, zumal er sich häufig selbst für soziale Themen stark macht.
© Motorsport Images
Lewis Hamilton im Formel-1-Fahrerlager beim Rennen in Österreich 2023 Zoom Download
Und Hamilton antwortet ohne Umschweife: "Ich begrüße Demonstranten oder Aktivisten, denn sie setzen sich für positive Veränderungen ein. Grundsätzlich regt das eine Diskussion oder einen Dialog an. Das ist oft eine Hilfe, sofern es richtig gemacht wird."
Was genau er unter einem "richtigen" Protest verstehe, dazu sagte Hamilton nichts weiter. Er machte aber deutlich, was er für einen "falschen" Protest hält: "Wir wollen natürlich nicht, dass jemand auf die Rennstrecke geht oder sich irgendwie in Gefahr bringt."
Klimaprotest in Silverstone 2022
Letzteres war vergangenes Jahr beim Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone passiert. Demonstranten waren in der turbulenten Startphase auf die Strecke gelangt, was jedoch vom schweren Unfall von Alfa-Romeo-Fahrer Guanyu Zhou kurz nach dem Start überschattet wurde.
Formel-1-Chef Stefano Domenicali hatte diese Protestaktion später als "vollkommen unverantwortlich und gefährlich" bezeichnet, weil sich die Demonstranten auf der Rennstrecke "in Lebensgefahr" gebracht hätten.
Wohl auch vor dem Hintergrund dieser Ereignisse spricht sich Hamilton für einen friedlichen Protest aus, der seiner Meinung nach als Anstoßgeber für Veränderungen dienen könnte: "Das brauchen wir, denn wir müssen nachhaltiger und inklusiver werden", sagt Hamilton. "Und da braucht es noch viel mehr."
Die Formel 1 sei ein "schnelllebiges Geschäft" und "manchmal fallen solche Dinge hinten runter", erklärt der frühere Weltmeister. Deshalb gelte es, manche "Themen neu anzustoßen", aber eben auf die "richtige" Art und Weise.
"Friedliche Proteste unterstütze ich immer", sagt Hamilton. "Ich hoffe nur, es läuft nicht wie im vergangenen Jahr."
Hamilton wünscht sich friedliches Miteinander
Diese Hoffnung dehnt Hamilton ausdrücklich auch auf den Österreich-Grand-Prix aus. Dort war es 2022 zu übergriffigem Verhalten unter den Vor-Ort-Zuschauern gekommen: Mehrere Anwesende beschwerten sich konkret über rassistische Äußerungen oder anderweitige Belästigungen. Die Formel 1 stufte die Vorkommnisse als "inakzeptabel" ein und kündigte unmittelbar nach dem Rennen eine Aufarbeitung an.
Nun meint Hamilton, er wolle "definitiv nicht" erleben, dass sich die Ereignisse des Vorjahres in Spielberg wiederholen, besonders, wo der Red-Bull-Ring in der Steiermark doch "so ein schöner Ort" sei.
"Das, was 2022 passiert ist, war traurig", sagt Hamilton. "Aber: Die Formel 1 hat Maßnahmen ergriffen und für dieses Wochenende einige Änderungen angestoßen."
"Ich glaube nur: Da muss man weiter am Ball bleiben, denn vielleicht kommen die gleichen Leute wieder. Da müssen wir eine klare Haltung beweisen, wie sich die Leute hier an der Strecke verhalten sollen. Und ich hoffe und drücke die Daumen, dass 2022 nur ein einmaliger Ausrutscher war."