• 21. September 2015 · 15:28 Uhr

Nico Rosberg: Selbstzweifel sind immer dabei

Der Titelkampf zwischen dem Mercedes-Duo scheint in diesem Jahr aussichtloser für Nico Rosberg, der sich von dem WM-Rückstand aber nicht unterkriegen lässt

(Motorsport-Total.com) - Das seit Beginn der neuen Turbo-Ära gut geölte Mercedes-Getriebe gerät langsam ins Stocken In Monza platze Nico Rosberg der Motor, in Singapur versagte der W06 von Lewis Hamilton. Ob sich die neuerlichen Zuverlässigkeitsprobleme der Silberpfeile positiv oder negativ auf Rosbergs WM-Chancen auswirken, werden die verbleibenden sechs Rennen der Formel-1-Saison 2015 zeigen. Viel Zeit bleibt dem ins Hintertreffen geratenen WM-Zweiten nicht mehr, das Titel-Blatt zu wenden.

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Nico Rosberg hat in diesem Jahr noch eine schwierige Aufgabe vor sich Zoom Download

Der Hamilton-Ausfall beim Nachtrennen ließ Rosberg den Abstand auf seinen Rivalen verringern. Allerdings gelangen es ihm durch die mysteriöse Formschwäche seines Teams nur zwölf von den bis dahin aufgestauten 53 Zählern Rückstand gut zu machen. Sind die Titelchancen mit den 41 verbleibenden schon jetzt zu viel zum Aufholen?

"Als in Monza der Motor hochging, kamen schon solche Gedanken", gibt Rosberg gegenüber 'Sky' zu. "Es war ein großer Rückschlag im Titelkampf. Selbstzweifel sind immer dabei. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir das alle in uns haben und dagegen ankämpfen müssen. Wenn man es im Sport soweit schafft, hat man die Fähigkeit, dass mit Überzeugung und Selbstbewusstsein zu überspielen. "

Vater Rosberg als Inspiration

Die aktuellen Verhältnisse spiegeln ein etwas andres Bild als in der vergangenen Saison wieder. Da hatte Rosberg die WM noch lange Zeit anführen können, war bis auf vier Ausnahmen immer Erster oder Zweiter geworden und hat die Titelentscheidung so bis zu Finale in Abu Dhabi hinauszögern können. Dieses Jahr scheint der 30-Jähriger seinem Teamkollegen immer einen Schritt hinterher zu hinken.


Fotostrecke: Wo die WM entschieden wurde

Der bisherige WM-Verlauf muss aber keineswegs entmutigen, meint Rosberg. "Mein Vater ist ein gutes Beispiel. Er hat die WM gewonnen und nur einen Saisonsieg dabei geholt", zieht er den Titelgewinn von Keke Rosberg aus dem Jahr 1982 hervor. "Daran sieht man: Im Rennsport ist alles möglich."

Hamilton ist allerdings derzeit in der Form seines Lebens und scheint sich im Vergleich zu 2014 noch einmal gesteigert zu haben. Trotz seines ereignisreichen Privatlebens, in dem er zwischen den Rennen mit seinem Privatjet um die halbe Welt fliegt, um an Promiveranstaltungen teilzunehmen, findet er jedes Mal wieder zu seiner Stärke zurück, sobald er in sein Cockpit steigt.

Auch Hamilton hat noch Schwächen

"Das stimmt nicht ganz", betont Rosberg. "In Ungarn hatte er ein ganz schlechtes Wochenende, bei dem er drei riesige Fehler in einem Rennen hatte. Man sieht auch bei ihm Schwächen und Fehler. Seine Position in der WM und die Punkteführung überschattet das nur meistens. Aber Hut ab, das er das alles so unter einen Hut bringen kann."

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Lewis Hamilton genießt das Leben derzeit auf und neben der Strecke Zoom Download

Rosbergs Privatleben gestaltete sich hingegen in anderer Weise aufregend. Erst vor kurzem wurde er zum ersten Mal Vater. Von den familiären Freuden will er sich zwar bestärken, aber auch nicht ablenken lassen. Derzeit überlegt er, warum ihn seine Qualifyingstärke, die ihm 2014 oft einen Vorteil verschaffen konnte, abhandengekommen ist.

"Im vergangenen Jahr musste ich an meiner Rennperformance arbeiten", so Rosberg. "Das ist mir gelungen, das ging in die richtige Richtung. Die Qualifying-Leistung ging in die falsche Richtung. So ganz verstehe ich das noch nicht. Ich denke halt meist schon in Richtung Rennen."

Von hinten droht Vettel

Ein Auge muss er dabei auch in den Rückspiegel haben. Denn Sebastian Vettel nähert sich im Ferrari mit großen Schritten. In der Gesamtwertung liegt er nach seinem Sieg in Singapur nur noch acht Punkte hinter Rosberg. Ist vielleicht sogar WM-Platz zwei in Gefahr? Rosberg selbst bleibt dabei: Noch ist nichts verloren.

"So etwas wird es im Sport immer geben - es geht hoch und runter. Da kann man noch so gut sein", sagt er. "Marc Marques in der MotoGP ist ein Beispiel. Da hat man in letzten zwei Jahren gedacht, er wird die kommenden zehn dominieren. Und dann hat er in dieser Saison ein Katastrophen-Jahr gehabt. Es kann also jeden treffen. Ich wäre natürlich lieber vorne. Im vergangenen Jahr bin ich mit mehr als 20 Punkten Vorsprung nach Singapur gekommen - das war definitiv ein schöneres Gefühl. Jetzt bin ich halt der Jäger. Damit muss ich leben und attackieren."

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