Albon: Zusammenarbeit mit Sainz hebt Niveau im ganzen Team
Sainz-Wechsel zahlt sich aus: Williams holt erstmals seit zehn Jahren mehrere Podestplätze
(Motorsport-Total.com) - Der traditionsreiche britische Rennstall belegte 2025 Platz fünf in der Gesamtwertung. So gut stand das Team zuletzt 2017 da, nachdem es von den späten 2010ern bis in die frühen 2020er Jahre oft am Ende des Feldes herumfuhr.
Diese schwache Phase fiel in eine Zeit finanzieller Probleme unter der Eigentümerschaft der Familie Williams. Um überhaupt zu überleben, musste das Team Paydriver verpflichten, die dem Niveau der Formel 1 nicht entsprachen.
Die Übernahme durch Dorilton Capital und die Einführung der Budgetobergrenze 2021 leiteten die Wende ein. 2025 holte das Team zudem erstmals seit zehn Jahren wieder mehrere Podestplätze.
Zwei gleichwertige Fahrer
Möglich machten das Sainz' dritte Plätze in Aserbaidschan und Katar in seinem Debütjahr für Williams. Er kam von Ferrari, wo man sich stattdessen für Lewis Hamilton entschieden hatte.
Die Verpflichtung des vierfachen Grand-Prix-Siegers war dennoch ein großer Schub. Williams hatte damit endlich einen zweiten Fahrer auf Augenhöhe mit Albon, der seit seinem Einstieg 2022 Teamkollegen wie Nicholas Latifi und Logan Sargeant hatte.
Auf die Frage beim Finale in Abu Dhabi, wie groß Sainz' Einfluss sei, sagte der 29-Jährige: "Definitiv anders, was Kultur und Denkweise angeht. Ganz offen gesagt, die Herangehensweise an beide Autos ist deutlich gleichwertiger, auch in der Art, wie das Team uns behandelt. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich in den vergangenen Jahren meist bevorzugt behandelt wurde."
Positiver Druck
"In unserer Zusammenarbeit gibt es mehr Hin und Her, ein Feedback-Pingpong, bei dem wir oft die gleiche Meinung über das Auto haben. Wir sprechen, denke ich, eine sehr ähnliche Sprache. Carlos ist erfahrener als ich, aber was Alter und Herangehensweise betrifft, gehen wir Dinge sehr ähnlich an."
Albon ist daher überzeugt, dass der 31-Jährige ihn zu einem besseren Fahrer gemacht hat. Für den Thai-Briten war 2025 ohne Zweifel die bislang beste Saison seit seinem Formel-1-Debüt 2019.
"Was den Druck angeht, ja, es ist großartig, jemanden zu haben", sagte Albon, der die WM 2025 als Achter beendete, einen Platz vor Sainz. "Es ist ein anderer Datensatz, den man sich ansehen kann, ein anderer Fahrstil als meiner. Wir wollen Ähnliches vom Auto, landen vor dem Qualifying aber meist mit einem sehr ähnlichen Set-up."
Gut für beide Seiten der Garage
"Ich glaube, das würde jeder Fahrer sagen: Wenn du einen Teamkollegen hast, der eine Stufe höher ist, lernst du mehr. Du lernst mehr über Fahrstile. Es gibt Kurven, in denen du zuvor schneller warst, in denen ihr jetzt gleich seid. Und es gibt Kurven, bei denen du lernen, dich anpassen und anders fahren musst. Ich bin sicher, für Carlos gilt das umgekehrt genauso. Das zu sehen war gut.
Ich denke, das Wichtigste, das ich von Carlos gelernt habe, betrifft eher die Dinge abseits des Fahrens. Also wie wir Meetings führen, wie wir das Auto im Simulator entwickeln und unsere Trainingsprogramme angehen. In solchen Dingen siehst du Carlos' Erfahrung."

