Steiner knallhart: Oscar Piastri ist "selbst daran schuld, nicht Weltmeister zu sein"
Für Ex-Teamchef Günther Steiner ist klar, dass Oscar Piastri "selbst daran schuld ist, nicht Weltmeister geworden zu sein" - Wo der Südtiroler die größte Schwäche sieht
(Motorsport-Total.com) - Zur Mitte der Saison 2025 sah vieles danach aus, als könne Oscar Piastri seinen ersten WM-Titel einfahren. Der McLaren-Pilot hatte sich einen Vorsprung von 34 Punkten auf Teamkollege Lando Norris erarbeitet und wirkte wie der kontrollierende Mann im Titelkampf. Nach dem Finale in Abu Dhabi bleibt ihm nicht einmal der Vizetitel.
Stattdessen muss sich der Australier in der Fahrer-WM mit dem dritten Gesamtrang zufriedengeben, mit einem Rückstand von 13 Punkten auf den neuen Weltmeister Norris und immerhin elf Zähler hinter Titelverteidiger Max Verstappen. Ein Ergebnis, für das Ex-Teamchef Günther Steiner nur einen Verantwortlichen sieht.
"Ich glaube, Oscar weiß, dass er selbst daran schuld ist, nicht Weltmeister geworden zu sein", sagt der Südtiroler im Interview mit sport.de. "Durch diesen Durchhänger vor fünf, sechs Rennen, wo er wirklich nichts mehr geliefert hat, da muss er sich selbst an die Nase fassen und sich erholen."
Konkret meint Steiner damit unter anderem den Großen Preis von Aserbaidschan in Baku, wo Piastri sowohl im Qualifying als auch in der ersten Runde des Rennens seinen McLaren wegwarf. Hinzu kam der Unfall im Austin-Sprint, an dem Piastri ebenfalls einen großen Teil der Verantwortung trägt.
Lando Norris "ist ein verdienter Weltmeister"
Seinen letzten Sieg feierte der Australier beim Großen Preis der Niederlande, also unmittelbar nach der Sommerpause. In Monza stand er immerhin noch einmal als Dritter auf dem Podium, ehe fünf Rennen folgten, in denen Piastri kein weiteres Mal die Top 3 erreichte.
Norris nutzte diese Phase konsequent, machte seinen Rückstand wett und übernahm schließlich die WM-Führung. "McLaren war das beste Team", betont Steiner, doch "wenn man Weltmeister wird, hat man nicht nur Glück gehabt." Die Botschaft ist klar: Norris hat sich den Titel erarbeitet.
"Die erste Hälfte der Saison hat er nicht so geglänzt gegenüber seinem Teamkollegen. Norris hat sich aber nach der Sommerpause sehr gut erholt und hat gezeigt, was er leisten kann und hat die WM nach Hause gebracht. Er ist ein verdienter Weltmeister."
Steiner: Max Verstappen "wird daraus stärker"
Den stärksten Fahrer des Jahres sieht Steiner dennoch in Max Verstappen. Dem viermaligen Champion fehlten am Ende lediglich zwei Punkte zur erneuten Titelverteidigung. "Da war nicht mehr drin", resümiert der frühere Haas-Teamchef.
"Und man hat auch in den Interviews nach dem Rennen gesehen, er war nicht geschockt, er war nicht böse, er hat das Beste gegeben und es hat halt nicht ganz gereicht. Aber ein Mann wie Max wird daraus stärker. Er hat auch dieses Jahr viel gelernt."
Verstappen "ist durch dieses schwierige Jahr noch stärker geworden, als er schon war", glaubt Steiner und rechnet daher auch 2026 fest mit dem Niederländer. Und Piastri? "Nächstes Jahr muss er hoffen, dass McLaren wieder ein so gutes Auto hat, das Weltmeister werden kann." Dann allerdings ohne Fehler ...


