"McLaren kann alles verlieren": Marko sieht WM-Momentum bei Verstappen
Nach dem überraschenden Punkteregen in Las Vegas, sieht Marko das Momentum im Kampf um die WM bei Verstappen - trotz liegengelassener Punkte im Saisonverlauf
(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um die Fahrer-WM in der Formel 1 Saison 2025 hat Max Verstappen nach dem Großen Preis von Las Vegas 25 Punkte auf den Führenden Lando Norris gutgemacht. Der Grund für den überraschenden Punkteregen war die Disqualifikation beider McLaren aufgrund eines technischen Regelverstoßes.
© Sutton Images
Max Verstappen hat nach 25 aufgeholten WM-Punkten guten Grund zum Lächeln Zoom Download
Vor dem Wochenende auf dem Losail International Circuit zum Großen Preis von Katar liegt der Niederländer punktgleich mit Oscar Piastri nur noch 24 Punkte hinter Norris. Durch das Sprintwochende warten dort maximal 33 Punkte auf die drei Fahrer mit WM-Chancen. (Zum aktuellen Stand in der Fahrer-WM)
Im Gespräch mit dem Standard sieht Dr. Helmut Marko damit das Momentum in der WM auf der Seite von Red Bull. "Wir haben nichts zu verlieren, McLaren kann alles verlieren. Die haben schon damit gerechnet, dass sie Erster und Zweiter in der WM werden", so der Österreicher.
McLaren laut Marko zunehmend nervös
Auch wenn Marko bei 24 Punkten Rückstand und nur zwei ausstehenden Rennwochenenden weiter von "einer gewissen Außenseiterchance" redet, denn der Abstand sei "schon verdammt viel". Doch den aufgebauten Druck sieht der 82-Jährige bei McLaren, das äußere sich "in Nervosität, in verbalen Attacken, aber auch bei Fahrern direkt in Fehlern, beispielsweise im Qualifying".
Aber auch die Disqualifikation in Vegas, bei der die Skid-Blocks zu stark abgefahren waren, sei Ausdruck von Nervosität: "Dieses Mittelmaß [in der Wagenhöhe] zu finden, ohne das Risiko einzugehen, dass du disqualifiziert wirst, ist eine ganz schwierige Sache. Und das trägt natürlich auch zur Nervosität bei."
Und von der mentalen Stärke sei Verstappen "sowieso einer der ganz Großen". In Katar und Abu Dhabi sieht Marko den Vorteil jedoch bei McLaren, "aufgrund der Streckencharakteristik". Das würden auch die "Ergebnisse der letzten Jahre" zeigen. "Aber wir haben bewiesen: Wenn wir unser Set-up hinkriegen, sind wir auf gleichem Level, und dann haben wir den Max-Faktor, der den Unterschied ausmacht", so der Red-Bull-Motorsportkonsulent.
Hat Red Bull schon früh entscheidende Punkte liegen lassen?
Zudem sei Verstappen "insgesamt gefestigter, ist ausgeglichen und nicht so aufbrausend, wenn irgendwas nicht stimmt", so Marko. Er arbeite in schwierigen Phasen konstruktiv mit den Ingenieuren.
Doch haben wir auch in dieser Saison schon einen anderen Verstappen gesehen, der durchaus auch mal "aufbrausender" reagieren kann - wie beispielsweise im Duell mit George Russell in Barcelona. Dieses Manöver bereut der Niederländer inzwischen und auch Marko betont, dass es "unnotwendig" gewesen sei.
Dadurch sind jedoch auch wichtige Punkte verloren gegangen, die jetzt im Endspurt um die Fahrer-WM eventuell fehlen könnten. So auch beim Großen Preis von Ungarn, bei dem Red Bull das Set-up komplett verpatzt habe. "Zu dem Zeitpunkt haben wir nicht mehr an eine WM geglaubt, und dadurch haben wir etwas probiert. Dass das dann so schiefgeht, haben wir nicht gedacht." Fehlende Punkte, die am Ende richtig wehtun könnten.
