Ferrari wieder auf dem Podium: Woher kommt der Aufwärtstrend?
Obwohl Ferrari den SF-25 nicht mehr weiterentwickelt, zeigte die Formkurve zuletzt nach oben - Warum man in Austin und Mexiko zweimal in Folge auf dem Podium war
(Motorsport-Total.com) - "Das Wochenende war für uns insgesamt gut", resümiert Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur nach dem Großen Preis von Mexiko. Die Scuderia schaffte es dort zum ersten Mal seit fast fünf Monaten wieder, in zwei Rennen in Folge auf das Podium zu fahren.
Nachdem Charles Leclerc beim Grand Prix in Austin bereits Dritter geworden war, schaffte er es in Mexiko-Stadt sogar auf Rang zwei. Zwei Podestplätze in Serie hatte Ferrari zuvor zuletzt bei den Rennen in Monaco und Barcelona im Mai und Juni geholt.
Ohne eine Zehn-Sekunde-Strafe für Lewis Hamilton, der dadurch am Ende nur Achter wurde, hätte das Teamergebnis in Mexiko sogar noch besser ausfallen können. Vasseur verweist in diesem Zusammenhang auf das starke Ergebnis im Qualifying am Samstag.
Man sei "nicht weit davon entfernt" gewesen, "um die Poleposition zu kämpfen, und P2 und P3 waren ein gutes Ergebnis", so der Teamchef. Und auch Leclerc selbst spricht nach dem zweiten Platz im Rennen von einem "positiven Wochenende" in Mexiko-Stadt.
Wo Vasseur einen "Schritt nach vorne" sieht
Doch warum lief es für Ferrari an den vergangenen beiden Wochenenden wieder besser? Das Auto selbst ist seit den enttäuschenden Rennen in Baku (P8 und P9) und Singapur (P6 und P8) zumindest nicht schneller geworden. Die Entwicklung des SF-25 hat man bereits vor einiger Zeit eingestellt.
"Ich denke, dass wir an den letzten beiden Wochenenden einen Schritt nach vorne gemacht haben, wenn es darum ging, alles zusammenzufügen", erklärt Vasseur und betont, man habe dieses Mal nicht das Gefühl gehabt, "dass wir zu viel liegen lassen".
Baku, Singapur und auch weitere Grands Prix seien Rennen gewesen, "wo das Potenzial gar nicht so schlecht war, wir aber Schwierigkeiten hatten, Punkte zu holen." Oder vereinfacht gesagt: Ferrari ist schlicht unter den eigenen Möglichkeiten geblieben.
Auch Leclerc bestätigt: "Dank perfekt durchgeführter Wochenenden konnten wir zwei Podiumsplätze in Folge erzielen." Gleichzeitig mache es dieser Umstand aber auch "sehr, sehr hart", den zweiten Platz in der Konstrukteurs-WM bis zum Ende zu halten.
P2 in der Weltmeisterschaft nur eine Momentaufnahme?
Denn zwar zog Ferrari in Mexiko an Mercedes vorbei, liegt in der Weltmeisterschaft aktuell aber lediglich einen Zähler vor den Silberpfeilen und zehn Punkte vor Red Bull. Und Leclerc warnt: "Es ist sehr schwierig, ständig auf diesem Niveau zu performen."
Auf die Frage, ob Ferrari den zweiten Platz halten könne, antwortet der Monegasse daher: "Wenn ich auf die letzten beiden Wochenenden zurückblicke, dann ja. Wenn ich auf die Zeit vor diesen beiden Wochenenden zurückblicke, dann nicht wirklich."
Denn auch bei den vier verbleibenden Grands Prix brauche man die von Leclerc angesprochenen "perfekten" Wochenenden. Er betont: "Wir müssen uns einfach auf jedes Rennen einzeln konzentrieren und es perfekt umsetzen, so wie wir es in den letzten beiden Rennen getan haben."
"Es ist jedes Wochenende ein harter Kampf", betont auch Teamchef Vasseur und erklärt: "Wir kämpfen um Zehntel- oder Hundertstelsekunden. Und Windböen oder 'dirty Air' im Qualifying können einen von P2 auf P6 zurückwerfen."
Kamen Mexikos spezielle Anforderungen Ferrari entgegen?
In Mexiko habe Lando Norris zum Beispiel klar vor dem Rest des Feldes gelegen, aber dahinter sei es "sehr, sehr eng" gewesen. Zudem erinnert der Teamchef daran, dass Mexiko eine spezielle Strecke mit ganz besonderen Anforderungen an die Kühlung der Autos sei.
Und das bekommt Ferrari regelmäßig gut hin, denn Vasseur erinnert: "Letztes Jahr haben wir [in Mexiko] gut abgeschnitten. Auch im Jahr davor waren wir immer dabei. Und dieses Wochenende waren wir seit der ersten Runde in guter Form."
Tatsächlich holte die Scuderia 2024 in Mexiko den bis heute letzten Formel-1-Sieg, und 2023 stellte Leclerc den Ferrari dort auf Pole und landete am Ende ebenfalls auf dem Podium. Das gute Wochenende 2025 könnte also auch auf die Charakteristik der Strecke zurückzuführen sein.
Geht es danach, dann wird das kommende Rennen in Brasilien ein echter Gradmesser dafür, ob Ferraris jüngster Aufwärtstrend wirklich nachhaltig ist. Denn in Sao Paulo stand die Scuderia seit 2022 nicht mehr auf dem Podium und konnte sogar seit 2017 nicht mehr gewinnen.
- Motorrad
KTMs neuer Eigentümer Bajaj plant 50 Prozent Kürzungen im Motorsport - Formel 1
Felipe Massas WM-Prozess gestartet: Entscheidung noch diese Woche? - DTM
"Frankenstein-Auto" von Mercedes-AMG: Erste Testbilder des GT3-Nachfolgers? - Motorrad
Erster Verstoß gegen neue MotoGP-Regel: Geldstrafe für Pedro Acosta
Umso mehr wird man dort also ein weiteres "perfektes" Wochenende brauchen.


