• 27. Oktober 2025 · 02:30 Uhr

Ferrari: Vasseur findet Hamilton-Strafe im Verstappen-Duell "ziemlich hart"

Zehn Sekunden Strafe für Lewis Hamilton, während Max Verstappen straffrei bleibt: Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hinterfragt Stewards-Entscheidungen in Mexiko

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Start zum Grand Prix von Mexiko im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt hatte sich Lewis Hamilton Hoffnungen gemacht, in seinem 20. Grand Prix für Ferrari erstmals auf das Podium zu fahren. Vom dritten Startplatz losgefahren lag der siebenmalige Formel-1-Weltmeister tatsächlich eine Zeit lang auf Podestkurs. Letzten Endes aber wurde es nur der achte Platz.

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Duell: Lewis Hamilton vs. Max Verstappen in Kurve 4 in Mexiko-Stadt 2025 Zoom Download

Entscheidend zurückgefallen ist Hamilton, als er für sein Verhalten im Duell gegen Max Verstappen (Red Bull) eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Was war passiert? In der sechsten Runde fuhren Hamilton und Verstappen Seite an Seite auf Kurve 4 zu. Hamilton fuhr rechts und damit auf der Außenbahn. An beiden Autos blockierten die Räder, Verstappen aber blieb auf der Strecke, Hamilton fuhr in den Notausgang.

Von dort kehrte Hamilton, quer übers Gras fahrend, zwischen Kurve 5 und Kurve 6 auf die Strecke zurück. Weil er anschließend einen deutlich größeren Vorsprung auf Verstappen hatte als es vor Kurve 4 der Fall war, und er die Position nicht freiwillig zurückgab, hagelte es zehn Sekunden Strafe. Die Rennkommissare verwiesen auf "Leaving the track and gaining an advantage".

Eine Szene mit zwei Untersuchungen gegen Hamilton

Im Urteil heißt es dazu: "Durch das Verlassen der Strecke und das Abkürzen der Kurve verschaffte sich der Fahrer von Auto #44 einen dauerhaften Vorteil, überholte Auto #1 und gab die Position danach nicht mehr zurück. Daher wird die Standardstrafe für das Verlassen der Strecke und das Erlangen eines dauerhaften Vorteils verhängt."

Übrigens: Für dieselbe Szene wurde Hamiltons Verhalten auch hinsichtlich "Alleged failing to follow Race Directors information" untersucht. Denn auf seinem Weg zurück auf die Strecke hatte Hamilton nicht die dafür vorgesehene Asphaltspur verwendet, sondern er war stattdessen über das Gras gefahren. In diesem Fall gab es allerdings keine Strafe.

Das diesbezügliche Urteil lautet: "Auto #44 ließ bei der Anfahrt zu Kurve 4 die Bremsen blockieren und fuhr in die Auslaufzone. Die Rennkommissare stellten fest, dass das Auto zu schnell war, als dass der Fahrer die vorgeschriebene Ausweichroute hätte nehmen können, und dass der Fahrer daher einen berechtigten Grund hatte, der Anweisung des Rennleiters nicht Folge zu leisten. Angesichts der Umstände ergriffen die Rennkommissare keine weiteren Maßnahmen."

Die Zehn-Sekunden-Strafe für "dauerhaften Vorteil" aber wurde ausgesprochen. Hamilton saß die Strafe bei seinem ersten Boxenstopp ab. Auf seiner anschließenden Aufholjagd, die von einer Zweistoppstrategie geprägt war, kam er noch bis auf P8 nach vorn. Mehr als die vier WM-Punkte für diese Platzierung waren aber nicht mehr zu holen. Verstappen kam auf P3 ins Ziel.


Der Renntag in Mexiko-Stadt in der Analyse

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"Neben der Ideallinie ist es dort sehr sehr schmutzig. Ich habe mein Bestes versucht, das Auto sicher auf die Strecke zurückzubringen", erklärt Hamilton nach dem Rennen gegenüber Sky. Sein Fazit bei dieser Gelegenheit: "Immerhin haben wir noch ein paar Punkte mitgenommen. Es ist nicht das geworden, worauf ich gehofft hatte, aber das ist Rennsport."

Verstappen bleibt straffrei - zweimal

In seiner Medienrunde wird Hamilton etwas präziser. Bei dieser Gelegenheit nimmt er Bezug auf das, was sich vor der Kurve-4-Szene zutrug. Unmittelbar nach dem Start war Hamilton auf der Anfahrt zu Kurve 1 zwischen Lando Norris (rechts neben ihm) und Charles Leclerc (links neben ihm) eingeklemmt. Wiederum links von Leclerc - schon auf dem Randstein - fuhr noch Max Verstappen.

Sowohl Verstappen als auch Leclerc, wie auch Kimi Antonelli, Liam Lawson und Carlos Sainz, gingen in Kurve 1 geradeaus durchs Gras und kehrten erst in Kurve 3 auf die Strecke zurück. Für keinen dieser fünf Fahrer gab es eine Strafe. Es wurde gar nicht erst untersucht.

Hamilton erinnert sich: "Ich hatte einen großartigen Start und wir bremsten für Kurve 1. Ich fuhr durch die Kurven 1, 2 und 3 und kam dabei nicht von der Strecke ab. Andere haben abgekürzt, ihre Position gehalten und keine Strafen bekommen. Das ist ziemlich verrückt."

Mehr noch: In der sechsten Runde dann hatten Hamilton und Verstappen unmittelbar vor der Szene in Kurve 4 schon ein enges Duell in den Kurven 1 bis 3. Bei dieser Gelegenheit war es Verstappen, der durchs Gras fuhr und damit Kurve 3 abkürzte. Aber auch in diesem Fall gab es - wie schon in der ersten Runde - keine Strafe.

"Das war Racing, das war in Ordnung", sagt Hamilton, fügt aber sogleich hinzu: "Es war nur so, dass er abgekürzt hat, aber ich der einzige bin, der eine Zehn-Sekunden-Strafe auferlegt bekommen hat, zehn Sekunden Stop-and-Go."

Vasseur: "Finde nicht, dass richtig gehandhabt wurde"

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hat zur ausgesprochenen Strafe für Hamilton und der Nicht-Stafe für Verstappen eine klare Meinung. "Ich finde das sehr seltsam, denn Max hat in Kurve 3 abgekürzt", verweist Vasseur gegenüber Sky auf den Beginn der sechsten Runde. "Er hat keine Strafe bekommen, aber wir haben zehn Sekunden bekommen."

"Ich finde die Strafe ziemlich hart", so Vasseur, "denn sie hat uns hinter die gesamte Gruppe zurückgeworfen. Und weil das Überholen in Mexiko so schwierig ist, hat [die Strafe] uns das Rennen gekostet. Ich will jetzt aber nicht den Fußball-Trainer spielen, der sich über alles aufregt."

Was Vasseur allerdings noch sagt, und zwar in seiner Medienrunde: "Die Strafe hat uns wahrscheinlich P4 gekostet. Wären es fünf Sekunden gewesen, wären wir wohl noch Vierter geworden. Aber mit zehn Sekunden... Wenn man sich das Gesamtbild anschaut, nämlich dass Max die Schikane für 100 Meter im Gras abgekürzt hat, dann finde ich ehrlich gesagt nicht, dass das richtig gehandhabt wurde."

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